Montag, 30. November 2009

Kinderwelten

54. internationale Kinderbuchausstellung

Kinderwelten im Klingspor-MuseumMit der Ausstellung neuer Kinderbücher aus aller Welt beschließt das Museum auch in diesem Jahr seinen Ausstellungsreigen und freut sich auf seine jungen und alten Besucher. Die neuesten Kinderbücher aus aller Welt, mit Illustrationen für Groß und Klein, liegen in den Vitrinen und auf den Lesetischen aus. Altbekannte aber auch neue Verlage haben ihre Bücher ins Museum gesandt und zu einer einzigartigen Schau beigetragen. Neben Büchern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz finden Sie großartig illustrierte Kinderbücher aus Canada, Frankreich, Griechenland, Iran, Italien, Japan, Neuseeland, Türkei und der Ukraine. Viele Bücher auf den Lesetischen laden zum Verweilen ein. Das Kabinett zeigt Arbeiten der Kinder aus der Fröbelschule, die unter Leitung der Künstlerin Gabriele Saur-Burmester im Rahmen des Offenbacher Brückenschlages entstanden sind. Im Obergeschoss präsentieren wir Illustrationen zur Arche Noah. Sie dürfen sich auf einen Streifzug durch zwei Jahrhunderte mit verschiedenen Künstlern freuen: Gustave Doré, Felix Hoffmann, Marc Chagall, Gerhard Marcks, Josef Hegenbarth, Willi Trapp, Eric Carle, Klaus Ensikat, Ivan Gantschev, Dieter Konsek, Gennadij Spirin, Rien Poortvliet, Peter Spier, Jozef Wilkon, Liesbeth Zwerger und andere zeigen illustratorisch ihre Vorstellung zu diesem biblischen Thema. Zu sehen sind: „Die Bibel mit Radierungen von Marc Chagall“, „Bilderbibel – mit Lithographien von Felix Hofmann“, „Sintflut - Original-Pinselzeichnung von Josef Hegenbarth“ und viele andere mehr. Kinder bis 14 Jahre: Eintritt frei (Der Eintritt für Kinder wird dankenswerterweise von der Vereinigung Freunde des Klingspor-Museums e.V. übernommen.).

Ausstellung: 28. November 2009 bis 14. Februar 2010

è
Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Freitag, 27. November 2009

Fritz Treu (1908 - 2009)

Fritz TreuUnser Ehrenmitglied Fritz Treu, Bibliothekar, Mitglied unserer Gesellschaft seit 1960, ist am 5. November im Alter von 101 Jahren verstorben.

Noch vor wenigen Jahren konnte ich ihm gelegentlich morgens auf der Hauptstraße in Radebeul-Ost begegnen und ehe ich ihn fragen konnte, war er es, der den viel Jüngeren fragte, wie es ihm gehe. Bei der Gegenfrage sagte er nur „Ach weißt du, die Beine wollen nicht mehr so recht". Als er seinen Hundertsten feierte, durfte ich ihn auf seine Bitte hin zeichnen. Darauf bin ich stolz. Wir gedenken eines Menschen, der Wissen und Weisheit verband, der ein einfacher Mensch war und Bildung niemals als Privileg der Betuchten verstand. Ein Dresdenkenner, ein Kunstkenner, ein Kunstförderer allererster Güte! Der Mitbegründer des Radebeuler Grafikmarktes, dieser hochsensible Mann, gibt uns ein Erbe weiter, Kunst und Menschlichkeit in Sorgfalt zu vereinen. Wir Radebeuler Bürger, vor allem die Bildenden Künstler, gedenken in Ehrfurcht eines großen Menschenfreundes!
(Dieter Beirich)

Mittwoch, 25. November 2009

Pflicht und Kür

Die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der DDR

Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft 1979, Satz und Druck: Werkstätten der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig„Pflicht und Kür“ – richtet 20 Jahre nach der letzten umfangreichen Ausstellung der Hochschule, die damals Lehrende und Studierende vorstellte, nun den Blick auf vier Jahrzehnte künstlerische Ausbildung in Leipzig.

