Karl Ritter, Radierung um 1923 |
Mir scheint, daß wir immer geschichtsloser werden und die Vergangenheit bald nur noch Stoff für 3-D-Filme sein könnte; auch, daß die Gleichmacherei vor den Büchern nicht haltmacht.
Um den Wert eines verstorbenen Sammlers einschätzen und einordnen zu können, müssen Buchgeschichte wie allgemeine Historie studiert werden.
Provenienzen sind Nachschlageaufgaben, eine Erweiterung unserer Vergangenheitswahrnehmung. Längst dahingegangene Sammler können uns, beschäftigen wir uns mit ihnen, zu Vorbildern werden, indem der Blick in ihre Bibliothek zum Blick in ihren Geist gerät und ein Vergleich uns aufzeigt, wo unsere Lücken und vielleicht auch Vorlieben liegen. Nebenher mögen sie uns neue Perspektiven eröffnen, Gebiete aufzeigen, die wir zuvor nicht bemerkten. Wenn all dies kein Anlaß ist, sich unseren bibliophilen Vorläufern zu widmen, was dann?
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