Sonntag, 30. April 2023

Leipziger Buchmesse 2023

Die Leipziger Buchmesse hatte noch nicht die Größe der Zeit vor Corona erreicht, ungünstig war auch, dass die Antiquariatsmesse nicht auf dem Messegelände stattfand.
Aber es blieb Zeit für einem Besuch bei den Bücherkindern Brandenburg, die, unterstützt von der Pirckheimer-Gesellschaft mit Armin Schubert ihr Buchprojekt des Jahres 2023 "Die Farben der Kindheit" vorstellten (siehe hier) und einem Abstecher zum LBA, der die "Paradiesischen Dialoge 6" präsentierte (siehe hier) nur zu wenigen Gesprächen, z.B. mit den Pirckheimern Michael Faber, Rainer Ehrt oder Wolfgang Grätz.
Am Stand von Hanif Lehmann gab es Gelegenheit, seine aktuelles Projekt. eine Graphik-Suite zu Tarot-Karten kennenzulernen, die als Künstlerbuch mit einem eigenen Text zusammengeführt werden wird.
Abel Doering, Hanif Lehmann, Foto © Thomas Glöß
Am Stand von Hans Hilmar Koch konnte man seine Tochter Almuth Koch antreffen, die, zur Zeit auf Walz, für den Verein für die Schwarze Kunst die Walzpostkarte Nr. 5 geschaffen hat (siehe hier).
Hans-Hilmar Koch und seine Tochter Almuth Koch, Foto © ad
So wie der Leipziger Bibliophilen-Abend mit Thomas Glöß und Eberhard Patzig war auch die Pirckheimer-Gesellschaft wieder mit einem Stand auf der Buchmesse vertreten, dieser wurde u.a. betreut von Matthias Haberzettl, Till Schröder, Katrin Aepler, Jutta Osterhof, Hans Rabenbauer, Matthias Kolossa und Ralf Wege.
weitere Fotos durch Klick auf die Abb.

corn.elius erhält den V.O. Stomps Förderpreis

corn.elius auf der BuchDruckKunst, Hamburg 2023, Foto © ad
Cornelius Brändle, vielen Freunden des Künstlerbuches und der Druckgraphik als Initiator der artbook.berlin bekannt, wird für sein buchkünstlerisches Werk, mit dem er mit seinem in Berlin ansässigem Verlag präsent ist, im Mai mit dem V.O. Stomps Förderpreis der Landeshauptstadt Mainz im Rahmen der diesjährigen Minipressen-Messe ausgezeichnet.
In seinem Verlag edition wasser im turm.berlin erschienen seit nunmehr 30 Jahren neben seinen eigenen, experimentell serigrafierten Büchern auch viele Künstlerbücher in Kooperation mit befreundeten Künstlern wie Hanneke van der Hoeven oder Petrus Akkordeon.

Laudatio hält der Stomps-Förderpreisträger von 2019 Otto (Dettmer), ottoGraphic.

Comicworkshop in Offenbach

Das Monatsprogramm des Klingspor-Museums beginnt mit dem Comicworkshop von Christiane Haas und Helena Baumeister, in dem Erinnerungen und Beobachtungen zu kurzen, knackigen Comicstrips verwurstet werden können. Im Anschluss lesen Helena und Christiane aus ihren autobiografischen Comics „ohCupid“ und „Im ewigen Kreis“ vor, die im März 2023 beim Avant-Verlag erschienen.

Comicworkshop: 5. Mai 2023

Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Samstag, 29. April 2023

Der Sammler auf Reisen: Leipzig

Leipziger Antiquariatsmesse 2023: Wolfgang
Mattheuer mit Barockengeln in der Decken-
malerei in den Salles de Pologne, Foto © ad
Selbstverständlich sollte ich hier und jetzt über meinen Besuch der Leipziger Buchmesse berichten, über die Präsentation der Pirckheimer oder des LBA, über Gespräche mit Freunden, Sammlern, Verlegern und Künstlern, über eine gelungene Buchpräsentation der Bücherkinder Brandenburg, über die kostümierten Enthusiasten der Comic Convention; ich sollte an dieser Stelle über die leider dezentral stattfindende Antiquariatsmesse ein paar Worte verlieren und über Schätze, die dort zu finden waren und über den Austausch mit den Antiquaren und Freunden, die sie anbieten ...

Allein, ich bin nach diesen intensiven Erlebnissen zu müde. Deshalb hier nur ein Foto, ein Symbolbild ...?

shift and place

Immer wieder freut sich der Radierverein München auf die wiederkehrenden Ausstellungen der Studierenden. Der frische Blick auf die Druckgrafik, das Ausloten ihrer Grenzen und das spartenübergreifende Arbeiten führen zu Werkgruppen, die sich zwischen experimentell bis überraschend professionell bewegen.
Nach den letzten Ausstellungen Studierender aus Braunschweig und Offenbach sehen wir dieses Jahr Arbeiten aus der Münchner Akademie: Lola Cuallado, Judith Hagen, Oliver Haussmann, Stefan Holzmair, Bokyoung Jeong, Camilla Metelka, Yuri Okada, Franz Stein, Rosalie Werthefrongel, Sandra Zech und Hang Zhou präsentieren Papierarbeiten, Künstlerbücher, Skulpturen und Videos, durch deren Arbeiten sich die Druckgrafik wie ein roter, alles verbindender Faden zieht.
Bei einem Gang durch die Ausstellung wird schnell klar: Junge Künstler nutzen druckgrafische Techniken selbstverständlich und ohne große Berührungsängste.
Und nein, es geht schon lange nicht mehr um technische Perfektion in einem Fach, es geht um die Idee der Vervielfältigung, die in andere Medien transportiert wird, es geht um die Sprache und die Entdeckung druckgrafischer Merkmale im Alltag, die ins Dreidimensionale übersetzt wird, die klassische Auflage ist genauso gefragt wie die Befreiung von eben dieser!
In der Galerie sind Künstlerbücher zu sehen, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten, klassische Radierungen, die in loops im Videoformat aufgefangen werden, gläsern wirkende skulpturale Arbeiten, die von der Replikation leben, Kollagen, die in einem Meer von Glas sonderbar anmuten und die Idee des vorgefertigten, industriellen Druckerzeugnisses auf den Kopf stellen. Und Malerei, ... ist es Malerei. ist es Grafik? Vielleicht ist es nicht mehr wichtig! Das ganze gemischt, ohne sich zu stören, mit Papierarbeiten, die für sich stehen und einer Videodokumentation, in der die Druckgrafik essentiell im Mittelpunkt steht ohne in Erscheinung zu treten.
Viel ist zu sehen in der Ausstellung "SHIFT AND PLACE", wunderbar zusammengestellt von Aron Herdrich und den Studierenden selbst, herzlichen Dank!