Die fünfziger bis achtziger Jahre an der HGB, sie ist Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, stehen für eine Suche nach Wegen zwischen kulturpolitischen Erwartungen und der Integration von Künstlerinnen und Künstlern in die Gesellschaft sowie dem individuellen Anspruch auf künstlerische Freiheit. Die daraus resultierenden Widersprüche bildeten sich in der Lehre ab.
So standen die fünfziger Jahre für den versuchten Umbau der Akademie zu einer sozialistischen Kunsthochschule. In den sechziger Jahren emanzipierten sich die Fachgebiete mit starken Positionen in der Malerei und Typografie. Das führte in den siebziger Jahren zur primären Ausrichtung der Lehre auf die Malerei und Grafik und zur internationalen Aufmerksamkeit für Kunst aus Leipzig. Experimentelles Arbeiten über die Grenzen des malerischen Bildes hinaus kennzeichneten die achtziger Jahre. Wichtige Impulse gingen dabei von fotografischen aber auch intermedialen Arbeiten aus, welche die internationalen Kunstentwicklungen reflektierten.
Historische Schrift- und Bilddokumente, künstlerische und gestalterische Werke einiger Lehrender sowie originale und rekonstruierte Diplomarbeiten bilden die Basis der Ausstellung.
Aktuelle Zeitzeugeninterviews und Filme erhellen den Blick und ergänzen das Bild der Hochschule in den vergangenen Jahrzehnten.

„Pflicht und Kür“ ist der Auftakt für die beginnende Auseinandersetzung mit Hochschulgeschichte in Vorbereitung des 250. Geburtstages der Ausbildungsstätte im Jahr 2014. Die Ausstellung setzt damit einen ersten Akzent, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Vielmehr möchte sie zum Dialog zwischen Geschichte und Gegenwart einladen.

Ausstellung: 25.11.2009 bis 09.01.2010
Wächterstr. 11
04107 Leipzig

Dienstag, 24. November 2009

Johannes Bobrowskis Bibliothek

Spuren seines Schaffens

Ausstellung im Lesesaal der Historischen Sammlungen unseres Mitglieds, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Johannes Bobrowski, Foto: Roger MelisDie Bibliothek des 1965 verstorbenen Johannes Bobrowski, Gründungsmitglied unserer Gesellschaft, wurde im Juni des vergangenen Jahres von den Historischen Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin erworben und dort im Magazin entsprechend der Anordnung in Bobrowskis Arbeitszimmer aufgestellt.
Johannes Bobrowski, 1917 in Tilsit geboren, studierte Kunstgeschichte, war ab 1939 Soldat und kehrte 10 Jahre später aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Seit 1950 arbeitete er als Lektor. 1953 zog er mit seiner Familie in die Ahornallee 26, Berlin-Friedrichshagen. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof in unmittelbarer Nähe.
Bobrowskis Werke sind in über 30 Sprachen übersetzt; er erhielt zahlreiche literarische Preise.
Das zentrale Thema seines dichterischen Schaffens formulierte Bobrowski selbst einmal in einer Notiz: „Die Deutschen und der europäische Osten“ – dieses Verhältnis, diese „lange Geschichte aus Unglück und Verschuldung …“ - Die oft verhängnisvolle Verstrickung der Geschichte der Letten, Litauer, Polen und Russen mit der der Deutschen zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk.
Die knapp 2200 Bände umfassende Bibliothek des Dichters enthält größtenteils deutschsprachige Literatur, insbesondere Lyrik. Angefangen mit den Barockdichtern bis hin zu den Dichtern der Gegenwart. Darunter befinden sich zahlreiche Widmungsexemplare von Gegenwartsautoren. Ein weiterer Bereich der Bibliothek ist dem europäischen Osten gewidmet, vor allem Werke zur Geschichte des Baltikums, Ostpreußens, Polens, Russlands und Preußens.
Literatur zur bildenden Kunst und Kunstgeschichte, zur Musik- und Literaturwissenschaft, Noten, naturwissenschaftliche Werke und spezielle Literatur über Litauen, davon einige Titel in Litauischer Sprache, sind außerdem enthalten.

Die bis zum 31. März 2010 laufende Ausstellung „Johannes Bobrowskis Bibliothek – Spuren seines Schaffens“ möchte wichtige Schwerpunkte seiner Bibliothek vorstellen sowie ihre Geschichte beleuchten. Beginnend mit den ersten Büchern, die er erwarb, werden Widmungsexemplare literarischer Zeitgenossen gezeigt, ein Querschnitt seiner Lyriksammlung und einige Ausgaben seiner Favoriten. Einige, zum Teil noch nie veröffentlichte, Leihgaben an Briefen, Fotos und handschriftlichem Material aus privaten Sammlungen kommentieren und komplettieren das Gezeigte.

Der Lesesaal der Historischen Sammlungen befindet sich in 10178 Berlin-Mitte, Breite Str. 30/31 und ist mittwochs von 10 bis 16 Uhr und donnerstags von 13 bis 19 Uhr geöffnet.

