Sonntag, 28. Juni 2015

Zwei zentrale Fragen

Am 19. Juni 2015 stellte der Pirckheimer Dr. Klaus Walther in einer Zwickauer Buchhandlung den im Okto­ber ver­gan­ge­nen Jah­res erschie­ne­nen Band »Haben Sie das alles gele­sen?« vor, den er gemein­sam mit dem Pirckheimer Die­ter Lehn­hardt her­aus­gegeben hatte. Danach las er aus einer Neuerscheinung, welche sozu­sa­gen eine Fort­set­zung die­ses Bu­ches ist. Es ist zwar in den Umschlag eines »Kri­mi­nal­ro­ma­nes« gehüllt, doch darin befin­det sich ein Bücher­samm­ler­buch. Aus die­sem las Klaus Walt­her einige Kapi­tel.
Es geht eher gemüt­lich zu, in die­sem Krimi. Denn eigent­lich ist es eine amü­sante Ein­füh­rung in die Welt der Bücher­samm­ler. Klaus Walt­her hat sei­nen Brecht gele­sen. Große Ver­bre­chen fin­den heute eher nicht in Niederstein-​​Lustthal statt, denn was ist der Ein­bruch in ein Anti­qua­riat gegen die Grün­dung einer Bank?
Viel­leicht ist Klaus Walt­her eher ein gro­ßer Plau­de­rer als ein gro­ßer Vor­le­ser? Jeden­falls waren seine Erzäh­lun­gen zwi­schen den Kapi­teln sehr amü­sant. Die ent­schei­den­den zwei Fra­gen in die­ser Welt sind: 1. Wie kommt man zu sei­nen Büchern? und 2. Wie bringt man sie unter?
(nach einer Information von Johannes Eichenthal)

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Klaus Walt­her: Roman­ti­sche Lie­der und eine Lei­che. Ein Bücher-Krimi.
160 Sei­ten, 12,5 × 21,5 cm,
gebun­den,
Schutz­um­schlag,
Lese­bänd­chen,
12,90 €
ISBN 978–3-937654–87-4

Freitag, 26. Juni 2015

Am Grab von E.T.A. Hoffmann

Aus Anlass des 193. Todestages von E.T.A. Hoffmann trafen sich gestern in Berlin traditionell Mitglieder und Freunde der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft zu einer Gedenkfeier an dessen Grab. Ralf Parkner schreibt dazu auf Facebook:
Hoffmann wird sich über seinen Anteil auch gefreut haben - muss nun wieder über ein halbes Jahr dürsten. Wird von Mal zu Mal internationaler: zwei Chinesen, eine Iranerin, ein spanischer Regisseur, eine Italienerin - nur unsere südkoreanische Germanistikprofessorin war schon eine Weile nicht dabei. (...) Lin Cheng referierte über die Hoffmann-Rezeption in China, die 1922, hundert Jahre nach Hoffmanns Tod, einsetzte.

Foto: Ralf Parkner, weitere Fotos hier

Petra Schmiedecke

Bilder in Acryl und Enkaustik

In der :Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz findet im Juli und August eine Ausstellung mit farbenfrohe Bildern der Oldenburger Künstlerin Petra Schmiedecke statt.
Petra Schmiedecke wurde 1957 in Mannheim geboren, erlebte ihre Kindheit und Jugend in Oldenburg (Oldb), studierte Pädagogik an der Freien Universität Berlin. Sie begann ihre berufliche Laufbahn im Bereich EDV, begab sich zu einem Intensivstudium in Zeichnung und Malerei nach Bonn. Seit 1999 ist die Künstlerin freischaffend tätig im Bereich Multimedia und Malerei und besitzt seit 2008 ein eigenes Atelier und Malschule im ARTeFAKT- Etzhorn. Das Atelier liegt im Stadtnorden von Oldenburg, umgeben von typisch norddeutscher Landschaft – grünen Wiesen und großen Eichenbäumen.

