Foto: Prof. Helfried Strauß |
Am Samstag, dem 22. Juni 2013, verstarb Prof. Günter Jacobi (geb. am 24. Februar 1935 in Cottbus). Er war von 1993 bis 2000 u.a. als Professor für Typografie und Druck an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) tätig.
Günter Jacobi absolvierte zunächst von 1949 bis 1952 eine Schriftsetzerlehre in der Druckerei der Lausitzer Rundschau, Cottbus. Nach seiner Abschlussprüfung war er bis 1958 als Schriftsetzer in Cottbus, Erfurt und Leipzig tätig. 1958 begann Günter Jacobi das Studium bei Prof. Mattheuer und Prof. Pruggmayer an der HGB Leipzig in der Fachrichtung Buchgestaltung und Gebrauchsgrafik. Fünf Jahre später machte er sein Diplom und wurde im Anschluss Künstlerischer Leiter im Mitteldeutschen Verlag Halle an der Saale. Nach einigen Jahren Berufstätigkeit kehrte er 1974 an die HGB zurück und nahm sein Meisterschülerstudium bei Prof. Albrecht Kapr auf.
1983 arbeitete er, nach einer mehrjährigen Assistententätigkeit, als Dozent an der HGB und wurde zehn Jahre später als Professor berufen. Parallel blieb er von 1981 bis 1990 künstlerischer Berater im Mitteldeutschen Verlag. 1989 wurde Günter Jacobi auch Leiter des Institutes für Buchkunst an der HGB. Als Gastdozent ging er 1990 für einige Monate an das Nova Scotia College of Art and Design Halifax (Kanada); Dank seiner Initiative entstand ein regelmäßiger Studentenaustausch zwischen den beiden Kunsthochschulen. Er war 1991 Gründungsmitglied des „Vereins zur Förderung von Grafik und Buchkunst e.V. Leipzig“, der den Walter-Tiemann-Preis für herausragende buchkünstlerische Leistungen initiiert hat. Bis zu seinem Ausscheiden aus der HGB im Jahr 2000 war er außerdem künstlerischer Leiter für die Grafischen Werkstätten (Handsatz, Buchdruck, Fotosatz, Bucheinband, Reproduktionstechnik und Offsetdruck).
1964 wurde Günter Jacobi in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen, Mitglied im Bund Deutscher Buchkünstler wurde er 1991. Zahlreiche Kunstausstellungen im In- und Ausland präsentierten seine künstlerischen Arbeiten. 1992 begann er, als Vertreter der HGB, seine Tätigkeit im Kuratorium des Haus des Buches e.V. (Leipzig).
Die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig trauert um eine prägende Künstlerpersönlichkeit, die bei Lehrenden und Studierenden gleichermaßen höchst geschätzt und anerkannt war.
(Marion Herzberg)
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