Heute wurde im "Podium" der Musikhalle Ludwigsburg der 23. Antiquaria-Preis an den Typographen und Buchgestalter Friedrich Forssman verliehen.
© Gregor Baron |
Friedrich Forssman hat bedeutende Werkausgaben - Arno Schmidt, Walter Benjamin, Christoph Martin Wieland - ebenso gestaltet wie das Gesamtbild der Publikationen von Verlagen - Reclam, Weidle u.a. - und von Institutionen wie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Alle diese Arbeiten zeigen die akribische Liebe zum Detail, die sich unbeirrbar darauf konzentriert, modernen wie historischen Texten ihre schlüssige typographische Physiognomie zu geben.
Forssman vertritt eine glanzvoll diskrete Form klassischer Buchgestaltung, mit der jene ideal lesbaren Texte entstehen, über die ein Meister wie Tschichold mit nüchternem Understatement die Formel setzte: "Erfreuliche Drucksachen durch gute Typographie".
In der Laudatio von Dr. Frank R. Max, Reclam-Geschäftsführer 1998 bis 2015, hieß es über den Preisträger, er "brennt kontrolliert für Typografie und stößt mit zunehmender Begeisterung immer Rauch aus".
Eine Ehrung ging an den Verein Künstlerhaus Ahrenshoop für die Künstlerbücher und Buchobjekte, die seit zwanzig Jahren in der »Edition Hohes Ufer Ahrenshoop« entstehen. Zuerst waren es Grafikmappen zu Gedichten von Ingeborg Bachmann oder Friederike Mayröcker, inzwischen sind es Multiples in allen erdenklichen Formen und kleinen Auflagen: Leporellos, Boxen, Koffer, Flaschenpost. Sie werden von renommierten SchriftstellerInnen und bildenden KünstlerInnen in internationalem Miteinander geschaffen und bilden so sehr eindrucksvolle Resultate der Begegnungen im Künstlerhaus Lukas (einem Ort für Stipendiaten aus den Ostsee-Anrainerstaaten) und dem Ausstellungen veranstaltenden Neuen Künstlerhaus Ahrenshoop.
è Antiquaria Ludwigsburg
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