Nun schon fast traditionell trafen sich die Berlin-Brandenburger Pirckheimer am 26. Januar zum ersten Abend in diesem Jahr wieder im Haus Unter den Linden der Staatsbibliothek zu Berlin. Thomas-Klaus Jacob, Referent in der Abteilung Historische Drucke, stellte unter dem Motto „Interesse an besonderen Sachen …“ den Nachlass des 2014 verstorbenen Meisters der Einbandkunst (und Pirckheimers) Werner G. Kießig vor, den die Staatsbibliothek im Jahr 2015 übernehmen konnte. Der kleine Konferenzsaal konnte die fast 40 Mitglieder und Gäste kaum fassen und die Tische bogen sich beinahe unter der Last der vielen Bücher mit Handeinbänden Kießigs die Herr Jacob für die Präsentation ausgewählt hatte. Neben den gebundenen Büchern enthält der Nachlass u.a. auch eine große Anzahl von Entwurfszeichnungen und Einbanddecken ohne Buchblock. Auch davon lag eine kleine Auswahl aus.
Nach einführenden Worten zur Biographie Werner Kießigs stellte Thomas-Klaus Jacob die einzelnen Einbände in Wort und Bild vor, wobei in wunderbarem Zusammenspiel von Referent und Zuhörern die angesprochenen Bände jeweils in die Höhe gehalten für alle Anwesenden gut sichtbar gemacht wurden. Besonders herzlich begrüßen konnten wir Frau Christine Kießig, die ebenfalls Buch-binderin ist und viele Jahre mit Werner Kießig auch in gemeinsamer Arbeit verbunden war. Ihre Hinweise zur Herstellungstechnik der Einbände und zur Arbeitsweise ihres Mannes waren das „Tüpfelchen auf dem i“ dieses anregenden Abends.
Werner G. Kießig war auch dem „Arbeitskreis für die Erfassung, Erschließung und Erhaltung historischer Bucheinbände (AEB)“ seit seiner Gründung eng verbunden. Von ihm stammte die Idee, den jeweiligen Gastgebern der Jahrestagungen als Dank einen Dedikationsband zu überreichen. Den ersten Band dieser Reihe für die Tagung in Würzburg 2004 fertigte der Altmeister Werner G. Kießig im Jahr seines 80. Geburtstages.
(Ninon Suckow)
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