Unter diesem Titel dokumentiert die Stiftung „Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ zum 100. Geburtstag von Theo Pinkus vom 18. August bis 19. Dezember 2009 im Katalogsaal der Zentralbibliothek Zürich Leben und Wirken des „roten Büchernarrs“. Der 1909 in Zürich geborene Sohn einer jüdischen Familie entwickelte entsprechend den politischen und literarischen Neigungen der Eltern den Berufswunsch, Buchhändler und Verleger zu werden. Als Verlagslehrling bei Ernst Rowohlt in Berlin und als Mitarbeiter in Willi Münzenbergs Verlagsimperium erlebte er die letzten Jahre der Weimarer Republik in Berlin, das er 1933, wenige Wochen nach dem Reichtagsbrand, verlassen mußte, nachdem ihm die Polizei bei einer Hausdurchsuchung den Paß abgenommen hatte. Zurück in Zürich, stürzte er sich in die Arbeit der kleinen Kommunistischen Partei der Schweiz, leistete politische Agitation vor Ort. Als Mitarbeiter der von Moskau kontrollierten Nachrichtenagentur „Runa“ blieb er in engem Kontakt mit der Kommunistischen Internationale. Der Querdenker geriet schon bald in Kollision mit der Parteilinie und wurde 1942 aus dem Partei ausgeschlossen.
1940 gründete Theo Pinkus in der Froschaugasse 17 einen Büchersuchdienst. 1948 kam die auf Sozialismus und Arbeiterbewegung spezialisierte Buchhandlung an der Predigergasse 7 hinzu, die für die Linke in Zürich jahrzehntelang ein Begegnungsort war. Von 1948 bis 1987 gab er als linkes Diskussionsforum die Wochenzeitschrift Zeitdienst heraus. Eine weitere Gründung von ihm war der Limmat Verlag, den er 1974 an eine Autorengruppe abtrat. Im Glauben an die Wirkung des geschriebenen Wortes bauten sich Theo und Amalie Pinkus mit der „Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung“, die sie in eine Stiftung überführten, ein Denkmal. Die 50 000 Titel umfassende Sammlung des legendären Zürcher Ehepaares ging im Jahr 2000 zusammen mit der vorwiegend belletristischen Privatbibliothek und dem Nachlaß von Pinkus an die Zentralbibliothek Zürich.
(Carsten Wurm)
1940 gründete Theo Pinkus in der Froschaugasse 17 einen Büchersuchdienst. 1948 kam die auf Sozialismus und Arbeiterbewegung spezialisierte Buchhandlung an der Predigergasse 7 hinzu, die für die Linke in Zürich jahrzehntelang ein Begegnungsort war. Von 1948 bis 1987 gab er als linkes Diskussionsforum die Wochenzeitschrift Zeitdienst heraus. Eine weitere Gründung von ihm war der Limmat Verlag, den er 1974 an eine Autorengruppe abtrat. Im Glauben an die Wirkung des geschriebenen Wortes bauten sich Theo und Amalie Pinkus mit der „Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung“, die sie in eine Stiftung überführten, ein Denkmal. Die 50 000 Titel umfassende Sammlung des legendären Zürcher Ehepaares ging im Jahr 2000 zusammen mit der vorwiegend belletristischen Privatbibliothek und dem Nachlaß von Pinkus an die Zentralbibliothek Zürich.
(Carsten Wurm)
1 Kommentar:
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