Vernissage: 30. Juni um 20 Uhr, die Künstlerin ist anwesend.
Ausstellung: 1. Juli bis 30. August 2014

:Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz
Johanna Binger GmbH

Kleiststr. 19 - 21 10787 Berlin

Donnerstag, 25. Juni 2015

Deutsche Bahn-Stereotypen Richtung Pforzheim

Hier kann ein Ausschnitt eines Textes aus einem neuen Künstlerbuch von Hartmut Andryczuk vorgestellt werden - aber Achtung: der Titel ist fast vergriffen. Der gesamte Text findet sich im Blog des Daten-Messie.

Heute streiken die Lokführer nicht. Ich nehme den ICE 595 am 18. Mai 2015. Der fährt vom Berliner Hauptbahnhof auf Gleis 13 planmäßig um 7 Uhr 34. Ich habe online gebucht, Bahn Card 25, Sparpreis – Berlin Pforzheim und Pforzheim – Berlin zum Preis von 178,75 € inklusive 29,54 € Mehrwertsteuer und 1,75 € Zahlungsmittelentgelt. Die Fahrkarte gilt nur für eingetragene Züge. Butter gibt es nicht mehr in den Speisewagen und an den Bahnhöfen. Der Belag der Sandwiches heisst Remoulade und so mutieren alle Speisewagen, Bistros, Bäckereien und Bord-Cafés zu Remoulade-Stationen. Das beste ist, man nimmt Brötchen, Brote und Brezel ohne Belag.
Der Zug fährt pünktlich ab und verlässt die engen Gleise des Berliner Hauptbahnhofs mit ihren transparenten Schutzvorrichtungen, die den Blick bis in die untersten Tiefgeschosse dieses Hartmut-Mehdorn-Monstrums freigeben. Therapeuten können diesen Ort mit ihren Klaustrophobie-Klienten besuchen, um sie von ihrem psychischen Handicaps zu befreien. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen das vermutlich, obwohl die Suizid-Rate am Berliner Hauptbahnhof nicht signifikant angestiegen ist. Seit dem Unglück von Eschede mit 101 Toten, den ich bereits gebucht hatte, um anschliessend die Reise zu stornieren, heisst kein ICE mehr Wilhelm Conrad Röntgen. 
Im Großraumwagen finde ich gleich einen Platz, beginne mit den Zeichnungen der Deutschen Bahn-Stereotypen. Gegenüber unterhalten sich Vertreter über Adobe-Software, die sie aber nicht vertreiben. Und einer glotzt immer auf sein Smartphone-Display. Samsung 5,5 Zoll. Bartträger, vermutlich intim rasiert. Ich werde fortgejagt von einer Platzkarteninhaberin. Sie entschuldigt sich, tut ihr leid, der Stereotyp der Bahnleserin, skandinavische Literatur, 20. Jahrhundert. Es gibt die Bildschirm- und die Büchergucker. Und vereinzelt auch die Fenster-Glotzer. ...

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Mittwoch, 24. Juni 2015

Antiquariatsliste Sommer 2015

Das Rote Antiquariat legt für den Sommer 2015 eine aktualisierte Auswahl von Neueingängen vor, die neben den gewohnten Kategorien Kunst (71 Positionen), Grafik (11 Positionen), Literatur (182 Titel) und Exil (45 Titel) diesmal auch Verlagswerbung (89 Positionen) und 3 Positionen Bauhausbücher enthält.
Der Antiquariatsliste sind wie gewohnt kleine s/w-Abb. beigegeben. Neu ist die Gestaltung des Innentitels, diesmal mit einer Fotomontage von Warwara F. Stepanowa zu einem Gedicht von Wladimir Majakowski.


è Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Dienstag, 23. Juni 2015

470 Jahre Garamond-Antiqua

Der Tag der offenen Ateliers im Rahmen des Kultursommers Ludwigshafen findet für das TWL-Atelierhaus dieses Jahr am 8. August 2015 statt. Die Ateliers werden von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Am Abend gegen 18 Uhr findet im TWL-Atelierhaus ein Grillfest im Vorgarten statt, zu dem ebenfalls alle Gäste eingeladen sind, die Grillgut beisteuern!
Leporello, Holzschnitt, Handsatz und Buchdruck, handkoloriert,
nach einem Gedicht von Rainer Maria Rilke, "Der Panther".

