FRIEDRICH WOLF
Deutscher Jude – Schriftsteller – Sozialist
Das Leben warf mich durch die Zeit genug. In der Tat ist das Leben des jüdischen Arztes und Dramatikers Friedrich Wolf, der sich selbst als "deutscher Jude, Schriftsteller, Sozialist" bezeichnete, von vielen Verwerfungen und Brüchen geprägt, die den Katastrophen des 20. Jahrhunderts geschuldet sind. In der Weimarer Republik vor allem durch sein Stück Cyankali. § 218 bekannt, muss Wolf 1933 vor der Verhaftung durch das NS-Regime aus Deutschland fliehen und fand nach Fluchtpunkten in Österreich, der Schweiz und Frankreich Aufnahme in der Sowjetunion. Friedrich Wolf überlebte den Faschismus und den Stalinismus. Später kehrte er als Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland mit der Roten Armee in seine Heimat zurück. Während er in der DDR mit zwei Nationalpreisen geehrt wurde, dauerte in der alten Bundesrepublik aufgrund seines Bekenntnisses als Kommunist seine geistige Vertreibung und Ausbürgerung nach 1945 an.
Die Edition "Jüdische Miniaturen", in der bereits mehr als 90 Bände erschienen, stellt vor allem die jüdischen Traditionslinien im Werk Friedrich Wolfs und in seinen Lebens- und Gesellschaftsentwürfen vor.
Buchvorstellung mit Diskussion mit
Dr. Henning Müller, Autor
Prof. Dr. Thomas Naumann, Sohn von Friedrich Wolf
sowie Dr. Hermann Simon, Herausgeber der Reihe
Dienstag, den 16. Juni 2009, 11Uhr
è Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28–30
10117 Berlin
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