Jan Silberschuh: Ost-Berliner Treppengespräche (Wundes und Unumwundenes aus der Wendezeit)
Mit 4 Illustrationen im Sepia-Druck von Hans Ticha
Katzgraben Presse 2.10.1990, 23:59 Uhr |
Am kommenden Montag, 15. Dezember, um 18 Uhr führen der Sammler Reinhard Grüner und der Künstler Reiner Binsch zum letzten Mal durch die Ausstellung "WENDEZEIT", die noch bis Samstag, 20.12., in der Münchner Seidlvilla zu sehen ist.
Im Zentrum dieser Ausstellung stehen Künstlerbücher aus der über 1.000 Objekte umfassenden Sammlung von Reinhard Grüner aus der Spätphase der DDR: Unikate jenseits traditioneller bibliophiler Ästhetik und Kostbarkeiten aus Kleinsteditionen. Das Spektrum reicht von innerer Emigration bis hin zu offenem Widerstand und den Hoffnungen und Ängsten im wiedervereinigten Deutschland. Die Bücher legen Zeugnis ab, wie wichtig die Schnittstelle zwischen Text und Bild ist – Seismograph von Befindlichkeiten und Chronist kultureller, gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen.
Der gebürtige Dresdner Ekkeland Götze zeigt Erdbilder seines Projekts „Berliner Mauer – Todesstreifen 1990-1991. Seine „Gedruckten Erden“ von historisch bedeutenden Orten bieten einen Assoziationsraum, der zu eigenen Gedanken und Erinnerungen auffordert.
Ergänzt wird die Ausstellung mit Arbeiten des Architekten und Künstlers Reiner Binsch. Berlin veränderte sich seit der Wende rasant, während andere Städte sich behutsam wandeln. Diese ständige Bewegung in unserer gebauten Umwelt fasziniert Binsch als Maler und Zeichner. In seinen Bildern ist er Sammler, Bewahrer und Erfinder zugleich, der den städtebaulichen Umbruch und Aufbruch der Wiedervereinigungszeit festgehalten hat.
München, Nikolaiplatz 1
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