Freitag, 30. September 2022

Lubok. 15 Jahre Künstlerbücher

Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des Lubok-Verlages und der Auszeichnung mit dem deutschen Verlagspreis 2022 zeigt eine Ausstellung im Museum für Druckkunst Leipzig seit heute die originalgrafischen Lubok-Bände 1 bis 13, sowie viele weitere Publikationen des Verlages.
Die Lubok-Reihe erscheint seit 2007 als eine Serie originalgrafischer Linolschnitt-Bücher. Namensgebend waren die sogenannten „Lubki“, Bilderbogen mit satirischem, informativem, patriotischem oder sozialkritischem Charakter. Sie entstanden 1625 in Russand und entwickelten sich dort im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Genre der Volkskunst. Sie wurden vor allem auf Jahrmärkten, Basaren oder Marktplätzen verkauft und waren bei einer breiten Bevölkerungsschicht beliebt. Heute sind vor allem die frühen Drucke begehrte Sammlerstücke.
Lubok 1

Der Verlag entstand 2007 in Leipzig aus der Begegnung des Künstlers Christoph Ruckhäberle mit dem Grafiker und Buchdrucker Thomas Siemon. Sie teilen die Begeisterung für das Künstlerbuch und beschlossen, originalgrafische Bücher in größeren Auflagen mit Linolschnitten zu veröffentlichen. Pro Band werden etwa zehn zeitgenössische Künstler/innen eingeladen, ihre aktuellen Arbeiten beizusteuern. 
Lubok 6

Gedruckt wird die Auflage mit einer Präsident Zylinderpresse von 1958 direkt von der Linolplatte in Thomas Siemons Druck- und Grafikwerkstatt atelier carpe plumbum (ich berichtete hier und hier) in der Leipziger Spinnerei. Für das Genre des Künstlerbuchs sind die Auflagen mit 300 bis 1500 Exemplaren hoch und ermöglichen es, die Bücher für ein breites Publikum erschwinglich zu machen.

Lubok 12
Abb. © Druckkunstmuseum
Neben den Sammelbänden der Lubok-Reihe – charakteristisch sind das einheitliche Format und der strenge schwarz-weiß Kontrast – erschienen zahlreiche Monografien. Diese beindrucken in Spezial-Ausgaben durch verschiedene originalgrafische Techniken, Formate und Farbigkeiten.

Ausstellung: 30. September - 3. November 2022

Museum für Druckkunst
Nonnenstraße 38 | 04229 Leipzig

Steffen Büchner - "Ich bin kriegsmüde" (Druckplatte)

„Ich bin kriegsmüde“, Druckplatte gespiegelt, Linoleum, stebü, 29.09.2022
gedrucktes Blatt, Größe A4, Auflage 6 Expl.

Donnerstag, 29. September 2022

Zwei Ausstellungen mit Pirckheimer-Unterstützung

Im September 1522 wurde die von Martin Luther auf der Wartburg erstellte und in Wittenberg gedruckte Übersetzung des Neuen Testaments, auch Septembertestament genannt, veröffentlicht. Zur großen Popularität dieser Publikation trugen sicher auch die 21 Holzschnitte bei, die Lucas Cranach d.Ä. und dessen Werkstatt für das letzte Buchkapitel, die Offenbarung (griech. apokalypsis) des Johannes schuf.
Aus Anlass dieses 500jährigen Jubiläums zeigt die Wittenberger Cranach-Stiftung im ehemaligen Wohnhaus der Malerfamilie Cranach die Ausstellung „Apokalypse - ein Blick in den Abgrund und darüber hinaus“.
Holzschnitte Albrecht Dürers zur „Apokalypse“, an der Stirnwand Gegenüberstellung der Illustrationen Cranachs, Dürers und Beckmann zu den jeweiligen Textstellen der „Apokalypse“
In etwa 60 Exponaten werden neben den berühmten Apokalypse-Darstellungen Albrechts Dürers Kunstwerke des 20. und 21. Jh. gezeigt, in denen das Thema wieder aufgegriffen und die existenzielle Bedrohung der Menschheit verbildlicht wird. Eine zentrale Rolle spielen hierbei die Lithographien Max Beckmanns, die er nach seiner Flucht vor den Nazis während des Gräuels des Zweiten Weltkrieges in Amsterdam schuf.
Lithographien Max Beckmanns zur „Apokalypse“
Unser Pirckheimer Dr. Gerd Gruber unterstützt die Ausstellung mit mehreren Werken seiner Sammlung, so von Santos Balmori, Werner Drewes, Alfred Frank, Hans Grundig, Alfredo Mereles, Erich Mueller-Kraus und Michal Tillner.
v. l. n. r.: Werke von Erich Mueller-Kraus, Werner Drewes, Hans Grundig
Gegenüber den berühmten apokalyptischen Reitern von Dürer ist Balmoris Schabblatt von 1938 ausgestellt, auf dem die Reiter de Gesichtszüge von Hitler, Franco, Mussolini und dem japanischen General Tojo Hideki tragen. Rechts neben diesem Werk der apokalyptische Reiter von Mereles, in dem, wie auch in Werken zeitgenössischer Künstler der Ausstellung, aktuelle Themen, wie Atomgefahr, Dominanz des Großkapitals und Umweltzerstörung, angesprochen werden.
v. l. n. r.: Werke von Hans Grundig, Santos Balmori, Alfredo Mereles, Fotos: Gerd Gruber