Grafikkalender 2010 der Edition Schwarzdruck

WEIBSBILDER

Mai/Juni, Klaus Süß, Närrin, Farbholzschnitt (4 Platten), 2009Jährlich präsentieren in der Edition Schwarzdruck sieben wechselnde Künstler einen Grafikkalender. Sechs Blätter sind mit einem (Zwei-Monats-)Kalendarium versehen. Das »Bonusblatt« dient der Verschönerung der Wartezeit bis zur Inbetriebnahme des Kalenders.

2010 haben wurde das spannende Arbeitsthema »Männer sehen Frauen«, gewissermaßen als Retourkutsche zum 2009er è
Kalender gewählt.

Die Blätter sind durch Perforation abtrennbar und (nach Abschneiden des Kalendariums) eine Bereicherung jeder Originalgrafiksammlung oder Privatgalerie. In jedem Jahr wird es ein neues Thema geben. Die WEIBSBILDER wurden geschaffen von Rainer Ehrt, Tim von Veh, Andreas Vietz, Klaus Süß, Armin Münch, Arno Waldschmidt und Peter Zaumseil.

Der Kalender kostet 160 Euro (zzgl. Versand als Päckchen). Ab dem zweiten Kaufexemplar (auch im Abonnement) wird ein Rabatt von 20 Euro gewährt.

Format 30x40 cm
auf Hahnemühle-Bütten (mit echtem Büttenrand unten)
Auflage: 70 jeweils numerierte und signierte Exemplare

è
Edition Schwarzdruck
*
Marc Berger
Brunnenstraße 163
10119 Berlin
Fernsprechanschluß: 030 - 48 62 53 15

Montag, 23. November 2009

Buchkunst im Reithaus Weimar

Zum zweiten Mal treffen sich in Weimar am ersten Wochenende im Advent 2009 einige der besten Buchkünstlerinnen und Buchkünstler von nationalem und internationalem Rang, darunter auch Mitglieder unserer Gesellschaft und präsentieren ihre Werke. Bibliophile Kostbarkeiten von hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität werden gezeigt: Unikate, Malerbücher, handgeschriebene Bücher, Grafiken, Monotypien, Mappenwerke und Buchobjekte. Sie werden mit ausgewählten Materialien und in aufwändiger buchbinderischer Gestaltung hergestellt. Durch das Experimentieren mit Text, Bild, Papier und Einband entstehen unkonventionelle, experimentelle Bücher. Viele dieser Exponate sind käuflich zu erwerben. Wegen des engen Zusammenhangs mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek kooperiert die Klassik Stiftung Weimar.

Geöffnet ist die Ausstellung am Sonnabend, den 28. November 2009 von 11 bis 19 Uhr und am Sonntag, dem 1. Advent, von 11 bis 17 Uhr im Reithaus im Park unterhalb der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.
Eintritt: 3,00 €

Teilnehmer:
Hartmut Andryczuk, Hybridenverlag, Berlin
Rainer Ehrt, Edition Ehrt, Kleinmachnow
Frank Eißner, Frank Eißner - Handpresse, Leipzig
Christian Ewald, Katzengraben - Presse, Berlin - Köpenick
Tina Flau, Atelier Tina Flau, Potsdam
Felix Martin Furtwängler, Privat - Presse, Berlin
John Gerard, John Gerard, Rheinbach
Bettina Haller, Andrea Lange und Birgit Reichert Sonnenberg - Presse, Chemnitz und Kemberg
Andreas Hegewald, BUCHENpresse, Dresden
Jens Henkel*, Burgart - Presse, Rudolstadt
Wolfgang Henne, Wolfgang Henne, Leipzig
Rolf Lock, Edition Lock, Düren
Gudrun Illert, Atelier G, Weimar
Reinhold Nasshan, Einhand Presse, Landau / Pfalz
Dr. Caroline Saltzwedel, Hirundo-Press, Hamburg
Reinhard Scheuble, Quetsche, Verlag für Buchkunst, Witzwort
Peter Zitzmann*, schPeZi - Presse, Nürnberg
* Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Donnerstag, 19. November 2009

Vorfreude, schönste Freude ...

Adventskalender aus der DDR

Dornröschen, Adventskalender nach einem Entwurf von Erika Nerger, Planet-Verlag Berlin, 1985 Zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit stellt unser Mitglied Gretel Bouchette pünktlich zum 1. Advent DDR-Adventskalender aus ihrer Sammlung in der Burg Beeskow aus.

