Mehr als 500 Plakate, Bücher, Zeitschriften, Schallplatten und Akzidenzdrucke gewähren Einblick in die Formenvielfalt der angewandten Typografie zwischen 1890 und der Gegenwart. Beginnend mit Beispielen der englischen Buchkunst, des belgischen und französischen Art Nouveau, der Wiener Sezession oder der deutschen Jugendstil- und Werkbundbewegung werden unterschiedliche Wege des Schriftplakates von streng sachlicher und konstruktiver bis zur bildhaften Verwendung von Schrift gezeigt.
Einen Höhepunkt bilden die Drucke der italienischen Futuristen, der neuen Typografie sowie der französischen, holländischen, russischen und osteuropäischen Avantgarde. Nach 1930 prägen Art Déco, nationalsozialistische Propaganda, aber auch Beispiele aus "Vogue" und "Harpers Bazaar", die, wegweisend für das Zeitschriftendesign der Nachkriegszeit wurden, die Ausstellung. Ab 1945 gewinnt die Vorkriegsmoderne wieder an Einfluss, wird bereichert durch die Pop-Kultur und schließlich eine große Formenvielfalt, die seit den späten 1970er Jahren auch von Musik wie Punk und Techno beeinflusst wurde.
Mit zahlreichen Arbeiten aus dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts und einem von Studenten der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig gestalteten Medienraum werden die aktuellen Entwicklungen in der Typografie deutlich. Ergänzend werden Fotos und Filme gezeigt, die den Blick auf Schrift im Stadtraum lenken, das Feld der bewegten Schriften berühren und schließlich einzelne Typografen vorstellen.
Ausstellung: 22. September 2010 bis 16. Januar 2011
è Sonderausstellungshallen Kulturforum
Matthäikirchplatz
10785 Berlin