(Gesa Puell, Michael Runschke und Maria Jenkin-Jones)

Fotos und Text © 2023 Radierverein München
Eröffnung: 28. April 2023, 19 Uhr
Ausstellung: 29. April - 19. Mai 2023

Radierverein München
Ludwigstr. 7, München 80539

O die unerhörten Möglichkeiten

Am 21. Oktober 2022  sprach im Büchergilde-Salon der Herausgeber Günter Berg mit dem Pirckheimer Kurt Idrizovic über die ausgewählten Gedichte in „O die unerhörten Möglichkeiten“. Musikalisch begleitet wird der Abend von Sopranistin Isabell Münsch und Pianist Geoffrey Abbott.
Durch Klick auf die Abb. kann die Veranstaltung angeschaut werden.

Für Bertolt Brecht war die Vertonung seiner Gedichte von Bedeutung, viele entstanden aus seiner Feder bereits direkt als Lieder. Mit dem Büchergilde-Salon pflegen wird diese Tradition gepflegt und die Brecht'sche Lyrik musikalisch zelebriert.

Anlässlich der Leipziger Buchmesse fand am 27. April in der Buchhandlung Ludwig nochmals der Liederabend und am 28. April ein Werkstattgespräch im Museum für Druckkunst statt.

Freitag, 28. April 2023

„Die Farben der Kindheit“ in Leipzig

Die Bücherkinder Brandenburg berichten auf der Leipziger Buchmesse in Text, Bild und Ton über ihr im vergangenen Jahr beendetes Buchprojekt „Die Farben der Kindheit“.
für weitere Informationen Klick auf die Abb.
​In ihrem neuen Buch haben sich zwölf Bücherkinder aus Brandenburg ausführlich mit der Kindheit der Schriftsteller Jurek Becker, Franz Fühmann, Günter Grass und Christa Wolf während der Zeit des Nationalsozialismus befasst und dazu literarisch und bildkünstlerisch artikuliert. 
Für das im bibliophilen Sinne wichtige Zusammenspiel von Text und Abbild konnten die Bücherkinder mit Klaus Süß, Moritz Götze, Rainer Ehrt, Sven Großkreutz und Katrin Stangl fünf bekannte Grafiker überzeugen, je eine Arbeit zu diesem Buch zu schaffen.
Jedes Jahr erscheint eine selbst geschriebenes und gestaltetes Buch. Die Bücher werden traditionell in der Galerie Sonnensegel e.V. in Brandenburg gedruckt und von Henry Günther (BuchKunstBalance, Ribnitz-Damgarten) gebunden.
Die Farben der Kindheit“ setzt die Buchreihe der Bücherkinder fort.
An der Lesung werden Elzbieta Palasz und der Übersetzer Thomas Weiler teilnehmen
Lesung: 29. April 2023 11:00 - 11:30 Uhr

Leipziger Buchmesse
Lesetreff - Halle: 3, Stand: B400

TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT.

Im Mai lädt das Klingspor-Museum nicht nur zur Nacht der Museen ein, die in 40 Frankfurter, Offenbacher und Eschborner Kulturinstitutionen begangen wird, sondern auch zum Start einer neuen Reihe: TEXT MATTERS. MATTERS OF TEXT.

© Studio Daniel Zenker, Ruth Roxane Eckrich
Sprache und Schrift kommen von überall her. Sie kennen Mittelpunkte und Ränder, sind Akzent und Dominanz, Dialekt und Slang, Migration und Expansion. Sie materialisieren sich als analoger Bestseller und marginalisierte Literatur, als Radio-Sound und als Rap einer neuen Avantgarde, als schnell geschriebener Kommentar, als Gebet, als Bitte um Antwort, auf Papier und in Pixeln.
Dass der Sprachwandel mit seinen ständig neuen Sprechweisen ein Ende der Schrift besiegelt, ist ein erstaunlich resilienter Mythos unserer Gegenwart. Denn niemals gab es mehr Texte als heute. Sie haben ihre Gestalt geändert und sich unerkannt in neue Lebensräume ausgedehnt.
Das Festival zur Materialität der Sprache beschäftigt sich mit der Frage, aus welchem Stoff die Texte der Gegenwart gemacht sind und wie sie sich in unserem Alltag niederschlagen.
Das Festival des Klingspor Museums in Kooperation mit PRÄPOSITION beschäftigt sich an 5 Abenden von Mai bis September mit der Frage, aus welchem Stoff die Texte der Gegenwart gemacht sind und wie sie sich in unserem Alltag niederschlagen.
Den Festivalauftakt werden die Schriftstellerinnen Marlene Streeruwitz und Uljana Wolf und die Rapperin Wa22ermann bestreiten!

Lange Nacht der Museen: 13. Mai 2023
Festival-Auftakt: 19. Mai 2023

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Donnerstag, 27. April 2023

Gespiegelte Welt

Die Vorbereitungen für meinen Druckauftrag sind abgeschlossen. Erster Andruck noch hier im heimischen Atelier. 

Vielleicht kommt das ein oder andere Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft auch.
Zum Gartenfest auf Schloss Mitwitz werde ich aktuell Holzschnitte drucken, welche für das Buchprojekt "Gespiegelte Welt" mit Texten von Ingo Cesaro bestimmt sind.

(Brigitte Iseli-Neustäbler)
  
Ausstellung 28. April - 1. Mai 2023;

Wasserschloss
96268 Mitwitz

corn.elius_gesiebte briefe

Am Mittwoch fand vor vollem Haus bei "Herr Hegenbarth" die Vernissage zur Ausstellung "corn.elius_gesiebte briefe _vom schönsinn der gefundenen form" statt.
eine Fotostrecke der Vernissage kann durch Klick auf das Bild aufrufen werden
Erstmals würdigt eine institutionelle Einzelausstellung die seriellen Bildschöpfungen des in Berlin lebenden Serigrafikers Cornelius Brändle. Mit seinem buchkünstlerischen Werk ist er seit 3o Jahren präsent.

Einen bislang unbekannten Kosmos bildet das Material, das den Bucheditionen zugrunde liegt, die in steter Metamorphose entwickelten Serigrafien. Die Hegenbarth Sammlung Berlin stellt repräsentative Ausschnitte daraus vor, die den schöpferischen Prozess der Formfindung - die Verwandlung vom Fundstück zum Bildzeichen - als Cornelius Brändles Thema fokussieren. Die ,gesiebten briefe' sind eine Einladung zum Mitspielen: Durch den Schönsinn der gefundenen Formen vermitteln sie beim bloßen Betrachten die impliziten sozialen wie intellektuellen Aspekte.

Cornelius Brändle praktiziert sowohl den fotomechanischen Siebdruck als auch den Schablonendruck mit geschnittenen Formen. Mit diesem kann er überall spontan in Aktion treten. Mit den aufwändigen, mehrfarbig geschichteten Serigrafien erzeugt er für die Technik untypische Bildräume. In seinem Verlag edition wasser im turm.berlin bringt er experimentell serigrafierte, eigenhändig gefertigte Künstlerbücher in Kooperation mit befreundeten Kolleginnen und Kollegen heraus.

Ausstellung: 26. April - 20. September 2023

Hegenbarth Sammlung Berlin
Laubacher Str. 38, 14197 Berlin

Mittwoch, 26. April 2023

Walzpostkarte Nr. 5

Von Almuth Koch wurde die Walzpostkarte Nr. 5 für den Verein für die Schwarze Kunst geschaffen. Gesetzt in der 14 p Walbaum in der Manufaktur Willi Beck für Bleisatz und Buchdruck in Dachau und gedruckt auf einer Grafix-Abziehpresse.

Der Text ist der Beginn der Produktion eines Buches zum III. Todestag von Christian Morgenstern. Gedruckt wird es auf Büttenpapier, das in der Papiermühle Homburg bei Johannes Follmer geschöpft wird. Die Handsatzarbeiten, die Pressendrucke und die Illustrationen fertigen die Stipendiaten des Vereins. Die Gestaltung der Einbände übernehmen die Buchbinder der Meister der Einbandkunst. Produziert werden 2oo Exemplare.

Jahresgabe 2023 der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft

Nächsten Dienstag wird Prof. Dr. Josef Smolen im MAK die von ihm erarbeitete Jahresgabe 2023 der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft vorstellen, eine reich bebilderte Darstellung zu „Fritzi Löw und die Buchkunst in Wien um 1900. Neuentdecktes zu Kunstschaffenden und Verlag“.
Fritzi Löw, Ill. zu Jean Paul, Die Entlarvung der Weiber, Wien 1910
Das MAK bildet sicherlich den geeignetsten Rahmen für die Präsentation der Persönlichkeit von Fritzi Löw und ihrer Arbeit als hervorragende Illustratorin, zumal Fritzi Löw zu den jungen Künstlerinnen im Umkreis der Wiener Werkstätte gehört hat und für Illustration und Buchschmuck nicht nur der bekannten „Liebhaberausgaben“ des Schroll-Verlags, sondern auch von Büchern anderer Wiener Verlage gesorgt hat.
Geprägt von den Größen der Jugendstilzeit, die ihre Lehrer und Kollegen waren, ist ihre schöpferische Tätigkeit eingebettet in die Geschehnisse und künstlerischen Entwicklungen im Umfeld der Wiener Werkstätte. Ergänzt werden die Ausführungen durch die erste umfassende Bibliografie zu den Liebhaberausgaben des Schroll-Verlags, die zur Hälfte von Fritzi Löw illustriert wurden. Bibliografien zweier Verlage, in denen Werke Fritzi Löws erschienen sind und die bisher nicht hinreichend zur Kenntnis genommen wurden, runden die Publikation ab.

Anlässlich des Treffens wird den Teilnehmern auch die Jahresgabe übergeben.

2. Mai 2023, 19 Uhr

MAK, Museum für angewandte Kunst
Stubenring 5, 1010 Wien

Dienstag, 25. April 2023

V.O. Stomps-Ehrenpreis geht an Axel Dielmann

Am 3. Mai feiert der Axel Dielmann Verlag sein 30jähriges Bestehen. Wenige Tage darauf, am 18. Mai, wird bei einem Festakt im Rahmen der 26. Mainzer Minipressen-Messe der erstmals ausgelobte V.O. Stomps-Ehrenpreis der Stadt Mainz an Axel Dielmann vergeben.

In der Begründung der Jury heißt es: "Axel Dielmann ist es zu verdanken, das gesamte verstreute literarische Werk von Victor Otto Stomps aufzuspüren und in einer überzeugenden vierbändigen Werkausgabe neu zu verlegen. Die gesammelte Prosa, alle Romane, Gedichte und Dramen sowie seine Essays und Portraits in einer Kassette, deren Buchumschläge von den Stomps’schen Weggefährten Horst Antes, Bernhard Jäger, Johannes Vennekamp und Ali Schindehütte extra dafür gestaltet wurden".

"Die vier Bände 'Victor Otto Stomps als Schriftsteller' waren eines der Mammutprojekte in den vergangenen Jahren", meint Axel Dielmann dazu, "aber sie stehen auch exemplarisch für meine Verlegerphilosophie: Die Leidenschaft für besondere Literatur abseits des Mainstreams."

Künstlerbücher zum Krieg

In „Quellen für Osteuropastudien“ findet sich unter dem Titel „Künstlerbücher zum Ukrainekrieg“ ein Artikel vom Lilian Landes von der Bayerischen Staatsbibliothek, der neben „Window of Hope“, ein Mappenwerk von Olesya Dzhurayeva mit 6 signierten Holzschnitten auch ihr zusammen mit Nato Ingorokva geschaffenes „Über Worte und Wahrheit“, beide in der Corvinus Presse erschienen, beschreibt, sowie das Buch „24_02“ der Hallenser Künstlerin Gerhild Ebel, welches nach dem Tag des Angriffs auf die Ukraine benannt wurde oder ein 32 Seiten dünnes Fotoheft mit dem Titel „Putin’s Prison“ des belgischen Künstlers Mishka Henner.
Und ein weiterer Titel wird dort erwähnt, das Leporello „THINK TANK PANZERHAUBITZE KLING KLING“ (Abb.) des Pirckheimers Hartmut Andryczuk, welches sich mit einem „satirisch-spöttischen, zumindest aber von Sarkasmus geprägten Blick auf das Kriegsgeschehen“ (Lilian Landes) auf einen russischen Quelltext bezieht:
Auf der Kreml-Seite fand ich den Text „Über die historische Einheit von Russen und Ukrainern“ von Wladimir Wladimorowitsch. Großartig. Ein richtiger identitärer Schwurbel-Text, den ich für diese Künstleredition sehr gut verwenden konnte.“ (Hartmut Andryczuk)
Das Buch mit 17 Originalzeichnungen (Lack/Gouache) enthält unter anderem handschriftlich aufgebrachte kommentierende Reime wie „Mein dringendster Rat: Schick mir einen Leopard“.

