Morgenfindet zum siebten Mal der Internationale Tag der Provenienzforschung statt. Zahlreiche Bibliotheken, Museen, Archive und andere sammelnde Institutionen beforschen die Herkunft ihrer Bestände auf der Suche nach Objekten aus Unrechtskontexten. Am Tag der Provenienzforschung wird diese wissenschaftliche Arbeit im Deutschen Historischen Museum der Öffentlichkeit im Rahmen von Veranstaltungen vorgestellt, die zur Transparenz bezüglich der oftmals aufwändigen Forschung beitragen und zur öffentlichen Diskussion einladen.
Das interessante Gebiet der Provenienzforschung gestattet uns neben der Klärung von Unrechtsgeschehen auch, Bücher im Kontext ihrer Biografie zu betrachten, so z.B. zum Casanova-Band:
Histoire de ma fuite des prisons de la Republique de Venise von 1788.
Baron von Ende traf am 29. August 1793 bei einem Abendessen auf Schloss Dux
Giacomo Casanova, der in diesem Buch über seine aufregende Flucht aus dem venezianischen Dogenpalast berichtet, worüber ein handschriftlicher Eintrag von Baron von Ende auf dem Vorsatzblatt informiert.
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Foto: DHM Berlin © Yves Sucksdorff |
Casanova selbst führte ein umtriebiges Leben. Er war studierter Jurist, geweihter Theologe, Zeitsoldat, Geigenspieler, zeitweise Inhaber einer Seidenmanufaktur und Diplomat. Erst im relativ hohen Alter von 60 Jahren nahm er seine erste Festanstellung an – als Bibliothekar auf Schloss Dux. Hier schrieb er seine Memoiren und auch eben jenes Buch, das sich heute in der DHM-Bibliothek befindet. Am 2. April wäre er 300 Jahre geworden.
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