Montag, 31. August 2009

Leo Haas (1901-1983)

Politische Karikatur und Grafik
Ausstellung anläßlich des 60. Jahrestages der Gründung der DDR

Leo Haas

Die Ausstellung der »Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde« gibt mit den Werken des Antifaschisten und Sozialisten Leo Haas Einblicke in seine Leidenszeit während des Faschismus und in sein Wirken in der DDR. Die Leihgaben von Originalen ermöglichten Frau Eva-Maria Máriássy, Direktorin unseres Mitglieds »Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz«. Die Dokumentation wurde von der »Verdi Mediengalerie« erstellt. Die Werkauswahl begleitete der Karikaturist und Mitglied der »Pirckheimer-Gesellschaft« Harald Kretzschmar.

Laudatio: Prof. Dr. Gerhard Fischer
Ausstellung: 4. September bis 23. Oktober 2009

GBM-Galerie
Weitlingstr. 89
10317 Berlin

Sechster Vogtländischer Kunstkalender 2010

Erik Seidel Schon in sechster Auflage zeigen 13 hervorragende Grafiker aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Meckleburg und aus dem Vogtland ihr Können. In diesem Jahr mit Holzschnitten von Prof. Bernd Göbel aus Halle, Prof. Rolf Kurth aus Mühl Rosin, Hanif Lehmann aus Dresden, Karlheinz Münzner aus Leisnig, Lothar Stauch aus Falkenstein, Erik Seidel aus Plauen, Tino Rex aus Rodewisch, und Peter Zaumseil aus Elsterberg (Deckblatt) - mit einem Linolschnitt von Lothar Rentsch und Ralph Kunzmann beide aus Plauen, - einem Siebdruck von Prof. Günter Junge aus Schöneiche, einer Radierung von Carsten Gille aus Frauenstein und einer Lithografie von Elke Wolf aus Plauen- also es sind alle originalgrafischen Drucktechniken vertreten. Wie immer im Format 70 cm x 50 cm, die Original - Grafiken sind herausnehmbar und einzeln rahmbar. Auch in diesem Jahr für nur 330 €.

Der è
6. Vogtländischen Kunstkalender 2010 wird in der Galerie im Pfarrhaus Mißlareuth vorgestellt, die Ausstellungseröffnung ist am 10. Oktober 2009 um 18 Uhr, natürlich mit Musik und Wein!

Erhältlich ist der Kalender bei è Erik Seidel
Nach den Drei Bergen 33
08527 Plauen
Telefon: +49 3741 220287
mobil: 015209857308
*
Erik Seidel

siehe auch: è Fünfter Vogtländischen Kunstkalender 2009

Die schönsten deutschen Bücher 2009

Die Stiftung Buchkunst lädt ein zur Teilnahme am Wettbewerb »Die schönsten deutschen Bücher 2009«. Der Wettbewerb richtet sich an Verlage, Buchgestalter/innen und die produzierenden Betriebe.Beurteilt werden die Qualität des Buches in Hinblick auf Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung sowie der ästhetische Gesamteindruck.
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2009. Eine Expertenjury wählt Ende November die Prämiierungen aus. Die Anmeldung erfolgt unter Einsendung eines Exemplars des jeweiligen Buches und des dazugehörigen ausgefüllten è
Formulars.
Auf eine Änderung möchten wir Sie besonders hinweisen: »Förderpreis für junge Buchgestalter.« Die Altersgrenze des Förderpreises für junge Buchgestalter wird ab dem Bücherjahrgang 2009 von bisher 32 Jahren auf 35 Jahre angehoben. Damit können sich Buchgestalter/innen unter 35 Jahre zum »Förderpreis für junge Buchgestalter 2009« bewerben

è
Stiftung Buchkunst
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main
Telefon 069.1525.1801
Fax 069.1525.1805
* Stiftung Buchkunst

Was bildet den Arbeiter?

