Von unserem Mitglied, dem Duderstädter Autor und Menschenrechtsaktivisten Wolfgang Windhausen ist in der Bochumer Edition Wort und Bild in der Reihe Bibliophile Künstlerbücher, der vierte Band erschienen. Eine illustere Schar von Künstlern schuf originalgraphische Beiträge zu Gedichten des Lyrikers. Der Band mit dem Titel Vorboten eines Erinnerns enthält eine Radierung von H D Gölzenleuchter, der auch den Einbandholzschnitt arbeitete, ein Originalfoto von Harald Hauswald, einen zweifarbigen Siebdruck von Gerda Lepke, eine Radierung von Harald Metzkes, einen handkolorierten Druck von Ronald Paris, eine Radierung von Dagmar Ranft Schinke, eine
handkolorierte Radierung von Volkmar Schulz Rumpold, eine farbige Zeichnung / Collage von Kay Voigtmann und einen Druck mit Schablonenzeichnung von Louvada Yang – alle Arbeiten sind von den Künstlern signiert und zum Teil numeriert – sowie einen Druck der letzten Lithographie (Selbstportrait aus dem Nachlaß) von Wolfgang Mattheuer. Das Buch ist in einer Auflage von 25 Exemplaren erschienen und kostest 260 Euro. Monate vor dem jüngsten Aufstand in Tibet reiste Windhausen zum Dach der Welt, um die Kultur und Menschenrechtssituation der Tibeter näher kennenzulernen. Als Ergebnis entstand die lyrische Reportage Aufstieg nach Tibet, die der Autor mit eigenen Fotos versah und in einfacher Form reproduzierte. Wie das bibliophile Künstlerbuch ist der Pappeinband mit einem Originalholzschnitt von H D Gölzenleuchter eingebunden. Ein signiertes Originalfoto Morgenstimmung am Barkhor in Lhasa/Tibet liegt bei. Das Buch kann gegen eine Spende von 20,- Euro für ein Kinderheim für Tibetische Flüchtlingskinder in Dharamsala beim è Autor bezogen werden.
(Carsten Wurm)
è Wolfgang Windhausen





Alphabetbücher haben eine lange Tradition, die vom Schulbuch bis zum Malerbuch reicht. Gubigs Buch, ein Pressendruck, übernimmt viele Elemente von der Fibel: Reime rund um unsere 26 Buchstaben, in denen elementare Wörter mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben aufgegriffen oder bei Gubig auch Besonderheiten der Lettern spielerisch umschrieben werden, sowie eine Folgen von 26 Verbildlichungen. Die Reime, Zwei- und Vierzeiler, stammen von Gubig selbst, der damit Witz und poetischen Sinn beweist. Die Bilder sind fast Dramoletts, die mit dem Vers korrespondieren oder ihn skurril zuspitzen. Beim Buchstaben o heißt es etwa: „durchsuch die bücher, noch und noch, / in jedem o ist je ein loch!“ Und auf dem Bild sieht man einen fröstelnden Leser, in ein Buch vertieft, Richtung Loch im o wandeln, wo bereits ein anderer verschwindet. Zum l heißt es: „l ist ziemlich längelich – im gelände nur ein strich, / trägt es keinerlei serif, / erscheint es reichlich primitiv.“ Zu sehen ist ein schlichter Strich neben einem stattlichen Fraktur-l und je einer menschlichen, tierischen, pflanzlichen 


Auch in Annaberg-Buchholz war und ist Alfred T. Mörstedt, der 2005 achtzigjährig verstarb, ein geschätzter Künstler, wie sich am 15. März anläßlich der Eröffnung seiner Ausstellung im Kunstkeller erneut zeigte. Die Mörstedts hatten einst Carlfriedrich Claus in der Johannisgasse besucht und kannten auch den Annaberger Arzt und Kunstfreund Dr. Karl Fritz und dessen Sammlung. Die Ausstellung im Kunstkeller, die bis zum 12. Mai zu sehen ist, zeigt Collagen, Radierungen und Lithographien aus dem Nachlaß. Eine große Werkschau des Erfurter Künstlers war 2006 auch in der Burg Beeskow zu sehen. Mörstedt sagte von sich, er sei „in der Nachfolge des Bauhauses groß geworden und habe die Formenlehre Paul Klees überzeugend gefunden wie nichts sonst.“ Und er bestand darauf, daß Kunstgenuß nicht „ohne Mühe“ zu haben sei.