Montag, 24. April 2023

Juergen Seuss (1935 - 2023)

Der Typograph und Hersteller Juergen Seuss ist am 21. April mit 87 Jahren in Assenheim gestorben.
Juergen Seuss in seinem Arbeitsraum (2001), © Nn.Seuss
Juergen Seuss, geboren am 21. Dezember 1935 in Leipzig, hat die Buchgestaltung der Büchergilde Gutenberg jahrzehntelang geprägt und wurde mit zahlreichen (über 100 nationale und internationale) Auszeichnungen und Preisen gewürdigt. Er hat zudem Bücher für andere Verlage, wie etwa C.H. Beck, Faber & Faber, Aufbau, gestaltet. Im Laufe vieler Arbeitsprojekte vor allem für illustrierte Bücher hatte er intensive Kontakte mit Buchillustratoren und Künstlern wie Georg Eisler, Christoph Meckel, Sascha Juritz, Hans Ticha, Klaus Waschk, Gunter Böhmer, Gertrude Degenhardt, Kurt Löb oder A. Paul Weber.

Juergen Seuss führte selbst einen eigenen, kleinen Verlag, den BrennGlas Verlag: Dort verlegte er unter anderem "Das Tagebuch eines Laien" (von Wieland Herzfelde) oder "Vom Ornament zur Linie, ein Buch über den frühen Insel-Verlag". Er hat Gedichte geschrieben, Texte über Buchästhetik verfasst, er hat fotografiert ("London Scene", 1969, "Beat in Liverpool", 1965). Es gab Kontakte und gibt Briefwechsel unter anderem mit Hans Joachim Schädlich, Peter Rühmkorf (einige Briefe bei Kalliope), Peter Härtling, Jochen Gelberg, Werner Mittenzwei.

1985 wurde Juergen Seuss Professor für Buchgestaltung an der Fachhochschule in Hamburg, dort lernte er seine spätere Frau Nanna Seuss kennen. Das Buch "Eine Milchstraße von Einfällen. Juergen Seuss und die Deutsche Buchkunst der zweiten Jahrhunderthälfte" (Faber & Faber) erzählt über seine gestalterischen Arbeiten und sein Leben. Darin äußert er sich über seine Arbeit und auch über die gesellschaftlichen Zustände. Zudem kommen Schriftsteller und Künstler über ihn zu Wort.

"Seine Begeisterungsfähigkeit für das Buch und seine gestalterische Kraft, mit der er das ganze Buch von innen nach außen durchgestaltet hat, zeichnen ihn aus sowie sein Engagement, bezahlbare Literatur von guter Qualität – und dies schloss seine Arbeit als Hersteller in der Auswahl der Materialen unbedingt mit ein – zu produzieren", würdigt Nanna Seuss ihren verstorbenen Mann.

Zudem sei er ein manischer Büchersammler gewesen. In einem Interview von Deutschlandfunk Kultur sagte Juergen Seuss 2014 unter anderem: "Ich bin einmal Leser, intensiv und ganz begierig, um zu erfahren, was andere zu bestimmten Dingen erzählen und mitteilen. Dahinter verbirgt sich aber die Sehnsucht nach Wahrheit, auf Deutsch gesagt, nach Erkenntnis. Das ist eine ganz andere Geschichte, als in der S-Bahn ein Buch zu lesen."

(Börsenblatt, 24.4.2023)

Neues aus dem Hybriden-Verlag

Soeben sind zwei neue Künstlerbücher im Hybriden-Verlag erschienen:

1. GOLD & SOLD ARTIST PRODUCTION
IT DOES MATTER
MMM-EXTRAUSGABE NR 40

Ein Buch zu Roberto Matta
Zeichnungen und Texte von Freddy Flores Knistoff & Hartmut Andryczuk

Titel sind für mich nicht kapriziöse Dinge hier und da, sondern Schläge gegen die Faulheit des Betrachters. Der Betrachter wurde über Jahrhunderte in eine lethargische Haltung versetzt. Ihnen wurde etwas Süsses vor die Augen gehängt – etwas, das gut an der Wand ist und da niemanden stört.
Beilage, Zeichnungen von Freddy Flores Knistoff & Hartmut Andryczuk
Ausgabe: deutsch/spanisch
Weitere Informationen hier.

2. Ulrich Woelk, Uranus
Planetenschreiber 5

"Ja, es ist schon so, dass ich das Jupiterschreiber-Stipendium etwas zögerlich und eher mit gemischten Gefühlen angenommen habe. Allerdings lag der Jupiter bei meiner Reise zurück vom Uranus ins innere Sonnensystem so perfekt auf dem Weg, dass es geradezu Verschwendung gewesen wäre, das nicht auszunutzen. Hinzukommt, dass man sich über eine Gesellschaft ja erst dann einigermaßen fundiert eine Meinung bilden kann, wenn man sie kennengelernt hat. Also habe ich die Chance eines Writer-in-Residence-Aufenthalts im „Reich der Mitte“, wie sich das Jupitersystem selbst gerne nennt, ergriffen und mich in einen vom Pluto kommenden Rubidium-Frachter gesetzt, auf dem es ein paar freie Rotationskabinen für Reisende gab."
Text: Ulrich Woelk
Zeichnungen: Hartmut Andryczuk
Seitenzahl: 28, Originalzeichnungen: 12
Auflage: 30 Exemplare
650 €
Weitere Informationen hier.

Sonntag, 23. April 2023

Max-Herrmann-Preis 2023 für Carola Pohlmann

Der Max-Herrmann-Preis der Freundee der Staatsbibliothek geht 2023 an die Pirckheimerin Carola Pohlmann.
Foto: SBB
Seit 1993 leitet Carola Pohlmann, die in Leipzig Germanistik studierte, die Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin und hat sie zu einer international angesehenen Schwerpunktsammlung weiterentwickelt. Dank ihres Wissens, ihrer Überzeugungskraft und ihrer zugewandten, verlässlichen Art vertrauten ihr Autoren wie Otfried Preußler, Illustratorinnen wie Eva Johanna Rubin und der Verleger Hans-Joachim Gelberg ihre Vorlässe, Nachlässe und Archive an. Jeder Neuzugang weiß sich in allerbester Gesellschaft; wohlverwahrt und gepflegt, damit die Sammlung auch in Zukunft analog wie digital allen Interessenten zur Verfügung steht. Kinder- und Jugendliteratur in einen historischen wie individualgeschichtlichen Zusammenhang zu stellen, sie in forschende Gemeinschaften hinein zu tragen, heißt einen analytischen Blick einzunehmen, woraus zahlreiche wissenschaftliche Publikationen entstanden. Ihre vielbeachteten Ausstellungen, Präsentationen und Diskussions-runden mit teilweise internationaler Besetzung eröffnen neue Sichtweisen auf das historische wie das moderne Kinder- und Jugendbuch und bereichern die Forschung. Carola Pohlmann strahlt die Passion zum Gegenstand als solchem aus und ist so eine hoch geschätzte Botschafterin für das internationale Kinder-und Jugendbuch geworden. 

Die festlichen Preisverleihung findet am 10. Mai 2023 im Wilhelm von Humboldt-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin statt.

Offene Ateliers Brandenburg

Anfang Mai findet in Brandenburg das Wochenende der Offenen Ateliers statt, an dem sich 22 Künstler beteiligen, darunter auch die Pirckheimerin Constanze Kreiser. Ihr Atelier ist am Samstag von 14. - 19 Uhr geöffnet.
Zu sehen sind Fotos, Druckgraphiken und aktuelle Künstlerbücher.
Um 15.00 zeigt die Künstlerin das Buch 'Oderfluss' (2022), eine Gemeinschaftsarbeit mit Christiane Wartenberg, um 18.00 stellt sie ihr Alchemie Projekt vor, das 2018 in Frankfurt/Oder entstand. Beide Projekte befassen sich mit der Oder bzw. dem Oderbruch.

Offene Ateliers Brandenburg: 6./7.  Mai 2023 

Constanze Kreiser
Große Gartenstraße 6A, 14776 Brandenburg an der Havel

Samstag, 22. April 2023

für Liebesbriefe: "Circe"

1 Kommentar:

Peter D. Verheyen hat gesagt…

Zeitlos. Wo kann man es bestellen?

26. Mainzer Minipressen-Messe 2023

Im Mai 2023 findet die Mainzer Minipressen-Messe statt. Diese internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher ist damit, im 53. Jahr, die beständigste und älteste Veranstaltung ihrer Art in Europa.

Alle zwei Jahre bilden über 220 Aussteller aus zehn Ländern in der Gutenberg-Stadt Mainz den größten Handelsplatz für Kleinverlagsbücher und Künstlerbücher. Vier Tage wird hier angeboten, was an teilweise Jahrzehnten alten Druckpressen hergestellt wurde: rund 5.000 Titel und 1.000 Neuerscheinungen.
Das Treiben an diesem zentralen Treffpunkt ist immer wieder ein kulturelles Ereignis: über 30 Kultur- und Fachveranstaltungen informieren über die neuesten Ideen und Trends des Verlegens von Literatur und Kunst, über 100 Lesungen sorgen für Unterhaltung.

"Für die durch Internet und neue Medien geschundenen Buchmenschen ist die Mainzer Minipressen-Messe auch wie eine Heil- und Pflegeanstalt: Sie heilt das pessimistische Denken vom Untergang der Buchkultur und sie pflegt, nicht zuletzt durch die Vergabe des V.O.Stomps-Preises (durch die Landeshauptstadt Mainz), die Liebe zu den besonders schönen Büchern." Riewert Quedens Tode (Pirckheimer, Antiquar, Verleger) in seiner Laudatio auf Hendrik Liersch (Corvinus Presse) zur Vergabe des V.O. Stomps-Preises.

Messe: 18. - 21. Mai 2023

Mainz
Rheingoldhalle und Gutenbergmuseum

Das Unikat im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit

Unter dem Titel 'Das Unikat im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit' wird Deborah Phillips Ausstellung in Berlin-Neukölln eine Ausstellung kuratieren:
_Teil 1 – Unikatdruck_
mit Carsten Borck · Tina Cesarz · Frank Hartung · Claudia Hartwig · Heehyun Jeong · Jakob Kirchheim · Deborah S. Phillips · Ramona Taterra · Ems Troxler
In diesem Teil werden Unikatdrucke und Druckstöcke ausgestellt. Druckstöcke, die viel zu selten außerhalb der Werkstätten gezeigt werden, sind doch Quelle einer Aura von Einzelstücken – um einen zentralen Begriff Benjamins aufzugreifen. Gezeigt werden Platten aus Zink, Kupfer oder Kunststoffen, Linol- oder Holzplatten und natürlich Lithosteine, sowie kollaborative Drucke, Variationen innerhalb einer Auflage und handkolorierte Druckerzeugnisse.
Constanze Kreiser, "I remember", 2023, Künstlerbuch, Foto: Künstlerin
_Teil 2 – Das Unikat als Buch_
mit Christoph Damm · James Edmonds · GNISco collective · Christine Guth · Esther Horn · Constanze Kreiser
Der zweite Teil der Ausstellung konzentriert sich auf Unikatbücher. So werden beispielsweise zusammengehörige Arbeiten auf Papier in Form eines „Künstlerbuchs“ oder als Leporello zusammengefasst. Raumgreifende Objekte, die im weitesten Sinne noch als Bücher aufgefasst werden können, gehören ebenso dazu. Um den Besuchenden Gelegenheit zu geben, sich interaktiv mit den Büchern zu beschäftigen, wird ein „Blätterabend“ stattfinden.

Vernissage: 21. April 2023, 19.00 Uhr
Finissage und Künstlergespräch (Teil 1): 14. Mai 2023, 19 Uhr
Vernissage (Teil 2): 19. Mai 2023, 19 Uhr
Blätterabend und Künstlergespräch: 31. Mai 2023, 19 Uhr
Finissage: 11. Juni 2023, 19 Uhr

Neuköllner Kunstverein
Berlin, Mainzer Str. 42

Freitag, 21. April 2023

Inkunabeln der Berliner Staatsbibliothek

Dr. Falk Eisermann, Foto © ad
Die Preußische Staatsbibliothek besaß vor dem Zweiten Weltkrieg 7384 Inkunabelexemplare. In Folge der kriegsbedingten Auslagerungen müssen heute 3904 Exemplare als verloren gelten, je drei befinden sich in Krakau und in der Universitätsbibliothek Warschau. Durch Neuerwerbungen besitzt die Staatsbibliothek jetzt wieder 4360 Wiegendrucke.

Dr. Falk Eisermann, Leiter des Referats Inkunabeln / Gesamtkatalog der Wiegendrucke der Staatsbibliothek zu Berlin stellte den Mitgliedern der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft gestern einige Inkunabel-Erwerbungen seines Hauses aus den Jahren 2009 bis 2022 vor.

Die Teilnehmer hörten in dieser "Präsentation für Sammler und andere Verrückte neue Geschichten über alte Bücher", z.B. zum Erwerb der Biblia aurea von Antonius Rampegolus, gedruckt als "letzte Inkunabel" am 31. Dezember 1500, sie bestaunten Notizen in astronomisch-astrologischen Inkunabeln eines unbekannt gebliebenen "bekanntentesten Astrologen seiner Zeit" oder die seltene "Midi-Inkunabel" des Thomas von Aquin "De vitiis et virtutibus", gedruckt von Pierre Le Dru oder Etienne Jehannot in Paris um 1497 (nebenst. Abb., © SBB).