100 Jahre Arbeiterliteratur 1875 bis 1975
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ›Ludwigshafen sammelt‹ gibt die ›Initiative Buchkultur: Das Buch e.V.‹ einen Einblick in das umfangreiche ›Privatarchiv zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Rheinland-Pfalz‹ (ca. 10 000 Objekte) von Dr. Klaus J. Becker.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der facettenreichen Publikationstätigkeit der unterschiedlichen Organisationen der deutschen Arbeiterbewegung zwischen 1875 und 1975. Neben Dokumenten von SPD, USPD, KPD, SAP usw. werden auch zahlreiche Gewerkschaftspublikationen sowie frauen- und jugendspezifische Materialien präsentiert. Regionale und internationale Aspekte werden ebenfalls berücksichtigt.
Becker gibt einen Gesamtüberblick über das heute so nicht mehr existierende Arbeitermilieu, das auch das Alltagsleben in Ludwigshafen wesentlich geprägt hat. Gezeigt wird die frühere, nun aufgelöste Geschlossenheit einer Bevölkerungsgruppe, deren selbstbewußt gewollte Ähnlichkeit ›von der Wiege bis zur Bahre‹ reichte und über den engeren politischen Bereich hinaus gerade in ›Kultur und Freizeit‹ augenscheinlich greifbar war und trotz des zeitlichen Abstandes, trotz Wandel und Wende in den gezeigten Exponaten immer noch erkennbar ist.
Präsentiert werden ca. 250 Exponate, darunter eine Erstausgabe des ›Vorwärts‹, frühe Werkausgaben der sozialistischen Vordenker Marx, Engels und Lenin, dazu deren sozialdemokratische Kritiker wie Lassalle und Bernstein. Es folgen seltene Aufnahmen (Fotografien) aus der Deutschen Revolutionszeit 1918/19 u.a. von der Beerdigung Rosa Luxemburgs, ein Wandprofil von Friedrich Ebert, Liederbücher noch aus der Zeit der Sozialistengesetze, Tarnschriften (›Fahrpläne‹) der verbotenen KPD usw. Mittelpunkt der Ausstellung sind selten gewordene Publikationen aus der Weimarer Republik, die von ihren Vorbesitzern - oft unter Lebensgefahr - vor den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen gerettet wurden - und heute einen hohen Sammlerwert besitzen.
Klaus J. Becker ist stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Ludwigshafen.

Ausstellung: 1. bis 26. September 2009
Eintritt: frei
è
Stadtbibliothek Ludwigshafen
Bismarckstraße 44—48


è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Freitag, 14. August 2009

Exkursion des BBA

Den è Berliner Bibliophilen Abend führte seine diesjahrige, gut besuchte Exkursion am 14. August 2009 nach Görlitz in die è Oberlausitzsche Bibliothek der Wissenschaften, wo Herr Wenzel, der Bibliotheksleiter, den Teilnehmern die Bibliotheksgeschichte nahe brachte und mit interessanten Erläuterungen einige bibliophile Schätze seines Hauses präsentierte. Am Nachmittag ließen sich die Teilnehmer von einer sachkundigen Stadtführerin die Altstadt zeigen und kehrten nach einem gemeinsamen Abendessen nach Berlin zurück.

Donnerstag, 13. August 2009

Unforgettable Austrian Children's Books

Patricia A. Shaeffer

Der Kinder- und Jugendliteratur kam in den neuen »secessionistischen« Kunstbestrebungen der Jahrhundertwende naturgemäß besondere Bedeutung zu: Das ideale Ziel einer Gesamtkultur, die alle Bereiche des täglichen Lebens umfassen soll, muss der Pädagogik, der ästhetischen Erziehung der Jugend, einen zentralen Stellenwert einräumen. Ausdruck dieses Prinzips ist die Forderung nach einer »neuen«, zeitgemäßen Kinder- und Jugendliteratur, also nach Formulierungen neuerer Inhalte und entsprechender Einheit von Bild und Text. Vorbilder entspringen ähnlichen Bestrebungen in England, fuhrende Vertreter der neuen Kunstrichtungen entwerfen Kinderbücher - C. O. Czeschka, C. Krenek, H. Lefler, B. Löffler, F. Saiten, H. v. Hofmannsthal und F. C. Ginzkey, um nur die bekanntesten Namen zu nennen. An ihnen orientieren sich die Bestrebungen, auch das populäre Kinder- und Jugendbuch, besonders natürlich die Schulbücher, diesen neuen pädagogisch-ästhetischen Grundsätzen anzupassen. Sie bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung in der Zwischenkriegszeit, parallel zum Fortschritt der theoretischen und praktischen Pädagogik, die das Schlagwort vom »Jahrhundert des Kindes« geprägt hat. Die vorliegende Arbeit untersucht dagegen, ausgehend von dem erwähnten englischen Einfluss, vor allem den »sozialen Aspekt« der »neuen« Kinder- und Jugendliteratur und nimmt, aufgrund umfangreicher Studien an österreichischen Bibliotheken und Archiven, auch die breite Palette des »Gebrauchsschrifttums« mit in ihre Betrachtung auf, dokumentiert durch eine soweit wie möglich vollständige Bibliografie aller in Österreich zwischen 1880 und 1938 erschienenen oder von österreichischen Autoren und Künstlern gestalteten Kinder- und Jugendbücher.

è Löcker Verlag Wien

Broschur
132 Seiten, zahlreiche s/w Abb.
€ 29,80
ISBN 978-3-85409-527-9
In engl. Sprache

Dienstag, 11. August 2009

Theo Pinkus (1909–1991)

Buchhändler – Kommunist – Querdenker

Unter diesem Titel dokumentiert die Stiftung „Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ zum 100. Geburtstag von Theo Pinkus vom 18. August bis 19. Dezember 2009 im Katalogsaal der Zentralbibliothek Zürich Leben und Wirken des „roten Büchernarrs“. Der 1909 in Zürich geborene Sohn einer jüdischen Theo Pinkus ist der Schweizer „Fichenkönig“: Am 8. April 1991 erhält er ein Paket mit 252 „Fichen“. © KeystoneFamilie entwickelte entsprechend den politischen und literarischen Neigungen der Eltern den Berufswunsch, Buchhändler und Verleger zu werden. Als Verlagslehrling bei Ernst Rowohlt in Berlin und als Mitarbeiter in Willi Münzenbergs Verlagsimperium erlebte er die letzten Jahre der Weimarer Republik in Berlin, das er 1933, wenige Wochen nach dem Reichtagsbrand, verlassen mußte, nachdem ihm die Polizei bei einer Hausdurchsuchung den Paß abgenommen hatte. Zurück in Zürich, stürzte er sich in die Arbeit der kleinen Kommunistischen Partei der Schweiz, leistete politische Agitation vor Ort. Als Mitarbeiter der von Moskau kontrollierten Nachrichtenagentur „Runa“ blieb er in engem Kontakt mit der Kommunistischen Internationale. Der Querdenker geriet schon bald in Kollision mit der Parteilinie und wurde 1942 aus dem Partei ausgeschlossen.
1940 gründete Theo Pinkus in der Froschaugasse 17 einenHolzschnitt von Frans Masereel zum Jubiläum 25 Jahre „Büchersuchdienst“, 1965. © Stiftung Studienbibliothek Büchersuchdienst. 1948 kam die auf Sozialismus und Arbeiterbewegung spezialisierte Buchhandlung an der Predigergasse 7 hinzu, die für die Linke in Zürich jahrzehntelang ein Begegnungsort war. Von 1948 bis 1987 gab er als linkes Diskussionsforum die Wochenzeitschrift Zeitdienst heraus. Eine weitere Gründung von ihm war der Limmat Verlag, den er 1974 an eine Autorengruppe abtrat. Im Glauben an die Wirkung des geschriebenen Wortes bauten sich Theo und Amalie Pinkus mit der „Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung“, die sie in eine Stiftung überführten, ein Denkmal. Die 50 000 Titel umfassende Sammlung des legendären Zürcher Ehepaares ging im Jahr 2000 zusammen mit der vorwiegend belletristischen Privatbibliothek und dem Nachlaß von Pinkus an die Zentralbibliothek Zürich.
(Carsten Wurm)

è Zentralbibliothk Zürich
Zähringerplatz 6, 8001 Zürich

Montag, 10. August 2009

Gezeichneter Dschungel der Kleinstadt

PLUS beschriebenes Paradies eines Künstlerortes

Harald Kretzschmar - Paradies der BegegenungenAnläßlich der è
VI. Triennale der Karikatur bei unserem Mitglied, dem Sommerpalais Greiz, erklärt der Kleinmachnower Zeichner und Autor Harald Kretzschmar seine lange Liebesbeziehung zum immer unterbewerteten Weltort Greiz mit Leseproben aus seinem Buch: „Paradies der Begegnungen – Der Künstlerort Kleinmachnow“.

Vom Autor, ebenfalls Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, kann dort auch das gemeinsam mit Hans-Dieter Schütt verfasste neu erschienene Buch "HAUPTsache KOPFlos" erworben werden.

Lesung 14. August 2009, 17.00 Uhr

è SATIRICUM Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
*
E-Mail

Sonntag, 9. August 2009

Heinz Koppel (1919–1980)

Ein Künstler zwischen Berlin und Wales

Der in Berlin geborene jüdische Künstler Heinz Koppel gehörte mit anderen jüdischen Künstlern, denen in den 1930er Jahren die Flucht von Deutschland nach Großbritannien gelungen war, zu einer Gruppe von Malern, die mit ihren am Expressionismus und Surrealismus der 1920er Jahre orientierten Bildern die britische Kunstszene beeinflussten und prägten.
Erstmalig widmet sich nun eine umfassende Ausstellung in Berlin dem Werk dieses fast vergessenen Künstlers. Seit den 1940er Jahren arbeitete Heinz Koppel vor allem als Kunstlehrer für Erwachsene und Kinder in dem verarmten und weitgehend stillgelegten Industrierevier in Dowlais, Südwales. Die in diesen Jahren entstandenen ausdrucksstarken Bilder stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.Ein umfassender Begleitband zeichnet die einzelnen Lebensstationen des Malers nach und versucht eine Einordnung seines künstlerischen Werkes in seine Zeit.