Am dritten Wochenende im August bietet dann Wolfgang Vogel einen Workshop "Handsatz und Buchdruck" zum Thema 1545 bis 2015, 470 Jahre Garamond-Antiqua an.
In der Atelierwerkstatt SLOWTYPE werden druckgrafische Arbeiten im Handsatz und Buchdruck erstellt. Materialien sind Blei- oder Holzlettern, Linol- oder Holzschnitt. Grußkarten, Poster und Leporellos mit lyrischen Texten oder Romanauszügen. In der Reihe Typo-Grafiken soll das Formprinzip der typografischen Schrift gezeigt werden. Sichtbar werden soll die Ästhetik der einzelnen Letter. Das Verschwinden der Blei- und Holzbuchstaben als Trägerobjekte der Schrift und ihre Ersetzung durch die digitale Technik bedeutet, dass diese ehemalige Trägerobjekte als das Besondere überleben und Originale werden.
Interessenten sollen sich spätestens bis zum bis zum 25. Juli 2015 anmelden, per E-Mail. Der Unkostenbeitrag beträgt 30 Euro. Nähere Informationen erfolgen nach Anmeldung.

Offene Ateliers Ludwigshafen: 8. August 2015
Workshop: 22./23. August 2015

Atelierwerkstatt slowtype
Raschigstraße 19a
TWL-Atelierhaus Ludwigshafen

Samstag, 20. Juni 2015

Schoko Casana Rosso

In Röbel/Müritz wird am Dienstag um 16:00 Uhr eine Ausstellung mit Arbeiten von Schoko Casana Rosso (1960 - 2014) eröffnet.

Schoko Casana Rosso - Linolschnitt aus
einem Künstlerbuch mit Texten von
Peter Wawerzinek, Corvinus Presse 2014
Figuren, bizarre Flüchtlinge der Fantasie des Schoko Casana Rosso (Christian Mildbrandt) machen altbekannten Fabelwesen Konkurrenz. Finst’re Gestalten sind eingesponnen in täuschende Netze, die das Offensichtliche zeigen. So ist sie, die Welt – verwirrend. So sind sie, die Leute und ihre Beziehungen – verstörend miteinander verbunden. Auf kleinen Formaten ist es auszuhalten, das Weltentheater, das der Künstler verlassen hat. Doch gerade die bunten, skurrilen Wesen seiner letzten Schaffenszeit scheinen auf Versöhnung aus zu sein. Als wären indianische Totempfähle lebendig geworden, verbreiten kleine Monster einen unwiderstehlichen Zauber, drängen ihr grimmiges Lachen in unsere Gesichter, machen letztlich ihren Schöpfer unsterblich.
(Kerstin Borchardt)

Ausstellung: 23. Juni bis 8. September 2015

Galerie der Müritz-Sparkasse
Fritz Reuter Straße 1

Donnerstag, 11. Juni 2015

The Baer-Press auf der LiberBerlin

Morgen um 13:00 Uhr öffnet die LiberBerlin im Berliner Kulturforum. Bei der mit neu gestaltetem Konzept unter dem Motto „Worte werden Bilder – Bilder werden Worte“ antretenden Veranstaltung wird auch The Baer-Press des Pirckheimers Dr. Wolfram Benda vertreten sein.
Seit mehr als 35 Jahren veröffentlicht Dr. Wolfram Benda als Nachfolger der klassischen deutschen Pressendrucker in seiner kleinen Privatpresse unter Zugrundelegung radikaler Handarbeit Auserlesenes der Weltliteratur, wobei der Akzent auf verschollenen oder noch nie zuvor veröffentlichten Texten liegt. Die Exklusivität und Kompromißlosigkeit im Hinblick auf Konzeption und Qualität - limitierte und signierte Kleinstauflage und die Wahrung der überlieferten Kunstvorschriften und Forderungen an eine vorbildliche Leistung sowie die von renommierten zeitgenössischen Künstlern eigens geschaffenen Originalgraphiken in unterschiedlichsten Techniken - sichern jedem einzelnen Buch den Status des Individuellen und Originären.
Handeinband schwarzes Oasenziegenleder mit farbigen Lederintarsien zu:
Theodor Storm, Bulemann‘s Haus.
Auf der LiberBerlin wird ein Titel vorgestellt, der zum 90. Geburtstag von Prof. Eberhard Schlotter, der im letzten Herbst in Spanien verstarb, erschien: Hugo von Hofmannsthals zauberhaftes Jugenddrama Der Tod des Tizian mit 13 kongenialen Radierungen von Schlotter, Format 19 x 28 cm, Handsatz in der Koch-Antiqua, Handdruck in drei Farben, Handjapan, handgebundener Oasenziegenhalblederband im Schuber zu einem Sonderpreis während der Messe.

Messe: 12. — 14. Juni 2015

LiberBerlin
Gemäldegalerie Berlin

The Bear Press • Dr. Wolfram Benda
Schleiermacherstraße 7
95447 Bayreuth
E-Mail

Montag, 8. Juni 2015

Bücher und Fische

Anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Antiquariats Hennwack in Berlin hält der Schriftsteller und Journalist Helmut Höge einen Vortrag zu "Büchern und Fischen".
Foto © Antiquariat Hennwack
Seit 2012 veröffentlicht Helmut Höge im Peter Engstler Verlag die Reihe "Kleiner Brehm", in der er über Tiere schreibt, die er sozusagen persönlich kennengelernt hat. Bisher erschienen Bücher über Spatzen, Gänse, Pferde, Schwäne, Hunde, Affen, Elefanten, Bienen und Kühe - als nächstes eins über Fische.
Der in Bremen geborene Helmut Höge, der seit 1970 journalistisch arbeitet, half in einer Gärtnerei und im Aquarium des Überseemuseums und arbeitete im Zoo des Tierhändlers George Munro, er fuhr kurz zur See und studierte Sozialwissenschaften, zuletzt war er landwirtschaftlicher Betriebshelfer auf einer LPG bei Potsdam.

Lesung: 26.6.2015, um 18 Uhr

Antiquariat Hennwack
Albrechtstr.111, 12167 Berlin-Steglitz

Sonntag, 7. Juni 2015

‹usus› auf der LiberBerlin und in Offenbach

Zur LiberBerlin im Berliner Kulturforum, zu dem LiberBerlin und die Staatlichen Museen zu Berlin einladen, wird ‹usus›: Uta Schneider & Ulrike Stoltz durch Ulrike Stoltz vertreten. Bei der mit neu gestaltetem Konzept unter dem Motto „Worte werden Bilder – Bilder werden Worte“ antretenden Veranstaltung werden rund 70 Verlage, Buchhandlungen und Antiquariate in der Wandelhalle der Gemäldegalerie am Kulturforum ausstellen.
Ulrike Stoltz: Lady Mikodo in Japan, Unikat
‹usus› zeigt Künstlerbücher, Unikate und Referenzbücher sowie die Künstlerpublikation [z.B.] [zum Beispiel / zum Buch], die von ‹usus› vier mal jährlich herausgegeben wird.

Messe: 12. — 14. Juni 2015

LiberBerlin
Gemäldegalerie Berlin

Zeitgleich finden die 14. Offenbacher Kunstansichten 2015 statt. Im Rahmen des Festivals präsentieren ca. 160 Kunstschaffende an 55 Punkten in der Innenstadt und den Stadtteilen ihre Arbeiten.
Uta Schneider: wasserwärts, Auflagenbuch
Uta Schneider wird im Rahmen der zweijährigen Kunstansichten das Atelier öffnen und Ergebnisse verschiedener Kooperationen und Zusammenarbeiten: mit Ulrike Stoltz, Thomas Dahmen und Andrea Blumör zeigen.