29. November 2009 um 15 Uhr

Einführung: Prof. Dr. Konrad Vanja
(Direktor des Museums Europäischer Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin)

Die Ausstellung: 1. Dezember 2009 bis 31. Januar 2010
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr

è Burg Beeskow
Bildungs-, Kultur- und Musikzentrum
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
*
E-Mail

Werkstattgespräch





Dedikation und Mäzenatentum der Frühen Neuzeit
im deutsch-ungarischen Vergleich

„Was unter denen gedichten ein sonnet, und unter denen reden eine lobrede ist, das ist unter den briefen eine dedication"
Öffentlicher Vortrag der Stipendiatin Brigitta Pesti aus Budapest


Meist werden sie überschlagen, als Schmeicheleien oder schmuckes Beiwerk abgetan. Dabei sind Buchwidmungen ein Schlüssel zum Werk und seinem sozio-kulturellen Kontext. An Dankbarkeit und Zuneigung der Schriftsteller und Künstler lässt sich ihre Abhängigkeit zum Mäzen ablesen. Dieses Phänomen war im frühneuzeitlichen Europa allgemein verbreitet. Doch erst in jüngster Zeit hat die literatur-soziologische Forschung die barocken Dedikationen für sich entdeckt.

Ort: Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Unter den Linden, Lessingsaal
Termin: 17. Dezember 2009, 18.15 – 19.45 Uhr
Anmeldung: bibl.ausk.h2@sbb.spk-berlin.de, Tel.: +49/ (0)30/ 266-432333
Die Teilnahme ist kostenlos.

____________________________________

Die Reihe „Werkstattgespräche" stellt Forschungsvorhaben und Fachinformationsprojekte vor, die einen Bezug zu den Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz haben.

Kontakt: Belinda Jopp, Koordination Fachinformation
E-Mail: fachinfo@sbb.spk-berlin.de,
Tel.: ++49 (0)30 266-433162
www.staatsbibliothek-berlin.de
http://staatsbibliothek-berlin.de/historische-drucke.html

Werner Wittig

Malerei und Grafik

Werner Wittig, Dorf im Schnee, 1970Gezeigt werden in der ZeitGalerie Friedrichshagen unseres Mitglieds Katrin Brandel Arbeiten des Dresdner Künstlers, der besonders durch seine Holzrissblätter bekannt wurde.

Eröffnung am 21.11.2009 um 19 Uhr
Laudatio: Prof. Dieter Goltzsche

Ausstellung: 21.11.-19.12.2009

Geöffnet: 22.11.-19.12.2009
22.11.2009 11-17 Uhr
und ab 25.11.2009 jeweils
Mi-Fr 12-18 Uhr
Sa 10-13 Uhr

è ZeitGalerie Friedrichshagen
Scharnweberstr. 59
12587 Berlin

Wunderbare Bücherwelten

Moderne Druckkunst aus Hamburg

In den vergangenen Jahren machte das Germanische Nationalmuseum bereits verschiedentlich auf seine umfassende Sondersammlung zur jüngeren deutschen Buchkunstbewegung aufmerksam. Mit der Ausstellung „Wunderbare Bücherwelten – Moderne Druckkunst aus Hamburg“ wird nun erstmals ein regionaler Schwerpunkt gesetzt. Äußeren Anlass für die Beschäftigung mit diesem Thema bot eine Schenkung des bekannten Hamburger Buchkünstlers Otto Rohse, der dem Germanischen Nationalmuseum seine Druckwerkstatt überließ.
Die Buchkünstler Hamburgs stellen eine kleine, aber interessante und vielschichtige Gruppe dar, der bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Obwohl die Druckkunst gemeinhin als schwarze Kunst bezeichnet wird, mangelt es ihren Werken nicht an Farbenpracht und gestalterischer Vielfalt. Die moderne Buchkunst aus der Hansestadt präsentiert sich vielmehr als ein Experimentierfeld künstlerischer Ausdrucksformen, die mittels verschiedenster Techniken umgesetzt werden.

Die stilistische Ausgewogenheit aller Komponenten gilt als maßgebendes Prinzip der modernen Buchkunstbewegung. Um 1900 als Gegenströmung zum industriell hergestellten Buch entstanden, wandten sich die Buchkünstler gegen die Herabwürdigung des Buches zum reinen Gebrauchsgegenstand. Neben ausschließlich typographisch gestalteten Werken sind in der Ausstellung auch zahlreiche illustrierte Bücher zu sehen, denn auch die Kombination von Text und Bild ist von alters her ästhetisches und funktionales Anliegen von Buchherstellung.
Gerade weil das bibliophile Buch in der heutigen, von Paperback und E-Book bestimmten Zeit nunmehr eine untergeordnete Rolle spielt, macht die Ausstellung auf beispielgebende Zeugnisse handwerklicher Fertigung aufmerksam, um so das Interesse am handgearbeiteten Buch zu wecken. Jedes Buch hat seine eigene Geschichte, die die Ausstellung erzählen möchten.