Libarium I/2023

Die Zeitschrift LIBARIVM I 2023 der Schweizerischen Bibliophilen Gesellschaft ist erschienen.

Sie enthält einen Beitrag von Brigitte Duvillard über "Die Duineser Elegien von Wattenwyl", über "Die Büchersammlung der Bernischen Museum- und Lesegesellschaft" von Michael Schläfli, "Sophie von Wyss´ Illustrationen" in einem Geburtstagsbuch (Saeedeh Setayesh und Johannes Thomann), einen Artikel über den Illustrator Burkhart Mangold (Tilo Richter), sowie die Züricher Malerin und Grafikerin Dora Hauth-Traxler von Elisabeth Rickenbacher. Außerdem findet sich im Heft ein ausführlicher Bericht über die Kongress der Internationalen Bibliophilen-Gesellschaft in Neapel im September 2022 von Alex Rübel.

Der Zeitschrift lag das Protokoll der 100. ordentlichen Generalversammlung der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft bei.

Donnerstag, 20. April 2023

Hartmut Pätzke (22.8.1938 - 23.3.2023)

Der Kunsthistoriker Hartmut Pätzke, seit 1983 verantwortlich für die Leitung der Berliner Pirckheimer-Gruppe und später in weiteren Vorstandsfunktionen, von 1998 bis zu seinem Ausscheiden als Mitglied im Jahre 2000 Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft, hatte einen maßgeblichen Anteil daran hatte, die Pirckheimer-Gesellschaft erfolgreich über die Hürden der "Wende" zu bringen.

Seine Trauerfeier fand heute in der Kapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofs Berlin statt. Ein Nachruf erscheint in den MARGINALIEN 249.

Freikarten zur Leipziger Buchmesse

Achtung: Die Freikarten sind vergeben!

Die Pirckheimer-Gesellschaft und der Leipziger Bibliophilen-Abend werden sich in diesem Jahr wieder auf der Leipziger Buchmesse mit einem Stand vorstellen, auch die Bücherkinder Brandenburg werden dort ihr aktuelles Buch "Die Farben der Kindheit" vorstellen. 

Um diese kennenzulernen, bot ich zwei kostenlose Dauerkarten an, personengebunden und nicht übertragbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

(ad)

3. Brandenburger Bilderbogen

Der 3. Brandenburger Bilderbogen ist fertiggestellt und kann ab sofort in der Brandenburger Galerie Sonnensegel zum Preis von 35 € bestellt werden.
Die Motive sind auch als Postkarte oder in einer Box erhältlich.

An dem, von Sven Märkisch im Gutenberg DRUCK-LADEN an der Handpresse gedruckten Bogen zum Thema "Somnambul", sind jeweils mit mehrfarbigen Linolschnitten beteiligt (in Leserichtung):

Anke Tippelt | Steffi Möbius Ehrlich | Ulrike Jänischen | Janine Wentorf
Katja Zwirnmann
 | Angela Hampel | Matthias Frohl
Sven Märkisch | Katja Lebedzki
Rita Lass
 | Martina Stein | Annegret Frauenlob
Lars Petersohn | Thomas Rabisch
| Hanneken van der Hoeven | Nancy Jahns

Weint um Eure Bücher!

Heute Abend wird es wieder einen Jour Fixe der Gutenberg-Gesellschaft geben. Er steht unter dem Thema: "Weint um Eure Bücher! Neues Lesen der Jungen und der nicht mehr so Jungen".
Dr. Gerhard Lauer, Professor für Buchwissenschaft Mainz und Institutsleiter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wird diesen Vortrag präsentieren und anschließend zu einer Weinprobe bitten.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter info@gutenberg-gesellschaft.de oder unter 06131/226420.

20. April 2023, 18 Uhr

Kulturei Mainz

Mittwoch, 19. April 2023

Paradiesische Dialoge

Der Leipziger Bibliophilen-Abend präsentiert mit »Eine Reflexion« den 6. Band seiner Reihe »Paradiesische Dialoge«.
Matthias Weischer, 11-farbiger Holzschnitt aus dem Buch »Eine Reflexion«
Das Gespräch und die Lesung mit der Autorin Angela Krauß, dem Künstler Matthias Weischer und dem Gestalter Thomas Kober wird vom Herausgeber des LBA Michael Hametner moderiert.

Der Eintritt ist frei.

Buchpräsentation: 24. April 2023, 18 Uhr

Bibliotheca Albertina
Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig

30 Jahre LesArt in Berlin

1993 öffnete das Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur seine Türen. Neben mehr als 300 Veranstaltungen pro Jahr bei LesArt und andernorts, präsentiert LesArt in der Weinmeisterstrasse Ausstellungen mit Originalen von Künstlerinnen aus Berlin, Deutschland und der ganzen Welt
Annette Wostrak (rechts) dankt Carola Pohlmann (Foto: Silke Willenborg)
Anlässlich des Jubiläums sind nun zahlreiche Künstler, mit denen LesArt in den letzten drei Jahrzehnten zusammengearbeitet hat, in der Ausstellung „30 Jahre LesArt - AUSERLESENES" vertreten, darunter Martin Baltscheit, Aljoscha Blau, Nadia Budde, Antje Damm, Klaus Ensikat, Stefanie Harjes und Egbert Herfurth.
Am 2. April wurde die Ausstellung mit einem großen Geburtstagsfest feierlich eröffnet. Die Pirckheimerin Carola Pohlmann, Leiterin der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, hielt die Festrede.

Die 30 exklusiv für LesArt geschaffenen Erzählbilder sind noch bis 7. Juli 2023 zu sehen.

Dienstag, 18. April 2023

„Nahe bei uns”

Der Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. »Willibald Pirckheimer« lädt ein zur Ausstellung Nahe bei uns” mit Kalligraphie der Kritzelstube Magdeburg zu Texten von Gisela Steineckert
Gezeigt werden Arbeiten zum 7. Kunstkalender 2023, der wieder mit persönlichem Grußwort der Autorin erschien.
Die Ausstellung wird gefördert vom Kulturbüro der Stadt Magdeburg, unterstützt durch den Verein Literaturhaus Magdeburg, die Kritzelstube Magdeburg und das einewelt haus Magdeburg.

Vernissage: 19. April 2023, 19 Uhr, es spricht: Helga Kleiner, musikalische Begleitung: Frederike Sommer und Aaron Vinatzer (Trompete) sowie Manuel Vinatzer und Johann Härtel (Posaune)
Ausstellung: 20. April 2023 - 14. Juni 2023

einewelt haus Magdeburg 
Magdeburg, Schellingstraße 3-4

Jahresversammlung der Maximilian-Gesellschaft

Die diesjährige Jahresversammlung führt die Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst in die Niederlande.