Festival: 13. 14. Juni 2015

Freitag, 5. Juni 2015

Hamburger Antiquariate

In der aktuellen Auflage des Verzeichnisses "Hamburger Antiquariate", welches zuletzt 2012 erschien, sind nunmehr 23 Firmen mit Kontaktdaten und Spezialgebieten aufführt.
Das von Johanna Höflich gestaltete Faltblatt verzeichnet diesmal auch neben drei neu aufgenommenen Hamburger Versteigerungshäuser, die regelmäßig Buchauktionen durchführen, Versandantiquariate, die nach Voranmeldung besucht werden können.
Das Faltblatt kann kostenlos bei Ulrich Lölke (Antiquariat Atlas) bestellt (Tel. 040/8512700) oder als PDF durch Klick auf die Abbildung heruntergeladen werden.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Buchkunst, grenzüberschreitend

© Karl-Friedrich Groß
Die Region Oberrhein hat eine lange Tradition, was die Entwicklung des schönen Buches betrifft: Schon zur Zeit der Renaissance war hier ein Zentrum des Buches mit höchstem Anspruch an die typographische Gestaltung des Textes und die künstlerische Ausführung des Einbandes. Selbst angesichts der zunehmenden Digitalisierung unserer Medien ist diese Kunstform in der trinationalen Region aber nicht ausgestorben, im Gegenteil, sie präsentiert sich frisch und innovativ in ihrem unorthodoxen Umgang mit dem Werkstoff Papier, dem handwerklichen Buchdruck und feinen Einbandmaterialien und -formen. Die so entstehenden Bücher haben meist nur kleinste Auflagen oder sind Unikate. In ihrer zeitgemäßen Gestaltung geben sie besonderen Texten durch Schriftwahl, Originalgraphik und künstlerischen Einband eine außergewöhnliche und exquisite Form. Um die Buchkunst am Oberrhein einem breiteren Publikum zu präsentieren, vereint eine Ausstellung im Centre Culturel Français Freiburg 18 deutsche, französische und Schweizer Künstlerinnen und Künstler der Regionen Elsass, Basel und Breisgau. Die Ausstellung wurde vom CCFF und von der Freiburger Buchkunst-Vereinigung artes libri organisiert. Zur Vernissage am 10. Juni 2015 um 19 Uhr wird der renommierte Autor, Grafiker und Buchkünstler Christoph Meckel als Ehrengast anwesend sein.

Ausstellung: 11. Juni - 31. Juli 2015

Centre Culturel Français Freiburg

Alles unter Kontrolle

8. Triennale der Karikatur

Abhörskandale, Journalisten belauschten britische Politiker und sogar die Queen am Telefon, die NSA überwachte mit Unterstützung durch den BND sowohl politische Gegner als auch politische Verbündete, es gibt von öffentlicher Hand installierte Überwachungskameras, Telefonate, Mails und private Fotos werden gespeichert und ausgewertet, mit Paybackkarten wird das Kaufverhalten aufgezeichnet, Fitnessarmbänder zeichnen das Ernährungs- und Bewegungsverhalten auf.
Für jedes Individuum wird bald kein Name mehr stehen, sondern ein Algorithmus. Diese immense gesellschaftliche Überwachung, Kontrolle und drohende Vorratsdatenspeicherung sowie deren Sinn und Unsinn kann nur noch durch die Verzerrung ins Groteske deutlich gemacht werden.
Über 70 namhafte deutsche Karikaturisten greifen das Thema auf und zeigen in der 8. Triennale der Karikatur und zum 40. Jahrestag der Gründung des Satiricums im Sommerpalais Greiz ihre Sicht auf die Geschehnisse.

Ausstellung: 6. Juni 2015 - 4. Oktober 20105

è SATIRICUM Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
*
E-Mail

Mittwoch, 3. Juni 2015

Amazonien

Eine Plattform, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkle zu treiben und ewig zu binden im Lande Amazonien, wo die Schatten drohen (frei nach J.R.R. Tolkien).

Falls Sie gelegentlich oder regelmäßig Bücher über das Internet bestellen, dann wahrscheinlich über amazon, ebay, abebooks oder das ZVAB. Mit zweien dieser Plattformen, dem ZVAB und justbooks (von abebooks aufgekauft) war das Verhältnis in den ersten Jahren durchaus partnerschaftlich, wovon heute keine Rede mehr sein kann, im Gegenteil, die Antiquare, die die eigentlichen Kunden der Verkaufsplattformen sind, werden immer mehr gegängelt und drangsaliert. Die jüngste Entwicklung treibt das (vorerst) auf die Spitze. Das ZVAB ist vor vier Jahren von abebooks gekauft worden, das seinerseits schon seit Längerem zu amazon gehört. Für die Besteller ändert sich dadurch nicht viel, wenn überhaupt, für die Händler aber sehr wohl, zum Schlechteren (keine provisionsfreien Bestellungen von Kollegen mehr, Zwang zur Kreditkartenakzeptanz usw.) Absehbar ist auch, dass in zwei bis drei Jahren, wie heute schon bei abebooks, Verkaufsprovision auf Versandkosten verlangt wird oder, wie bei amazon, von den den Kunden angezeigten Versandkosten noch etwas einbehalten wird. Mir reicht es jetzt und ich werde mich zunehmend auf den Direktverkauf auf Büchermärkten, meine eigene Homepage oder den Verkauf über antiquariat.de konzentrieren, der einzigen genossenschaftlich organisierten Verkaufsplattform.

Angelika Kiel
Versandantiquariat
Kiefernstraße 25
40233 Düsseldorf

Dienstag, 2. Juni 2015

seltenes Porträt Willibald Pirckheimers

Ein Blatt, ursprünglich aus der Sammlung Michael Eschmann, konnte von einem Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft erworben werden.
Aquarell (anonym), Bildgröße: 9 x 14,5 cm, Blattgröße: 12 x 18 cm, um 1920

Die schönsten deutschen Bücher 2015

25 Titel wurden als »Die schönsten deutschen Bücher« 2015 ausgewählt, jeweils fünf Bücher aus fünf Kategorien.
Die 25 Schönsten sind vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung. Die prämierten Bücher zeigen eine große Bandbreite gestalterischer und herstellerischer Möglichkeiten, jedoch berücksichtigt die Auswahl auch das leisere, solide gemachte Lesebuch. Bücher, die Zeichen setzen und wichtige Trends und Strömungen des Buchmarkts aufzeigen.
Aus diesen 25 schönsten Büchern wurde nochmals einen einzigen Titel ausgewählt, der den »Preis der Stiftung Buchkunst« erhält. Dieser wird am 03. September 2015 auf der großen Preisverleihung bekannt gegeben.
Im Wettbewerb »Förderpreis für junge Buchgestaltung« wurden drei Gewinnertitel ausgewählt. Kriterium für diesen Wettbewerb sind besonders innovative, zukunftsweisende Konzepte zur gestalterischen Weiterentwicklung des Mediums Buch.
Die prämierten Titel werden in vielen Ausstellungen in Bibliotheken, auf Buchmessen im In-und Ausland sowie im Buchhandel präsentiert, erstmalig auf der »LiberBerlin« (12.–14. Juni 2015) und anschließend auf den »Buchtagen Berlin« (17.–19. Juni 2015).

Weitere Informationen hier.

Der Bücherreigen

Alle drei Bücher "Der Bibliophilen-Abend" des Pirckheimers Harald Kugler (siehe vorausgehenden Post) sind auch in einem Band zum Preis von 46 € unter dem Titel „Der Bücherreigen“ erhältlich.
Dieser Band enthält auf 930 Seiten die Titel


Der Bibliophilen-Abend
Die Magie der Bücher
  (Der Bibliophilen-Abend 2. Band)
Das Vermächtnis der Bücher
  (Der Bibliophilen-Abend 3. Band)

Diese Ausgabe kann direkt beim Autor bestellt werden: E-Mail. Alle Erzählungen sind jedoch auch weiterhin einzeln zum Gesamtpreis von 57 € erhältlich.