Ausstellung 30. August 2009 - 15. Januar 2010

Zur Ausstellung erscheint ein englisch/deutscher Begleitband.

Chana Schütz / Hermann Simon
Heinz Koppel, Ein Künstler zwischen Berlin und Wales
Verlag Berlin-Brandenburg
ISBN 978-3-86650-583-4

è Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28–30
10117 Berlin
* Koppel Exhibitiion

Freitag, 7. August 2009

Schenkung von Arnulf Rainer


Werner KrausAls Schenkung vom Künstler erhielt die Österreichische Nationalbibliothek eine Sammlung wertvoller, kunsthistorisch bedeutender Arbeiten von Arnulf Rainer. Die Sammlung besteht aus 22 eindrucksvollen Porträtstudien bekannter Persönlichkeiten. Die Palette reicht von Sigmund Freud, Oskar Werner, Helene Thimig und Romy Schneider bis hin zu Vertretern des Wiener Aktionismus und des kulturellen Lebens in Österreich. Arnulf Rainer ist vor allem für seine Übermalungen bekannt, seit den 1950er Jahren wendet er diese Technik sowohl bei eigenen und fremden Bildern als auch bei Fotos an.
Die wertvollen Originale werden nunmehr im Bildarchiv der ÖNB konservatorisch betreut und gelagert.

Eine digitale Präsentation der Werke ist über das è Bildportal der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich.

Donnerstag, 6. August 2009

Sommerfest für die Kunst

am Samstag, dem 15. August 2009, 15 Uhr in Wurzbach vor dem Kunsthaus Müller, bei ungünstigem Wetter im Hause.

Manfred Martin, Linolschnitt 1955/56, gedruckt 2009Manfred Martin ist einer der Hauptkünstler der Galerie und die Zusammenarbeit geht in das 20. Jahr. Arbeiten der Malerei und Graphik aus 60 Schaffensjahren werden zu sehen sein. Er ist Mitglied der Gruppe „Leipziger Blauer Reiter". Ebenfalls dazu gehört Günther Brendel, der für Manfred Martin an diesem Tag ein Werk zur Aufführung bringen wird.
Seit 1988 sorgt Gerd Schenker, Percussion, für die musikalische Umrahmung. Er wird zusammen mit Eckart Wiegräbe, Multiphonics, musizieren. Beide sind Mitglieder des MDR-Sinfonieorchesters. Kunst auf der Wäscheleine ist wie immer dabei. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Eine Lithographie, 5 Farben, von Manfred Martin kann zum Vorzugspreis von 90 Euro erworben werden. Nach der Ausstellung 180 Euro.

Ausstellung
15. August bis 10. Oktober 2009
Manfred Martin, Malerei - Graphik 1948- 2009

Kabinettausstellung
è
Armin Mueller Stahl - Die Buddenbrooks - Graphische Blätter

Kunsthaus Müller

è
Kunsthaus Müller
Galerie für zeitgenössische Kunst
Markt 6
07343 Wurzbach/Thüringen
*
Verlag Bärbel Müller

Mittwoch, 5. August 2009

Wolfgang Jörg (1934 – 2009)

© Detlef BerentzenAm 27. Juli 2009 verstarb der Maler und Graphiker Wolfgang Jörg. 1934 in Köln geboren, studierte er von 1955 bis 1958 an der Kölner Werkkunstschule in der Klasse für freie Malerei bei Professor Vordemberge. 1958 übersiedelte er nach Westberlin und war bis 1963 Meisterschüler bei Professor Hartmann an der Berliner Hochschule für Bildende Künste. Dort lernte er Erich Schönig, ebenfalls Meisterschüler bei Hartmann, kennen und gründete mit ihm noch während seines Studiums 1961 als „künstlerische Arbeitsgemeinschaft“ die Berliner Handpresse, die sich mit der Herausgabe alter und neuer Texte in Verbindung mit Original-Graphiken einen Namen machte. Ab 1965 folgte eine verdienstvolle Edition von Kinderbüchern mit Original-Handdrucken und seit 1973 die "Reihe Werkdruck" und "Satyren und Launen", sowie "Bücher mit Originallinolschnitten". In den kommenden Jahrzehnten konnte die Berliner Handpresse unter der Leitung von Wolfgang und Ingrid Jörg Autoren wie Ernst Jandl, Sarah Kirsch, Peter Hacks, Günter Kunert, Fritz Rudolf Fries, Helga Königsdorf und Illustratoren wie Klaus Ensikat, Manfred Bofinger, Eva Johanna Rubin, Albrecht v. Bodecker, Ralf Bergner, um nur eine kleine Auswahl von Namen bedeutender Künstler zu nennen, gewinnen. Nicht nur durch die über 250 bibliophilen Kostbarkeiten der Berliner Handpresse, die seinem Wirken zu verdanken sind, wird Wolfgang Jörg allen Buchliebhabern und Freunden des Drucks und der Graphik in ehrender Erinnerung bleiben.
(A.D.)

