„Pflicht und Kür“ – richtet 20 Jahre nach der letzten umfangreichen Ausstellung der Hochschule, die damals Lehrende und Studierende vorstellte, nun den Blick auf vier Jahrzehnte künstlerische Ausbildung in Leipzig.
Die fünfziger bis achtziger Jahre an der HGB, sie ist Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, stehen für eine Suche nach Wegen zwischen kulturpolitischen Erwartungen und der Integration von Künstlerinnen und Künstlern in die Gesellschaft sowie dem individuellen Anspruch auf künstlerische Freiheit. Die daraus resultierenden Widersprüche bildeten sich in der Lehre ab.
So standen die fünfziger Jahre für den versuchten Umbau der Akademie zu einer sozialistischen Kunsthochschule. In den sechziger Jahren emanzipierten sich die Fachgebiete mit starken Positionen in der Malerei und Typografie. Das führte in den siebziger Jahren zur primären Ausrichtung der Lehre auf die Malerei und Grafik und zur internationalen Aufmerksamkeit für Kunst aus Leipzig. Experimentelles Arbeiten über die Grenzen des malerischen Bildes hinaus kennzeichneten die achtziger Jahre. Wichtige Impulse gingen dabei von fotografischen aber auch intermedialen Arbeiten aus, welche die internationalen Kunstentwicklungen reflektierten.
Historische Schrift- und Bilddokumente, künstlerische und gestalterische Werke einiger Lehrender sowie originale und rekonstruierte Diplomarbeiten bilden die Basis der Ausstellung.
Aktuelle Zeitzeugeninterviews und Filme erhellen den Blick und ergänzen das Bild der Hochschule in den vergangenen Jahrzehnten.
„Pflicht und Kür“ ist der Auftakt für die beginnende Auseinandersetzung mit Hochschulgeschichte in Vorbereitung des 250. Geburtstages der Ausbildungsstätte im Jahr 2014. Die Ausstellung setzt damit einen ersten Akzent, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Vielmehr möchte sie zum Dialog zwischen Geschichte und Gegenwart einladen.
Ausstellung: 25.11.2009 bis 09.01.2010
Wächterstr. 11
04107 Leipzig
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen