Uwe Jochum - durch zahlreiche Publikationen bestens ausgewiesener Bibliothekar der Universitätsbibliothek Konstanz - stößt deshalb mit seiner "Geschichte der abendländischen Bibliothek" in kein unbearbeitetes Gebiet vor. Gleichwohl bietet er einige neue Ansätze, die das aktuelle Werk auch von seiner bereits 1993 vorgestellten "Kleinen Bibliotheksgeschichte" unterscheiden. In sechs Kapiteln stellt der Autor einen nach chronologischen und funktional-konzeptionellen Gesichtspunkten geordneten Überblick vor, für die er ein ungewohntes Gliederungssystem wählt. Er beginnt mit der "Bibliothek in der Höhle" und frühen künstlerischen Artefakten der Altsteinzeit in Lascaux (9-18) und spannt den Bogen über sogenannte kosmologische Bibliotheken des Vorderen Orients (19-33), imperiale Bibliotheken (33-56) und Bibliotheken des Heils von Klöstern, Kathedralen und Universitäten (57-82) bis zu den Bibliotheken des Nutzens (83-126) im Besitz des Adels sowie den Bibliotheken im Netz (127-144). Eine sehr schöne Bereicherung sind die über 90 qualitätvollen, meist großformatig und in Farbe präsentierten Abbildungen von Bibliotheksräumen, -gebäuden oder auch Büchern und Handschriften. Literaturnachweise, eine Bibliographie sowie ein Register runden den Band ab.
(Monika Müller)gesamte Rezension lesen
Primus Verlag 2010.
160 Seiten
39,90 Euro
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