Montag, 1. Juni 2015

Das Vermächtnis der Bücher

Der Bibliophilen-Abend 3. Band
Harald Kugler hat seine Buchreihe "Der Bibliophilen-Abend" mit einem dritten Band abgeschlossen. Als "Das Vermächtnis der Bücher" schrieb er eine Erzählung eines Mitglieds der Vereinigung der Bücherfreunde mit Namen Max Rodan, die dieser als Jahresgabe für den Bibliophilen-Abend verfasste. Entsprechend dieser Vorgabe wurde das Buch auf hochwertigem Papier gedruckt und im Querformat gebunden,
Ein erster Eindruck, der zwar bislang nur aus dem flüchtigen Lesen einzelner Passagen beruht, veranlasst mich bereits zu der Überzeugung, dass mit diesem 3. Band der bisher beste Text vorgelegt wurde, womit in Ergänzung der ersten beiden Bände die Welt des Bibliophilen abgerundet beschrieben wird.
(ad)

Pbd., 114 Seiten,
nummerierte Auflage,
Selbstverlag 2015, Druck: epubli GmbH, Preis 15 €
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Neues Format -diesmal quer-, spannender Plot und der bekannte und eingehende Stil unseres Pirckheimer Freundes Harald Kugler entführt den Leser nun schon zum dritten Male in die spannende Welt der Bücher. Diesmal ist ein Kloster weit im Wald der Tatort für einen Mord.
Nicht genug, dass angeblich die Bibliophilie in der Krise steckt, nein jetzt sterben bei Kugler auch noch deren Protagonisten. Aber die Sünden des Lebens werden eben vom lieben Gott in seiner unergründlichen Weisheit auf die eine oder andere Weise bestraft.
Ich dachte natürlich gleich an Umberto Eco, wurde aber überrascht. Kugler hat seine eigene Geschichte erfunden, Vergleiche mit dem berühmten Buch sind kaum möglich.
Sollte ich sagen ganz im Gegenteil - die Geschichte ist frisch und schlank erzählt. Man durchfliegt den schönen großen Schriftsatz und hat dennoch durch den einfühlsamen Text ständig die Bilder des Klosters und seiner Bewohner vor Augen. Trotz der Tragik der Geschichte ist das Wetter in den Bildern vor meinem geistigen Auge deutlich schöner.
Die Lebendigkeit, mit welcher Kugler die Personen zeichnet, lässt den beißenden Gestank der Ameisensäure einem in Augen und Nase steigen.
Nur das junge, verführerisch schöne Mädchen ist auch da, naja aber dass kann man auch schlecht weglassen und Umberto Eco hat diese Sünderin auch nicht erfunden …
Als treuer Kugler-Leser muss ich sagen, dass das
Vermächtnis der Bücher" ein echter Höhepunkt der bisher erschienen Trilogie von Büchern über Bücher ist.
Besser gesagt, dass ist meine neue Lieblingsgeschichte - getreu dem Motto „Das Bessere ist der Feind des Guten“!
Die 3 Bände -man muss jetzt schon von der Reihe „Der Bibliophilen-Abend" sprechen- sind allesamt direkt beim Autor zu beziehen. Email an HaraldKugler und ein signiertes und nummeriertes Exemplar ist auf dem Weg zu Ihnen!
Viel Vergnügen beim Lesen!
(Ralph Aepler)

Das Buch im Baumstamm

Schon mehrfach wurde hier auf Initiativen hingewiesen, ausgemusterten Büchern den Papiercontainer zu ersparen - häufig findet sich bekanntlich darunter Bewahrenswertes. In der Oberschwäbischen Gemeinde Ostrach wurden nun eine Variante der Möglichkeit, Bücher vor der Vernichtung zu bewahren, verwirklicht, die ihren Ursprung 2010 in Berlin PrenzlBerg hatte. Auf dem zentralen Herbert-Barth-Platz wurde am 17. Mai eine für alle frei zugängliche Baumbibliothek eingeweiht. In die eingesägten Fächer darf jeder Bücher oder Zeitschriften hineinstellen oder sich etwas aus der Baumbibliothek ausleihen. Was den Lesestoff angeht, dürfte für jeden etwas dabei sein. Jetzt schon sind die Fächer mit Fachzeitschriften, Kinder- und Jugendbüchern, sowie Büchern für Erwachsene, von Romanen bis Krimis, gefüllt. Bücherboxx

1 Kommentar:

Mr. Potato hat gesagt... Viele Bücher verdienen es vernichtet zu werden. Just sayin'.
03 Juni 2015
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