Auch in diesem Jahr war ich wieder in Wien und konnte meine geschäftlichen Verpflichtungen so legen, daß ein Tag für einen ausgiebigen Bücherbummel zur Verfügung stand.
Wien bietet auch weiterhin eine stattliche Anzahl von Antiquariaten und es gibt ein neu erschienenes Faltblatt des Verbands der Antiquare Österreichs mit 22 Wiener Antiquariaten. Von diesen habe ich einige aufgesucht und vor allem die im 1. Bezirk (Innenstadtbereich um den Stephansdom) bieten viele Schätze (ich kam gerade dazu, als eine großformatige Bibel aus dem Jahre 1550 (!!) zum Versand vorbereitet wurde, Kaufpreis 4400 Euro), auch für den Liebhaber der Insel-Bücherei. Setzt man sich keinen finanziellen Rahmen, kann gut und gerne bereits das erste besuchte Antiquariat (z.B. Löcker in der Annagasse) den Ruin bedeuten. Wer Lücken in der gelben ÖB-Reihe hat, kann diese wahrscheinlich an einem Tag komplett und bezahlbar auffüllen. Dagegen habe ich kein einziges Exemplar der roten Restauflagen gesehen.
Deutlich lukrativer, da oft nur kleine Preise verlangt werden, sind die nicht im Faltblatt gelisteten Antiiquariate (die also nicht Mitglieder im Verband sind). Diese verlangen eine ordentliche Kondition beim Laufen und einen gewissen Orientierungssinn sowie einen guten Stadtplan, da sie manchmal schon ein wenig verborgen sind. Sehr wohlwollend verrät dann ein Antiquar nach einem kleinen Plausch den Fußmarsch zum nächsten ...
Und so gab für jeweils wenige Euro u.a. IB 352 Der Bauernkrieg, IB 849 Grieshaber ohne die Angabe auf auf dem Hinterdeckel oder ein IB 408/2 Die schöne Magalona. Besonders gefreut habe ich mich über ein IB 613 Die Kinder der Kaiserin, welches von Hans Fronius (hat mehrfach für IB illustriert) und seiner Frau Christel 1956 als Geschenk signiert wurde (s. Bild anbei). Der Antiquar hat nach dem Tod von Hans Fronius von dessen Witwe (mittlerweile ebenfalls verstorben) einige Einzelstücke erwerben können. Natürlich habe ich für dieses Unikat gerne ein paar Euro mehr bezahlt. Ein Stapel weiterer schöner Erstausgaben sowie interessante Varianten warten nun darauf, nach und nach in meine Sammlung eingearbeitet zu werden. Zusätzlich gab mir ein älterer Herr noch eine Handvoll alte Verlagsanzeigen mit, die ich ebenfalls gelegentlich durchsehen werde.
(Dr. Michael Steiner)
(Dr. Michael Steiner)
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