Aus Anlaß seines 125. Geburtstags hat das Deutsche Buch- und Schriftmuseum in Leipzig die Bücherfreunde mit einem wahren Kompendium des Buches beschenkt: Zeichen, Bücher, Wissensnetze. 125 Jahre Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek. Hrsg. von Stephanie Jacobs. Göttingen: Wallstein , 2009. 392 S., Gr.-8°. Pp. 19,90 Euro. ISBN 978-3-8353-0583-0.
Die Autoren singen darin ein Loblied auf das Buch und werfen einen Blick auf die Historie des Buches sowie die Zukunft des heute vielfach in Frage gestellten Mediums. Die Art der Betrachtungen zum Buch- und Bibliothekswesen ist höchst unterschiedlich, sie reicht vom Essay über die wissenschaftliche Untersuchung bis hin zu Grußadressen und in einem Fall sogar zum Gedicht. Diese Vielgestaltigkeit ergibt sich aus der beruflich breit gefächerten Herkunft der Autoren. Sie reicht vom Schriftsteller Günter Kunert über den Erzähler und Medienwissenschaftler Umberto Eco, den Comic-Zeichner Volker Reiche, den Kulturpolitiker Hans Joachim Otto MdB, Historiker Prof. Dr. Ulrich Raulff, Buchwissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Wittmann, Bibliothekar Lothar Poethe, Antiquar Wilhelm Hohmann und den Verleger Elmar Faber bis zu den Buchgestaltern Axel Bertram und Uta Schneider. Und damit ist nur eine kleine Auswahl der illustren Zahl der Autoren genannt, die erzählen, wie sie zum Buch fanden, das Buchmuseum erlebten oder was sie am Buch fasziniert. Die Vielgestaltigkeit des Herangehens an das Thema macht den Reiz des Buches aus. Allen gemeinsam sind die Überzeugung vom Wert des Buches und der Glaube an seine Zukunft in Zeiten digitaler Kommunikation und papierloser Bewahrung.
Die Gestaltung des fadengeheften und ordentlich gebundenen Buches wird dem Anspruch einer Festschrift eines Buchmuseums durchaus gerecht. Angenehme Pausen beim Studium des Buches findet der Leser durch umfangreiche Farbtafeln mit Darstellungen interessanter Exponate aus den Sammlungen des Museums, die zusätzlich zu den Abbildungen im Text zwischen den Artikeln eingebunden sind. Etwas problematisch ist die experimentelle Gestaltung des Satzspiegels: Die Beiträge sind im Flattersatz rechtsbündig gestaltet, die Seitenzahlen stehen oben, das Schriftbild ist weit nach unten auf der Seite gestellt und die Angaben zum Seiteninhalt befinden sich am Fuß. So hat man beim Aufschlagen des Buches immer der Eindruck, das Buch verkehrtherum zu halten.
(Abel Doering)Vorabdruck aus è MARGINALIEN 200
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