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Format A4, 48 Seiten, 74 Abb., 8 Euro).

Die Ausstellung ist bis zum 11. Dezember 2022 zu sehen, danach bis 31. Januar 2023 ohne die Werke Dürers und Beckmanns.

Cranach-Stiftung Wittenberg
Markt 4, 06886 Lutherstadt Wittenberg

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Neben dieser Ausstellung unterstützte Gerd Gruber auch die Ausstellung „Paul Busch. Zeichenlehrer und Künstler“ der Städtischen Sammlungen Cottbus mit Leihgaben. Paul Busch, nur wenigen Kunstfreunden bekannt, hatte enge Kontakte zu Herwarth Waldens „Sturm“ in Berlin. Er war über Jahre hinweg in den „Sturm“- Ausstellungen vertreten und der als Sonderheft 2022 der „Cottbuser Blätter“ erschienene Ausstellungskatalog (124 Seiten, zahl. Abb., Regia-Verlag, 14.90 Euro) ist die erste und vor allem sehr akribisch recherchierte Veröffentlichung über diesen Künstler.

Mittwoch, 28. September 2022

Walter Strobl

Der Wiener Maler Walter Strobl ist selbst ein ausgezeichneter Radierer. In der Zusammenarbeit mit dem Kupferdrucker Rainer Voltmann erreichen beide eine vollständige Beherrschung aller Nuancen, die man aus einer Kupferplatte herausholen kann. So entstand 2007 eine Serie von Theaterszenen. Strobl beobachtete damals die Proben zu einer Ballettproduktion am Salzburger Landestheater, zeichnete und skizzierte, und diese Arbeit mündete in einer Serie von Gemälden und in einer Folge von fünf Radierungen.
Walter Strobl: Fall I, Farblithografie 2001, 48 x 64 cm, Auflage 24
Es sind Radierungen auf höchstem künstlerischen und technischen Niveau. Die >Neuhauser Kunstmühle hat mit Walter Strobl aber auch einige ganz besondere Farblithografien erarbeitet.

(Elisabeth und Nikolaus Topic-Matutin)

ver.di-Literaturpreis 2022 ging an einen Pirckheimer

Jana Weinert, Susanne Stumpenhausen, Till Sailer und Henning Kreitel (v. l. n. r.)
Pirckheimer sammeln nicht nur Gedrucktes und Bücher, einige machen sie auch selbst, illustrieren oder schreiben sie. So auch Till Sailer, dessen 2021 im Mitteldeutschen Verlag erschienener Roman "Haus mit der Madonna" (ich berichtete hier) gestern mit dem diesjährigen ver.di-Literaturpreis ausgezeichnet wurde.
Till Sailer

