Ausstellung anläßlich des 60. Jahrestages der Gründung der DDR
Die Ausstellung der »Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde« gibt mit den Werken des Antifaschisten und Sozialisten Leo Haas Einblicke in seine Leidenszeit während des Faschismus und in sein Wirken in der DDR. Die Leihgaben von Originalen ermöglichten Frau Eva-Maria Máriássy, Direktorin unseres Mitglieds »Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz«. Die Dokumentation wurde von der »Verdi Mediengalerie« erstellt. Die Werkauswahl begleitete der Karikaturist und Mitglied der »Pirckheimer-Gesellschaft« Harald Kretzschmar.
Laudatio: Prof. Dr. Gerhard Fischer
Ausstellung: 4. September bis 23. Oktober 2009
GBM-Galerie
Weitlingstr. 89
10317 Berlin


Becker gibt einen Gesamtüberblick über das heute so nicht mehr existierende Arbeitermilieu, das auch das Alltagsleben in Ludwigshafen wesentlich geprägt hat. Gezeigt wird die frühere, nun aufgelöste Geschlossenheit einer Bevölkerungsgruppe, deren selbstbewußt gewollte Ähnlichkeit ›von der Wiege bis zur Bahre‹ reichte und über den engeren politischen Bereich hinaus gerade in ›Kultur und Freizeit‹ augenscheinlich greifbar war und trotz des zeitlichen Abstandes, trotz Wandel und Wende in den gezeigten Exponaten immer noch erkennbar ist.

Der Kinder- und Jugendliteratur kam in den neuen »secessionistischen« Kunstbestrebungen der Jahrhundertwende naturgemäß besondere Bedeutung zu: Das ideale Ziel einer Gesamtkultur, die alle Bereiche des täglichen Lebens umfassen soll, muss der Pädagogik, der ästhetischen Erziehung der Jugend, einen zentralen Stellenwert einräumen. Ausdruck dieses Prinzips ist die Forderung nach einer »neuen«, zeitgemäßen Kinder- und Jugendliteratur, also nach Formulierungen neuerer Inhalte und entsprechender Einheit von Bild und Text. Vorbilder entspringen ähnlichen Bestrebungen in England, fuhrende Vertreter der neuen Kunstrichtungen entwerfen Kinderbücher - C. O. Czeschka, C. Krenek, H. Lefler, B. Löffler, F. Saiten, H. v. Hofmannsthal und F. C. Ginzkey, um nur die bekanntesten Namen zu nennen. An ihnen orientieren sich die Bestrebungen, auch das populäre Kinder- und Jugendbuch, besonders natürlich die Schulbücher, diesen neuen pädagogisch-ästhetischen Grundsätzen anzupassen. Sie bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung in der Zwischenkriegszeit, parallel zum Fortschritt der theoretischen und praktischen Pädagogik, die das Schlagwort vom »Jahrhundert des Kindes« geprägt hat. Die vorliegende Arbeit untersucht dagegen, ausgehend von dem erwähnten englischen Einfluss, vor allem den »sozialen Aspekt« der »neuen« Kinder- und Jugendliteratur und nimmt, aufgrund umfangreicher Studien an österreichischen Bibliotheken und Archiven, auch die breite Palette des »Gebrauchsschrifttums« mit in ihre Betrachtung auf, dokumentiert durch eine soweit wie möglich vollständige Bibliografie aller in Österreich zwischen 1880 und 1938 erschienenen oder von österreichischen Autoren und Künstlern gestalteten Kinder- und Jugendbücher.


Der in Berlin geborene jüdische Künstler Heinz Koppel gehörte mit anderen jüdischen Künstlern, denen in den 1930er Jahren die Flucht von Deutschland nach Großbritannien gelungen war, zu einer Gruppe von Malern, die mit ihren am Expressionismus und Surrealismus der 1920er Jahre orientierten Bildern die britische Kunstszene beeinflussten und prägten.

Manfred Martin ist einer der Hauptkünstler der Galerie und die Zusammenarbeit geht in das 20. Jahr. Arbeiten der Malerei und Graphik aus 60 Schaffensjahren werden zu sehen sein. Er ist Mitglied der Gruppe „Leipziger Blauer Reiter". Ebenfalls dazu gehört Günther Brendel, der für Manfred Martin an diesem Tag ein Werk zur Aufführung bringen wird.

romantisch-mystischen Jugendstil und dem expressionistischen Aufschrei, war unmittelbar geprägt durch das Großstadtleben, wie es kaum irgendwo konzentrierter zu finden war als in der Weltstadt Berlin. Die Zusammenballung verschiedenster Charaktere, ungezügelter Lebensstil und soziales Elend lieferten ein vielfältiges Material für den sachlich durchdringenden Blick des Künstlers. Die neue schonungslose Darstellung des Erfassten war nicht selten verbunden mit einem sozialkritischen Geist, wie ihn u.a. die 'Grande Dame' Käthe Kollwitz in ihren expressiv-realistischen Werken repräsentierte. Es war das neue, schnelle und berauschende Leben, das faszinierte und gleichzeitig abstieß. Das Karikieren gesellschaftlicher Abgründe, wie es meisterhaft bei dem Dadaisten George Grosz zu finden ist, war auch Ausdruck von Haßliebe.
Max Beckmann schrieb: „Eigentlich ist es ja sinnlos, die Menschen, diesen Haufen Egoismus (zu dem man selbst gehört), zu lieben. Ich tue es trotzdem. Ich liebe sie mit all ihrer Kleinlichkeit und Banalität, mit ihrem Stumpfsinn und billiger Genügsamkeit und ihrem ach so seltenen Heldentum" (in: Schöpferische Konfession, Berlin 1920). Die Zeichnungen von George Grosz und der großen Berliner Künstlerin Jeanne Mammen aber auch unbekannter Künstler, wie des kommunistischen Grafikers Werner Saul, prägten in Zeitschriften, auf Plakaten und Broschüren das Gesicht dieser Zeit. Noch vieles von heute erkennt man in ihren Zeichnungen und Grafiken wieder.