Die Galerie DRUCK & BUCH zeigt Beispiele Internationaler Buchkunst auf der BuchDruckKunst.
Das Buch als künstlerische Form taucht mit den verschiedensten Traditionen in vielen Kulturen auf, sei es in Asien oder Südamerika, besonders aber in Nordamerika und Europa. Faszinierend ist dabei nicht nur die ästhetische Vielfalt und Verschiedenheit im künstlerischen Ausdruck sondern auch die Bedeutung des (Künstler)Buches an sich: ist das Buch - im Sinne eines Tage- oder Skizzenbuches - die intimste aller Formen oder aber ein Verbreitungs- oder gar Manipulationsmedium in hoher Auflage?!
Einige ganz unterschiedliche Beispiele internationaler Buchkunst möchte ich gerne auf der BuchDruckKunst vorstellen: zum einen den südindischen Verlag TARA books, der hochauflagig Bücher im Handsiebdruck herstellt, die verschiedene, zum Teil mythische, zum Teil alltägliche Volkskunst präsentieren und repräsentieren. Die Bücher in ihrer farbigen und ornamentalen Vielfalt sind unmittelbar einnehmend, haben auch immer eine zweite vermittelnde Ebene.
Auf einer ideellen Basis damit verbunden ist der japanische Künstler und Verleger Katsumi Komagata, der, ganz im Sinne Bruno Munaris, Künstlerkinderbücher publiziert, die keine handelnden Helden benötigen sondern Bildwelten als Ideenspielräume eröffnen, in reduzierter japanischer Ästhetik.
Ebenso aus Japan gebürtig und über die Burg Giebichenstein sehr mit Deutschland verbunden ist der junge Buchkünstler Yasutomo Ota. Er setzte auf sein Design-Studium eine Ausbildung als Buchbinder ehe er in die Buchklasse der Burg Giebichenstein kam – hier nun verbindet er auf subtile und komplexe Weise Aspekte, Ideen, Materialien und auch Themen beider Kulturen: noch selten sah man die Schubertsche Forelle so föhlich eilend durch ein Künstlerbuch schiessen wie bei ihm – und auch einen der Schlüsseltexte asiatischer Kultur “Das Buch vom Tee” inszeniert er in seinem Teebeutelbuch treffend, respektvoll und handwerklich perfekt.
Und als herausragendes Beispiel für Buchkunst aus den USA zeigen wir einige Arbeiten der New Yorker Papier- und Buchkünstlerin Robbin Ami Silverberg. Nach dem Philosophiestudium in Princeton wandte sie sich dem Papier und dem Buch zu, spezialisierte sich aufs Handschöpfen hauchfeiner Pergamentpapiere und nutzt ihre handwerklichen Fähigkeiten in dem sie ihre Papiere konzeptionell in den komplexen Büchern verwendet. Das Rascheln des Pergamentpapieres ist die Basis der Soundinstallation in “Rondo” zum Beispiel und die Postkartenumrisse im Buch “Just 30 words”, in dem es um die gezwungenermassen geschriebenen Postkarten von KZ-Häftlingen geht, sind als Wasserzeichen ins Papier eingeschrieben.
Small world – great books... vielleicht stimmt ja auch das Gegenteil? Small books und jedes eine eigene Welt!
(Susanne Padberg, Galerie DRUCK & BUCH, Wien)
Messe: 18./19. März 2017
Museum der Arbeit
Wiesendamm 3 · 22305 Hamburg
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