Urkunde vom 2. Juni 1122, in der Kaiser Heinrich V.
die vom Utrechter Bischof Godebold gewährten
Stadtrechte bestätigte
Zentraler Punkt wird Utrecht sein, für die Jahresversammlung wie auch als Ausgangspunkt für die einzelnen Besichtigungsziele.
Auf dem Programm stehen interessante Institutionen und Bibliotheken in Utrecht, Haarlem und in Den Haag. Für die gesamte Logistik in den Niederlanden wird ein bequemer Reisebus zur Verfügung stehen. Weitere Details zum Ablauf, den einzelnen Programmpunkten wie auch Informationen zu Unterkünften und Hotels werden in Kürze im Mitgliederbereich der Homepage eingestellt.

Jahresversammlung: 7. - 9. September 2023

Utrecht

Montag, 17. April 2023

Rollbuch

Eine Entdeckung auf der BuchDruckKunst Hamburg fand sich im Museum der Arbeit an Stand 19 - "Rollbuch", Müller & Lichtenegger GbR.
Ann-Christin Müller mit dem Rollbuch von Verena Mack "untiteled", Foto © ad
Das Rollbuch, so die Initiatoren, erweitert die Welt des klassischen Buches, umso mehr in einer Zeit alltäglicher Touchscreen-Ästhetik.  Und eine kleine Vielfalt dieser schönen Objekte künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten führte in den letzten 10 Jahren dazu, dass die Projektliste für neue Editionen ständig gewachsen ist. 

Die Wirkung des Rollbuchs als Medium ist so komplex wie der Mechanismus des Buches einfach ist; sie liegt in seiner Dynamik, der Bewegung der Inhalte selbst, und im ungebrochenen Abbild erzählter Chronologie. Mit der Kurbel hat man gewissermaßen Macht über die Geschwindigkeit mit der die Zeit der Erzählung ablaufen soll, man kann sie mit einer kleinen Handbewegung beschleunigen, verlangsamen, anhalten oder gar umkehren. Dieser kontrollierende Aspekt findet sein Gegengewicht im Ausgeliefertsein an die Abfolge der Inhalte:

für mehr Informationen: Klick auf die Abb.
Der Rahmen des Fensters bindet den Betrachter zwingend an die visuell erlebte Gegenwart, er wirft ein Schlaglicht auf das gerade aktuelle Geschehen und blendet alles andere aus; das bedeutet die Vergangenheit muss erinnert, und die Zukunft erraten werden. Nicht selten stellt sich dadurch ein meditativer Effekt ein: das Objekt scheint auf sanfte Weise eine Art der Aufmerksamkeit zu erzwingen, die zum Betrachter selbst hin verläuft; ein deutlich spürbarer Gegensatz zur Beschäftigung mit "digitalen" Inhalten, die oft als zerstreuend erlebt werden."

Darüber hinaus überrascht das Rollbuch - über das ursprüngliche Konzept hinaus - immer wieder mit unerwarteten Aspekten der Wahrnehmung und Erzählweise, ausgehend von jedem/jeder einzelnen der Künstler, die sich damit beschäftigen. Es ist also eine stetig wachsende, manchmal ein wenig geheimnisvolle "kulturelle Aufladung", die das Objekt aus dem Status eines simplen Produkts heraushebt.

Für die künstlerische Qualität von Rollbuch stehen neben Ann-Christin Müller und Verena Mack die Namen von Illustratoren und Fotografen wie Anastasia Stepanova, Giovanni Possenti, Milou Keute, Jonathan Szefffens oder Elke Ehninger.

Vive Picasso

Design: Lea Johanna Becker
Pablo Picasso - einer der klangvollsten Namen der Bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts - ist gerade weltweit von Museen zu seinem 50. Todestag gewürdigt worden. Bereits im vergangenen Jahr hat dieser Name das Klingspor Museum intensiv beschäftigt, als ein seltenes Malerbuch „Le chef d’oeuvre inconnu“ mit Holzschnitten und Radierungen Pablo Picassos auf dem Markt auftauchte. Mit Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung und der Vereinigung der Freunde des Klingspor Museums konnte das faszinierende Werk erworben werden und wird nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Das unbekannte Meisterwerk von H. Balzac mit Holzschnitten und Radierungen von Pablo Picasso ist am Sonntag ab 16 Uhr zu sehen.
Vorträge und Gespräche zum Thema beleuchten das Malerbuch und auch den Menschen Pablo Picasso in all seiner Ambivalenz.

22. / 23. April 2023
Programm am Sonntag
16 Uhr, Stefan Soltek. Das unbekannte Meisterwerk. Ein Meisterwerk im Oeuvre Picassos
17 Uhr, Johannes Strugalla. Alles ist machbar, wenn Du es erkennst. Beobachtungen eines nachgeborenen Buchkünstlers zu Picasso
18 - 19 Uhr, Umtrunk und Gespräch

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Sonntag, 16. April 2023

»Turbulenzen« ziehen weiter

Die nächste Station der »Turbulenzen« der 37. Leipziger Grafikbörse ist das Kloster Ilsenburg.

Zum Thema »Turbulenzen« haben 90 Künstlerinnen und Künstler Arbeiten eingereicht. 
Es geht um gesellschaftliche Themen wie Wetter, Klima, Politik oder Wirtschaft, aber auch private, zwischenmenschliche oder gedankliche Turbulenzen. Die Ausstellung zeigt die Vielfalt zeitgenössischen druckgrafischen Schaffens. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Vereins Leipziger Grafikbörse gibt es eine Grafik-Edition mit 6 eingebundenen Originalgrafiken. 

Eröffnung: 23. April 2023, 11 Uhr, Dormitorium, Moderation Rainer Schulze
Ausstellung: 23. April - 18. Juni 2023 

Kloster Ilsenburg
Schloßstraße 26, 38871 Ilsenburg155 

Sammlung Grafik, Buchkunst und Fotografie

In 14 Tagen werden sich Bücherfreunde in Leipzig treffen und vermutlich ein volles Programm auf der Buchmesse und der dezentral gelegenen Antiquariatsmesse absolvieren.
Schon in früheren Zeiten, bis zu den 90gern, fand die Buchmesse nicht ausschließlich auf dem Messegelände statt und erstreckte sich über das gesamte Innenstadtgebiet - eventuell Anreiz für die Eine oder den Anderen, in alter Tradition auch andere "Hotspots" der Bücherstadt aufzusuchen.

