Hohes Lied. Illustr. Lovis Corinth |
„Das schönste Liebesgedicht der Welt“, so nannte Goethe das Hohe Lied, eine Sammlung von Liebes- und Hochzeitsliedern aus der Zeit zwischen 400 und 200 v. Chr., die in bildreicher Sprache von der leidenschaftlichen Liebe zweier Menschen erzählen, die sich verlieren, suchen und wiederfinden. Einige Theologen interpretieren das alttestamentliche Buch als einen allegorischen Text, der die Liebe Jahwes zu seinem Volk Israel besingt. Seit dem frühen Christentum wird das Hohe Lied auch als Gleichnis für die Beziehung Christi zu seiner Braut, der Kirche, ausgelegt. Die Texte fallen völlig aus dem Rahmen der übrigen biblischen Texte, so daß erst auf der Rabbinensynode zu Jamnia um das Jahr 100, geklärt werden mußte, ob das Hohe Lied überhaupt ein Teil der Bibel ist. Zugeschrieben werden die Texte König Salomo (972 – 929 v. Chr.), den man ob seines großen Harems als besonders erfahren in Liebesdingen hielt. Es sind sowohl Einzel- als auch Wechsellieder.
Die Gedichte gehören zu den am meisten illustrierten Texten der Bibel, zumeist haben die Künstler das Hohe Lied im Sinne Goethes ausgelegt. Das Klingspor Museum zeigt eine große Bandbreite künstlerisch gestalteter Ausgaben aus eigenen Beständen und Leihgaben aus Privatbesitz: Von Lithographien Lovis Corinths, die eine üppige Sinnlichkeit ausstrahlen, über die archaisch anmutenden Holzschnitte Wilhelm Neufelds bis zu den erotischen Zeichnungen von Helge Leiberg. Neben den Büchern werden auch großformatige Installationen zu sehen sein, so die Arbeit „Dein ist mein ganzes Herz“ der Künstlerinnengruppe USUS (Uta Schneider und Ulrike Stoltz), die zu einem interdisziplinären Symposion zum Hohen Lied 2006 entstanden ist und Robert Schwarz‘ farbige, mit Hochdrucken überarbeitete Collagen, die 2011 entstanden sind.
Auch Meisterwerke der Schriftkunst wie Friedrich Heinrichsens Handschrift mit farbigen Initialen aus der Sammlung Guggenheim oder Irmgard Horlbeck-Kapplers Schriftblätter sind zu sehen. Eine typographische Kostbarkeit ist die 1800 von dem italienischen Meisterdrucker Giambattista Bodoni gedruckte Ausgabe. Die Ausstellung wird von Christian Scheffler, dem früheren Leiter des Klingspor-Museums, kuratiert.
Die Gedichte gehören zu den am meisten illustrierten Texten der Bibel, zumeist haben die Künstler das Hohe Lied im Sinne Goethes ausgelegt. Das Klingspor Museum zeigt eine große Bandbreite künstlerisch gestalteter Ausgaben aus eigenen Beständen und Leihgaben aus Privatbesitz: Von Lithographien Lovis Corinths, die eine üppige Sinnlichkeit ausstrahlen, über die archaisch anmutenden Holzschnitte Wilhelm Neufelds bis zu den erotischen Zeichnungen von Helge Leiberg. Neben den Büchern werden auch großformatige Installationen zu sehen sein, so die Arbeit „Dein ist mein ganzes Herz“ der Künstlerinnengruppe USUS (Uta Schneider und Ulrike Stoltz), die zu einem interdisziplinären Symposion zum Hohen Lied 2006 entstanden ist und Robert Schwarz‘ farbige, mit Hochdrucken überarbeitete Collagen, die 2011 entstanden sind.
Auch Meisterwerke der Schriftkunst wie Friedrich Heinrichsens Handschrift mit farbigen Initialen aus der Sammlung Guggenheim oder Irmgard Horlbeck-Kapplers Schriftblätter sind zu sehen. Eine typographische Kostbarkeit ist die 1800 von dem italienischen Meisterdrucker Giambattista Bodoni gedruckte Ausgabe. Die Ausstellung wird von Christian Scheffler, dem früheren Leiter des Klingspor-Museums, kuratiert.
Ausstellung: 15. August bis 23. September 2012
è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach
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