Wer heute Abend nicht einfach lesen, sondern sich auf eine Expedition ins Sprachlabyrinth begeben möchte, dem sei dieser Roman ans Herz gelegt – oder besser: ins Großhirn implantiert. Arno Schmidt hat mit Die Gelehrtenrepublik ein Stück postatomare Literatur geschaffen, das wie eine wohlbepalmte Postkarte aus der Zukunft wirkt – adressiert an alle, die glauben, Sprache sei bloß Mittel, nicht Ereignis.
Mutanten, Sprachspiele, Gin und geistige Irrläufe – irgendwo zwischen Robinson-Idylle und lexikalischem Vulkanausbruch. Dazu die grandiosen Holzstich-Collagen von Thomas Franke, die zeigen, was passiert, wenn sich Typografie und SF-Ruinen in den Armen liegen.
Getränketipp: Ein starker Gin. Oder Milch mit Cognac.
Ort: Bonn, Berlin, Bunkerdeutschland – ganz wie man will.
Bild: Eine Collage aus Zahnrädern, Laute, Libelle & Denkmaschine. So sieht Literatur aus, wenn sie fiebert.
„Eine Welt aus Restbuchstaben, Aschesätzen, glimmenden Sprachsplittern.“
Wer Die Gelehrtenrepublik noch nicht kennt: Jetzt ist die beste Zeit, um sich literarisch zu dekonstruieren.
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Und noch dieses: Der Stehkragen-Proletarier im postatomaren Garten Eden - eine Hommage an Arno Schmidt und Thomas Franke
(Gunnar Sohn)
(Gunnar Sohn)
1 Kommentar:
- Vielen, vielen Dank, lieber Gunnar Sohn, für diesen Essay über meine Künstlerbuchausgabe von Arno Schmidts "Die Gelehrtenrepublik", den ich mit wahnsinnlicher Gernigkeit hier teile und darauf hinweise, daß von beiden Ausgaben mittlerweile weniger als 30 Exemplare, die ich noch hier liegen habe, neuer Besitzer harren.
Interessenten können sich über den Messenger an mich wenden, dann bekommen wir einen Kontakt.

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