Ein Katalog (Johannes Pommeranz: Wunderbare Bücherwelten. Moderne Druckkunst aus Hamburg. Nürnberg: Germanisches Nationalmuseum, 2010, 207 S.: zahlr. Ill., ISBN 978-3-936688-42-9) begleitet die Ausstellung.

Ausstellung: 9. Dezember 2009 bis 11. April 2010

è Germanisches Nationalmuseum
Kartäusergasse 1
D-90402 Nürnberg

Klaus Süß

Klaus Süß, Grafik, 34S.die Aquarelle

In der ersten Frankfurter Ausstellung der Büchergilde mit Klaus Süß 1991 hingen filigrane Federzeichnungen - nicht lange, denn sie waren schnell verkauft. Nachdem Süß lange Zeit die Zeichnung nur noch als Technik der Vorarbeit für Holzschnitt und Malerei betrachtet hatte, ist er jetzt zu dieser Technik zurückgekehrt, zeichnet mit der Feder die Konturen und aquarelliert diese mit seinem schon in den Holzschnitten als außergewöhnlich warnehmbaren Farbempfinden. Die Bilder wirken wie leicht aus dem Handgelenk geworfen, eine völlig newue - und immer wieder einzigartige - Bildästhetik ist entstanden.
Die Ausstellung konzentriert sich auf diesen neuen Werkaspekt.

Ausstellung: 20. November 2009 bis 13. Januar 2010

è Büchergilde Buchhandlung & Galerie Frankfurt
An der Staufenmauer 9
60311 Frankfurt/M

Mittwoch, 18. November 2009

poesie des untergrunds

Die Literaten- und Künstlerszene Ostberlins
1979 bis 1989


Poesiealbum DOLOROSA überhaupt, Zeichnung von Conny Schleime, Dresden, 1984
Die geistigen Zeugnisse und materiellen Hinterlassenschaften dieser Szene in ihrem einstigen Epizentrum sichtbar zu machen, ist Ziel einer Ausstellung, die Untergrundzeitschriften, Künstlerbücher, Manuskripte, Briefe, Tondokumente, Filme, Fotografien, Plastiken, Grafiken, Gemälde sowie, in logischer Konsequenz einer solchen Vielfalt, Dokumente ihrer Be- und versuchten Verhinderung präsentiert.
Die Ausstellung versammelt Werke unter anderem von den Malern: Sabine Herrmann, Uta Hünniger, Klaus Killisch, Helge Leiberg, Wolfram Adalbert Scheffler, Hans Scheib, Cornelia Schleime und Reinhard Stangl. Es werden Arbeiten von den Fotografen Kurt Buchwald, Thomas Florschütz, Harald Hauswald, Helga Paris, Gundula Schulze, Ulrich Wüst und anderen zu sehen sein.
Ausstellungsschwerpunkt werden Texte und Portraits folgender Dichter sein: Adolf Endler, Elke Erb, Stefan Döring, Jan Faktor, Annett Gröschner, Durs Grünbein, Johannes Jansen, Uwe Kolbe, Andreas Koziol, Leonhard Lorek, Detlef Opitz, Bert Papenfuß, Lutz Rathenow, Ulrich Zieger und ebenso Sascha Anderson und Rainer Schedlinski, die auch unter Decknamen schrieben und trotz oder gerade wegen Ihrer Zusammenarbeit mit der Stasi fest in dieser Szene integriert waren, sowie von vielen an dieser Stelle Ungenannten.

Ausstellung vom 21. 11. 2009 bis 7. 2. 2010

Museumsverbund Pankow
Prenzlauer Allee 227/228

Eröffnung am 20. 11., um 19 Uhr
Es sprechen, lesen und musizieren: Michael Nelken, Christoph Tannert, Andreas Koziol, Valeri Scherstjanoi, Alexander Krohn & Straßenschaden und Bert Papenfuß + Henryk Gericke.