Giovanni Battista Piransi,
Frontispiz (Ausschnitt),
aus: Le Antichita Romane,
um 1835, Radierung, Ankauf 1912
Zum Beispiel die Sammlung Grafik, Buchkunst und Fotografie des GRASSI Museums. Sie umfasst etwa 50 000 Werke. Ihr Ursprung liegt in den historischen Drucken, Mappen und Büchern der Ornamentstichsammlung. Bis heute erfreut sich die Abteilung regen Zuwachses, seien es Zeichnungen, Aquarelle und Plakate oder Bücher mit besonderen Illustrationen, Einbänden und Schriftbildern. Den Sammlungsbereich Fotografie prägen frühe Daguerreotypien.
Zu den Meisterwerken der Sammlung zählen ein mittelalterliches Stundenbuch, Entwürfe für Meissener Porzellan, Piranesis Drucke, japanische Farbholzschnitte, Aufnahmen der frühesten Leipziger Fotostudios und Warhols Plattencover. Im Zentrum steht Kunst auf Papier im Spannungsfeld und Austausch mit den angewandten Künsten.

GRASSI Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig

Samstag, 15. April 2023

Kleine Klarstellung in einer Ausstellung

In der Bibliothèque François-Mitterrand in Paris wird derzeit die Ausstellung «Drucken!» gezeigt.
Diese Ausstellung zeigt eines deutlich: Das Drucken wurde nicht in Europa erfunden. Eine der ersten Drucktechniken soll gegen Ende des 7. oder frühen 8. Jahrhunderts in Korea oder China aufgetaucht sein: die Xylographie, die geschnitzte Holzunterlage verwendet.
Diese Technik ist das Ergebnis von Stanzverfahren, die bei buddhistischen Riten aus kleinen Brettern hergestellt wurden, die manchmal mit Text versehen sind und wie Stempel angewendet werden. In China erschienen im 10. und 11. Jahrhundert Bücher, die üblicherweise so gedruckt wurden (Handbücher, Kalender, Lexika, Wörterbücher ...).
Eine andere Technologie, bewegliche Lettern, wird schon aus dem 10. Jahrhundert erwähnt. In Hangzhou, China, soll jemand namens Bi Sheng zwischen 1041 und 1048 bewegliche Terrakotta-Zeichen produziert haben. Später entwickelte Wang Zhen Ende des 13. Jahrhunderts eine Methode, um Keramik-Zeichen zu schaffen und beschrieb 1298 Tests zur Herstellung von Zinnbuchstaben, was allerdings nicht fortgeführt wurden, da er wieder zur Xylotypie zurückkehrte. Auch aus dem 14. Jahrhundert wurden bewegliche Lettern aus Holz mit alphabetischer Schrift gefunden. In China starb diese Technik jedoch aus.

Katalog zur 29. Leipziger Antiquariatsmesse

Dieses Jahr startet die Leipziger Antiquariatsmesse neu, anknüpfend an die Tradition der langjährig von Detlef Thursch organisierten Messe. 

Den Besucher erwarten wieder eine große Auswahl an antiquarischen Büchern, Autografen, Grafiken und Fotos. Man kann wieder selbst stöbern, sich mit Freunden des antiquarischen Buches austauschen, nur 10 Fußminuten vom Leipziger Hauptbahnhof entfernt.

Unter den insgesamt 41 Ausstellern finden sich wie immer auch Pirckheimer, u.a. Christian Bartsch und Riewert Q. Tode.

Die Antiquariatsmesse findet dieses Jahr mit Unterstützung der Leipziger Buchmesse statt – ab 2024 dann wieder auf dem Leipziger Messegelände und im Rahmen der Buchmesse. Im Messekatalog, der durch Klick auf die Abb. aufzurufen ist, zeigen viele der Aussteller die absoluten Highlights ihrer Angebote, wie z.B. den vorgestern hier vorgestellten "vergessenen Aktenkoffer".

(nach Editorial, Marianne Fleischer–Bartsch und Stefan Lenzen)

Freitag, 14. April 2023

Von Bonnard bis Klemke

Das GRASSI Museum in Leipzig zeigt unter dem Titel "Von Bonnard bis Klemke" eine Ausstellung mit illustrierten Büchern und Mappenwerken aus der Sammlung Wieland Schütz.
Das moderne illustrierte Buch vereint die bedeutendsten Künstlerinnen und Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts: So sind Bonnard, Maillol, Picasso und Matisse ebenso wichtige Vertreter wie Slevogt, Scheurich, Kubin oder Beckmann - Seite an Seite mit Fronius, Grieshaber, Hegenbarth und Klemke
Neben vielen anderen sind sie in der Sammlung des Berliner Grafikdesigners Wieland Schütz prominent ver­treten. Über 1600 Bücher und Mappenwerke seiner Kollek­tion hat er dem GRASSI Museum für Angewandte Kunst als Schenkung übergeben. Mit rund 600 Werken erlaubt die Ausstellung im GRASSI nun erstmals einen umfassenden Einblick in die Sammlung Schütz und bietet zugleich eine Zeitreise durch 150 Jahre moderne Illustrationskunst.
Werner Klemke, Die drei Buckligen aus Werner Berner, Neue Belustigungen und fröhliche Plaudereien, 1962
Im 19. Jahrhundert erlebt die Buchkunst durch neue Druck­techniken eine Wiederbelebung - ein Comeback, das bis heute anhält. Künstler, Verleger und Drucker verhelfen der Illustration gemeinsam zu einer neuen Blüte - sie entwickelt sich von der untergeordneten Rolle als Buchschmuck zur seitenfüllenden Protagonistin. Immer häufiger tritt nun auch ihre Zwillingsschwester, das Mappenwerk, auf die Bühne. In diesem werden Originalgrafiken zuweilen vom Buchblock und von der literarischen Vorlage losgelöst veröffentlicht. Neben den vielgestaltigen künstlerischen Handschriften begeistern die vielfältigen Mittel: Kontrastreiche Farben und feine Graustufen stehen sich gegenüber wie zarte, flie­ßende Linien kräftigen, kantigen Flächen oder erzählerische Szenen abstrakten Stimmungsbildern. Es gibt keine künst­lerische Strömung, die nicht ihren Niederschlag im illustrierten Buch findet. So bietet die Sammlung Wieland Schütz ein umfassendes Spektrum vom Impressionismus über den Jugendstil und Expressionismus hin zu Surrealismus, Pop Art und Nouveau Realisme bis zur zeitgenössischen Illustration des 21. Jahrhunderts. Ein starker französischer Block spiegelt die internationale Moderne besonders imposant. Der noch weit umfangreichere deutsche Beitrag unterstreicht einmal mehr auch den Rang des Verlagsortes Leipzig und den Beitrag der ostdeutschen Illustrationskunst.

è GASSI Museum für Angewandte Kunst
Leipzig