Im Rahmen meiner Dissertation (Deutsche Phil. / Geschichtswiss.) zum Thema "Kriminalität, Devianz und öffentliche Sicherheit im aufkommenden Diskurs populärer (Bild-)Medien Deutschlands, Frankreichs und Grpßbritanniens um 1900" recherchiere ich seit ca. anderthalb Jahren verschiedenste literarische Verarbeitungen (Lyrik, Drama, v.a.
aber Prosa - i.e. Romane, Novellen usw.) zum Phänomen der (anarchistischen) Attentate der Jahrhundertwende (z.B. an Wilhelm I. / Bismarck), die sich quer durch Europa zogen.
Zwar finden sich unmittelbar aus dem (intellektuellen) anarchistischen Milieu entspringende Werke (Landauer, Mühsam, Mackay) - aber eben kaum Werke (und seien es Kolportageromane o.ä.), die den Anarchismus – also das anarchistische Milieu, den Zusammenhang von Metropolen (Berlin, Paris, London) und Radikalismus, insbesondere aber die - als ‚Dynamiteure’ verschrienen - anarchistischen Attentäter zwischen 1870 und 1918 (Hödel, Most, Nobiling, Reinsdorf usw.) explizit zum Thema haben – und darin eine populäre Repräsentation des Kriminellen zeichnen.
Ich kenne bislang lediglich ein, zwei Kolportageromane (Theo v. Blankensee "Anarchisten" sowie Paul Gottschalk "Der Anarchist"), wenige Schwänke bzw. Humoresken sowie die Anklänge im Werk Heinrich Manns.
Das Thema des "Anarchismus" im Allgemeinen (womöglich karikiert als "Geheimbündlerei", "Nihilismus", "organisiertes Verbrechen" o.ä.) bzw. der Attentate der sog. "Propaganda der Tat" im Speziellen, müsste indes gerade im Kaiserreich (angesichts von Kulturkampf und Sozialistengesetzen) bei viel mehr Autoren, zumindest in Anklängen, thematisiert worden sein. Gibt es z.B. Werke aus naturalistischer Feder bzw. des Friedrichshagener Dichterkreises, die Ihnen hierzu einfallen?
Schon im Vorfeld möchte ich Ihnen für Ihre Zeit ganz herzlich danken und verbleibe
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