Gebr. Knabe Verlag

Eine Ausstellung des Thüringer Literaturrates und des Weimarer Stadtmuseums

Die bunt illustrierten Halbleinen-Bücher der „Knabes Jugendbücherei“ des Weimarer Gebr. Knabe Verlags kannte in der DDR jedes Kind. Die Bedeutung des letzten privaten Kinderbuch-Verlages der DDR reicht weit über die Grenzen Thüringens hinaus. Der 1932 von Gerhard und Wolfgang Knabe in Weimar gegründete Verlag, der bis zum Kriegsende vorwiegend Unterhaltungsromane edierte, profilierte sich nach dem zweiten Weltkrieg als privater Kinderbuchverlag.
Über die "Deutsche Jugendbücherei" fand er zu Beginn der fünfziger Jahre zum Namen "Knabes Jugendbücherei" für seine später so populäre und preiswerte Reihe. Zwischen 1945 und 1984 erschienen knapp 300 Titel von über 100 Autoren. Zu ihnen gehörten Herta Fischer, Inge Müller, Walter Conrad, Hanns Krause, Hans-Günter Krack, Martin Selber und Rudolf Weiß. Künstler wie Walther Klemm, Fritz Lattke, Engelbert Schoner und Hans Wiegandt illustrierten Bücher und gestalteten die für die Reihe so charakteristischen Einbände.
In einer Sonderausstellung im Weimarer Stadtmuseum wird eine umfassende Werkschau der Weimarer Druck- und Verlagsanstalt Gebrüder Knabe KG und des späteren Gebr. Knabe Verlags Weimar gezeigt. Im Zentrum der Ausstellung steht dabei „Knabes Jugendbücherei“, in der zwischen 1949 und 1984 256 Jugendbücher mit zahlreichen Nachauflagen ediert wurden.

Das zur Ausstellung erscheinende Begleitbuch von Jens Kirsten enthält neben einem verlagshistorischen Teil eine farbige Bibliographie in Bildern der Kinder- und Jugendbücher nach 1945; eine vollständige Textbibliographie von 1932-1984 sowie biographische Angaben zu den Autoren und Illustratoren des Verlages. (19,95 €; 168 S.; ISBN-10: 3940442909)

Ausstellung: 28.11.2009 – 14.02.2010

Stadtmuseum Weimar im Bertuchhaus
Karl-Liebknecht-Straße 5-9
99423 Weimar

Freitag, 13. November 2009

Alte Ägypter in der Burg

Eine Mitmachausstellung für Klein und Groß


Zu Beginn des Nachmittags zeigt uns die Bauchtanzgruppe „Tabassum" aus Neunkirchen-Seelscheid ihr Können. Danach basteln wir unseren eigenen ägyptischen Schmuck, lassen uns von einem Schriftgelehrten die Kunst der ägyptischen Hieroglyphen erklären oder tauchen spielerisch in den Toten- und Götterkult der alten Ägypter ein.
Die Ausstellung „Alte Ägypter in der Burg. Eine Mitmachausstellung für Klein und Groß" ist am Eröffnungsnachmittag kostenfrei zu besichtigen. Ihr könnt Originalillustrationen wie auch aktuelle Sach- und Bilderbücher sehen, die das frühere Ägypten zeigen und erklären.
Vor allem lädt die Ausstellung euch alle zum eigenen kreativen Spiel ein. Mit den bereitgestellten Verkleidungen verwandelt ihr euch in echte Ägypter, wohnt in einem ägyptischen Haus oder fahrt auf einem Schiff den Nil entlang. Ein von Playmobil eingerichtetes Mitmach-Zimmer lädt zudem dazu ein, das ägyptische Leben früherer Jahrtausende in kleinen Szenen nachzuspielen. Die Ausstel­lungsstücke aus dem Ägyptischen Museum der Universität Bonn geben einen authentischen Einblick in die Hochkultur der damaligen Zeit.

Ausstellung vom 29.11.2009 - 13.2.2010

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Gisela Degler-Rummel

Werk-Stücke / Bilder & Bücher
Auswahl-BIBLIOGRAFIE
1963 - Während du schläfst. Mit Gina Ruck-Pauquet. Gütersloh, Berteismann, 28 S.
1978 - Jan und die Großmutter. Ravensburg, O. Maier, 28 S. Deutscher Jugendliteraturpreis, Auswahlliste Bilderbuch, 1979
1980 - Mose führt sein Volk aus Ägypten. Hamburg, Wittig, 28 S.
1981 - Der lange Weg ins gelobte Land. Hamburg, Wittig, 28 S.
1985 - Lena und Paul. Wie ist das mit dem Frieden?
Ravensburg, O. Maier, 32 S.
Deutscher Jugendliteraturpreis, lAuswahlliste Sonderpreis, 1986
1988 - Guten Morgen, kleine Ente; Gute Nacht, kleiner Bär.
Erlangen, Boje Verlag,
je 14 Papp.S.
1994 - Großer Professor ganz klein. Stuttgart,
Thienemann, 28 S.
1999 - Bis morgen, liebe Sonne; Leinen los, Matrose; Ahoi, bunter Leuchtturm; Gute Reise, kleine Möwe. Hamburg, DSV-Verlag, Edition Die Barque,je 14 Papp.S.
2000 - Der rote Dampfer. Hamburg, DSV-Verlag,
Edition Die Barque, 32 S.
2006 - Das Zauberbild und andere Geschichten.
München, Buch & Media, Verlag Die Schatzkiste, 93 S.
2007 - Hexengeschenk. Magische Geschichten.
München, Buch & Media, Verlag Die Schatzkiste, 119 S.
2009 - Die Engelwerkstatt und andere Weihnachtsgeschichten (im Druck).

