Freitag, 28. Juni 2013

Ernst Barlach (1870-1938)

DER TOTE TAG

Mit einer Ausstellung einer Folge von Lithographien von Ernst Barlach zu dem von ihm selbst verfassten Drama „Der tote Tag“ setzt das Winckelmann-Museum eine Ausstellungsreihe im Ausstellungs- und Begegnungszentrum fort, in welcher bisher nicht oder nur sehr selten präsentierte Schätze aus seiner Graphiksammlung gezeigt werden.

Ernst Barlach, Hoffnung und Verzweiflung

Im Zentrum der Ausstellung stehen Barlachs Illustrationen zu seinem ersten Drama „Der tote Tag“, das als Buchausgabe und als Mappe mit Textband und 27 Lithografien 1912 erschien. Das Drama wurde 1919 uraufgeführt und mehrfach inszeniert.
Zu dem von nordischen Mythen inspirierten Inhalt: Eine Mutter bewohnt mit ihrem Sohn und zwei Gnomen ein kleines Haus. Nach dem Besuch des blinden Kule, der von seinen Reisen durch die Welt berichtet und dem Sohn das Pferd Herzhorn schenkt, das ihn in die Ferne bringen soll, tötet die Mutter das Pferd, weil sie befürchtet, den Sohn zu verlieren. Wegen dieser Untat bleibt der kommende Tag dunkel, ein „toter Tag“. Der Sohn befürchtet, dass die Mutter die Tat begangen hat, und flieht. Als er sich aber im Nebel verirrt, kehrt aus Angst nach Hause zurück. Die Mutter begeht, als sie erkennt, was sie getan hat, Selbstmord. Der ohne sie nicht lebensfähige Sohn folgt ihr in den Tod.
Diese düstere und beklemmende Atmosphäre vermitteln Barlachs Lithographien sehr eindrucksvoll.
In der Ausstellung erwarten Sie neben den Lithographien von Ernst Barlach auch Filme und Dokumentationen zu seinem Leben und Werk. Das Programm zur Ausstellung erstreckt sich von szenischen Lesungen aus dem Drama „Der tote Tag“, Lesungen aus seinen Brie-fen und musikalische Kompositionen von Tilo Medek zu „Ernst Barlach - Ein selbsterzähltes Leben“.

Ausstellung: 9. Juni bis 8. September 2013

Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38
D-39576 Stendal

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