Dienstag, 4. August 2009

Ein sachlicher Blick auf die 20er Jahre

Beckmann - Grosz - Kollwitz - Mammen - Saul
Grafiken, Zeichnungen, Aquarelle

Der neue künstlerische Blick auf die Gesellschaft der 20er Jahre, nach dem Käthe Kollwitz - Gefangene, Musik hörend. 1925romantisch-mystischen Jugendstil und dem expressionistischen Aufschrei, war unmittelbar geprägt durch das Großstadtleben, wie es kaum irgendwo konzentrierter zu finden war als in der Weltstadt Berlin. Die Zusammenballung verschiedenster Charaktere, ungezügelter Lebensstil und soziales Elend lieferten ein vielfältiges Material für den sachlich durchdringenden Blick des Künstlers. Die neue schonungslose Darstellung des Erfassten war nicht selten verbunden mit einem sozialkritischen Geist, wie ihn u.a. die 'Grande Dame' Käthe Kollwitz in ihren expressiv-realistischen Werken repräsentierte. Es war das neue, schnelle und berauschende Leben, das faszinierte und gleichzeitig abstieß. Das Karikieren gesellschaftlicher Abgründe, wie es meisterhaft bei dem Dadaisten George Grosz zu finden ist, war auch Ausdruck von Haßliebe. Werner Saul (Suwal), Jazz. 1928Max Beckmann schrieb: „Eigentlich ist es ja sinnlos, die Menschen, diesen Haufen Egoismus (zu dem man selbst gehört), zu lieben. Ich tue es trotzdem. Ich liebe sie mit all ihrer Kleinlichkeit und Banalität, mit ihrem Stumpfsinn und billiger Genügsamkeit und ihrem ach so seltenen Heldentum" (in: Schöpferische Konfession, Berlin 1920). Die Zeichnungen von George Grosz und der großen Berliner Künstlerin Jeanne Mammen aber auch unbekannter Künstler, wie des kommunistischen Grafikers Werner Saul, prägten in Zeitschriften, auf Plakaten und Broschüren das Gesicht dieser Zeit. Noch vieles von heute erkennt man in ihren Zeichnungen und Grafiken wieder.


Verkaufsausstellung 7. August bis 24. Oktober 2009

è Rotes Antiquariat und Galerie Christian Bartsch
Knesebeckstraße 13/14
10623 Berlin

Montag, 3. August 2009

Grieshaber und die DDR

Im Städtischen Kunstumseum Sendhaus Reutlingen ist vom 11. Juli bis 20. September die Ausstellung Grenzgänger. Grieshaber und die DDR zu sehen.

HAP Grieshaber, Der Jurist, aus: der Totentanz von Basel 1966

Der schwäbische Graphiker gewann 1965 auf der Internationalen Buchkunst-Ausstellung in Leipzig einen Preis. Daraufhin von Rudolf Mayer für eine kleine Edition mit origialgraphischen Arbeiten im Verlag der Kunst geworben, schuf er eines seiner umfangreichsten und populärsten Werke, die Farbholzschnittfolge Totentanz von Basel. Viele weitere Buchprojekte mit DDR-Verlagen folgten. Grieshaber schloß Freundschaften mit Künstlern und Schriftstellern in der DDR und war häufig zu Gast im Land. 1978 erschien hier sogar sein erste Werkverzeichnis, von Horst Zimmermann und Karl-Heinz Kukla erarbeitet und 1978 herausgegeben. Dank Grieshabers Entgegenkommen konnten viele Sammler in der DDR Bücher und Einzelblätter von ihm erwerben.

Zur Ausstellung erscheint zum Preis von 12 Euro ein Katalog

è Städtisches Kunstmuseum Spendhaus
Spendhausstraße 4
72764 Reutlingen