Ausstellung vom 29.11.2009 - 7.2.2010

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Michael Berger

Der Wiesbadener Kunstsammler und Kulturpreisträger zeigt erstmals eigene Werke

Bereits seit 27 Jahren präsentiert das è Antiquariat Helmut R. Lang in Wiesbaden und Rennerod im Westerwald seinen Kunden das alte Buch in bester Qualität und - oftmals großer - Seltenheit. Augenfällig wird die Darstellung des Traditionsreichen in Verbindung mit immer wechselnden Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst jetzt wieder In Wiesbaden, der Geburtsstadt der Kunstrichtung "Fluxus". In den Räumen des Antiquariats Lang ist eine Uraufführung zu bestaunen: Michael Berger, der langjährige Harlekin-Art-Produzent, Verleger und Kunstmäzen präsentiert zum ersten Mal seine fluxiven Buchobjekte der Öffentlichkeit.
Mehr als 30 schwarze leinengebundene Leerbücher hat er in unterschiedlicher Weise zu unikaten Buchobjekten gestaltet: Ein Zollstock montiert auf dem Vorderdeckel trägt den Titel 'Frei(raum)maurer und lässt durch seine begrenzte Ausdehnungsmöglichkeit die Enge der Zeit begreifen.Hörbar zu entdecken ist das Buch mit integrierter Spieldose. Im Schnitt lässt sich die Melodie 'Für Elise' von Ludwig von Beethoven durch eine Kurbel bei geschlossenem Buch abspielen. Als Hommage an den Eat-Art-Künstler Daniel Spoerri steht die auf dem Vorderdeckel montierte Silbergabel - daneben ein Buchobjekt mit dem Titel 'Die Deutsche Kulturkeule', ein zerbrochener Schlagstock in zwei Teilen auf dem Buchdeckel verschraubt. Kreativ spielerisch verwandelt Michael Berger jedoch nicht nur Leerbücher in unikate Kunstobjekte, sondern gibt auch vorhandenen gedruckten Büchern einen doppeldeutigen Sinn: Das Buch von Mario Puzo: Der Pate, ist durchbohrt mit einer Plastikpistole mit geladenem Gummipfeil - zum Abschuß bereit.
Analog zu Joseph Beuys Aussage: 'Ohne die Rose tun wir's nicht' ist der Rückendeckel des Buches: Die Rose und der Zeigelstein, hrsg. von Homunculus, mit einem hohlen Plastikzeigelstein verbunden. Dieser Ziegelstein ist aufgeschnitten und dient als Vase für eine Stacheldrahtrose. - Und was wäre eine Ausstellung ohne Gästebuch - in dieser Fluxschau ist es das „Stamm-Buch" seines Freundes, des früheren ZDF-Redakteurs Oddo Blumberg (Mainz), ein Buch gepresst in einen gespaltenen Baumstamm.
Die käuflich zu erwerbenden Objekte sind bis zum 1. Januar 2010 in der Herderstraße 28 montags bis donnerstags in der Zeit von 9.00 bis 19.00 Uhr und nach Vereinbarung in den Geschäftsräumen des Antiquariats Lang in Wiesbaden, anschließend bis Ende März 2010 in Rennerod / Westerwald in der Hauptstraße 71 zu sehen.
(Marlies Lang-Schilling)

Donnerstag, 12. November 2009

Konrad Knebel

Die Sprache der Steine



„Ich wollte die Straße malen, aber nicht, wie sie sich in der optischen Erscheinung darbietet, sondern so, wie diejenigen sie erleben, die in ihr wohnen und denen sie ein Stück Heimat ist.“
So formulierte Konrad Knebel sein künstlerisches Anliegen bereits zu Beginn seines Schaffens, vor mehr als 50 Jahren. Diese Auffassung hat ihn durch ein ganzes Lebenswerk getragen, für das er mit dem Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin 2009 geehrt wird.
Konrad Knebel, Preisträger des Hannah-Höch-Preises des Landes Berlin 2009, gehört zu den hervorragenden Vertretern der Berliner Kunst aus der Generation, deren Jugend vom Krieg und vom Kalten Krieg geprägt war. Das durchgehende Thema seines Werkes war und ist die stetige künstlerische Auseinandersetzung mit dem Stadtraum.
Die Ausstellung zeigt in konzentrierter Form in drei Räumen 30 Gemälde, ergänzt durch einige Skizzen und Zeichnungen, die Knebels besondere Arbeits- und Sichtweise nachvollziehbar machen.

Ephraim-Palais 3. Etage
12. November 2009 – 7. Februar 2010

Mittwoch, 11. November 2009

Viertes Hannoversches Symposium

Einladung zur Mitarbeit am Vierten Hannoverschen Symposium
NS-Raubgut in Bibliotheken, Museen und Archiven

Die Rolle kritisch zu hinterfragen, die Bibliotheken, Museen und Archive bei der Aneignung von Kulturgut spielten, das in der Zeit des Nationalsozialismus beschlagnahmt, „verwertet“ oder geraubt wurde, ist eine unabdingbare Aufgabe. ...
Vor diesem Hintergrund laden wir Sie ein, gemeinsam mit uns ein Viertes Hannoversches Symposium vorzubereiten und durchzuführen. Wir knüpfen dabei an die seit 2002 bestehende Tradition an, sich in Hannover mit der Geschichte des Nationalsozialismus, insbesondere mit Bibliotheksgeschichte der Jahre 1933 bis 1945, auseinanderzusetzen.
Vom
9. bis 11. Mai 2011

wollen wir mit Ihnen in Hannover und in Bergen-Belsen über das Thema

NS-Raubgut in Bibliotheken, Museen, Archiven

kommunizieren und diskutieren.

Regine Dehnel / Ulrich Kandolf
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

Dienstag, 10. November 2009

Frank Wildenhahn

Aquarelle

Frank Wildenhahn, Merkwürdige Figuren, Aquarell, 2008

Ausstellungseröffnung: Sonnabend, dem 14. November um 20 Uhr,
es spielt Yury Tarasenok, Bajan.
Die Ausstellung des, den Pirckheimern sicher vor allem als Künstler der è
Corvinus Presse bekannten Malers und Graphikers kann bis Mitte Februar 2010 jeweils Mittwochs und Samstags besichtigt werden.

Galerie Rehberg
Plönzeile 44
12459 Berlin-Oberschöneweide
Telefon 4411630
(Tram 27, 63,67 Rathenaustr. ab S-Bhf. Schöneweide)

Donnerstag, 5. November 2009

Barbara Beisinghoff

Radierung, Wasserzeichen, Installation, Buchkunst zu Gertrud Kolmar, Marina Zwetajewa und Christa Wolfs KassandraErdbeertüll, 2008, Wasserstrahlzeichnung auf Lokta, 150 x 300 cm (Ausschnitt)

Freitag, 13.11.2009, 19.30 Uhr Lesung: Blanche Kommerell liest Gertrud Kolmar, Marina Zwetajewa und Christa Wolfs Kassandra, Eintritt: 6,- €
Samstag, 14.11.2009, 14 bis 18 Uhr, ist im Rahmen der Offenen Ateliers in Pankow in Anwesenheit der Künstlerin


Freitag, 20.11.2009, 18 Uhr Finissage, Künstlerbücher der Edition »Die gläserne Libelle«
Ausstellung vom 17. 10. bis 21. 11. 2009

è Galerie Forum Amalienpark
13187 Berlin, Breite Straße 2a

siehe auch è Papiertreppen
und è Die gläserne Libelle

Mittwoch, 4. November 2009

Neuer Katalog des Antiquariats Keune

Katalog 43, © Antiquariat Sabine KeuneUnser Mitglied, die Duisburger Antiquarin Sabine Keune hat ihren 43. Katalog "Kinderbücher" (Winter 2009/2010) herausgegeben. Durchgängig farbig illustriert enthält er 228 Positionen, von ABC-Büchern bis zu Sekundärliteratur. Unter anderem finden sich Bilderbücher mit Illustrationen von Fritz Baumgarten, Wilfried Blecher, Ellen Beck, Gertrud und Walther Caspari, Elsa Eisgruber, Kate Greenaway, Ernst Kreidolf, Lothar Meggendorfer, Tom Seidmann-Freud und Else Wenz-Vietor. Ergänzt wird der Katalog mit einem Personen- und Bildregister.

Der Katalog steht in Kürze im Internet zur Verfügung, kann aber auch gedruckt gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro bei * Sabine Keune bestellt werden.

è Antiquariat Sabine Keune
Friedrich-Alfred-Straße 79
47226 Duisburg