Die Geschichte des seit 2005 vergebenen ver.di-Literaturpreises Berlin-Brandenburg verzeichnet Namen wie u.a. Christoph Hein, Volker Braun, Jenny Erpenbeck, Richard PietraßEva Strittmatter und Horst Bosetzky. Und jetzt also auch den Namen eines Pirckheimers.
Dieser mit der Auszeichnung versehene autobiographisch gefärbte Roman von Till Sailer, den man bislang vor Allem als Verfasser von Biographien bedeutender Komponisten kannte, zeigt anhand der eigenen Familiengeschichte, vermengt mit fiktiven Elementen, in Thüringen in den Jahren 1945 bis 1948 die Schwierigkeit bei der Anerkennung neuer Lebenseinstellung und Problemen beim Ablegen alter Anschauungen.
Jana Weinert bei der Laudatio
Nach einer Laudatio von Jana Weinert, man kann diese getrost auch eine ausführliche Analyse des Lebenswerkes Autors, insbesondere des prämierten Buchtitels nennen, wurde durch die Jury Susanne Stumpenhausen, Jana Weinert und Henning Kreitel der Literaturpreis 2022 an Till Sailer verliehen, der im Anschluss ein Kapitel aus dem Werk las. Dier Veranstaltung wurde würdig umrahmt mit dem Duo von Marie Luise Ludewig und Katharina Müller aus Querflöte und Harfe.
Marie Luise Ludewig und Katharina Müller, Fotos: ad

Dienstag, 27. September 2022

Papier von A bis Z

Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung, trotzdem ist Papier nach wie vor allgegenwärtig in unserem Alltag und in vielen Bereichen bleibt Papier unverzichtbar.

Papier herzustellen ist belastend für die Umwelt, es erfordert große Mengen an Holz, Energie und Wasser. In Zeiten des Klimawandels und globaler Krisen müssen wir mehr als je zuvor lernen, mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen besser umzugehen, und dazu gehört auch, sparsam mit Papier umzugehen. Ein erster Schritt hierzu ist, sich erst einmal bewusst zu machen, wie vielfältig Papier in unserem Alltag eingesetzt wird. Dies ist ein Anliegen der Ausstellung Papier von A bis Z im Deutschen Zeitungsmuseum Wadgassen.
Workshop Papierschöpfen, Foto Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Tom Gundelwein
Die folgenden Themen werden in der Ausstellung behandelt: Alles in Papier, Briefe, Collage, Durchschlagpapiere, Esspapiere, Fälschungen, Geldscheine, Historie, Igitt, Japanpapier, Kleidung, Lampions, Mechanik, Noise Maker, Origami, Papierflieger, Quart & Co., Reklame, Spielkarten, Tapete, Umwelt, Verpackungen, Wasserzeichen, XY ungelöst, Zeitungen. Auch hier gibt es einige Stationen, die zum Mitmachen animieren, z.B. zum Thema Fälschungen, Origami oder Umwelt.
Impression Ausstellung, Foto Saarländischer Kulturbesitz
Im Zusammenhang mit dem Thema Collage werden verschiedene Werke von Jörg Weyrich aus der Graphischen Sammlung des Saarlandmuseums gezeigt.
(DZM)

Ausstellung: 10. Juli 2022 - 3. September 2023

Deutsches Zeitungsmuseum
Am Abteihof 1, 66787 Wadgassen

Olaf Wegewitz - Sedimente

Olaf Wegewitz hat Deutschland in Länge und Breite durchquert. Nun macht er Station in Brandenburg an der Havel und gewährt in der Galerie „Sonnensegel“ einen kleinen aber äußerst eindrucksvollen Einblick in sein künstlerisches Schaffen.

„Sedimente“ nennt der Künstler seine Ausstellung. Der Titel löst Assoziationen mit Begriffen wie Geschichtetes oder Bodensatz aus. Bedeutungen, wie sich senken und sich setzen, lassen sich aus dem Wortstamm ableiten. Auch Erfahrenes, Gedankliches muss sich setzen, bevor es sich in der spontanen Zeichnergeste oder im filigran geplanten Kunstprojekt neu manifestiert. Die ausgestellten Blätter sind anschauliche Beispiele dieser  Transformationen des Naturvorbildes in eine individuelle Kunstform.

Durch die Unterstützung der Pirckheimer-Gesellschaft konnte Uwe Gellner, Sammlungskurator im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen (Magdeburg), für die Eröffnungsrede gewonnen werden.

(Matthias Frohl)

Wie immer ist der Druck des originalgrafischen Künstlerplakates Bestandteil der Ausstellungseröffnung.

Ausstellungseröffnung: 8. Oktober 2022, 16 Uhr,

Galerie „Sonnensegel“
Gotthardtkirchplatz 4/5, 14770 Brandenburg

Post aus Oldenburg

Habe mich sehr über einen Gruß aus Oldenburg von Teilnehmern des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft gefreut, an dem ich in diesem Jahr leider nicht teilnehmen konnte.

Ich nehme diesen Gruß als Anerkennung meines Wirkens in virtuellen Welten für die Pirckheimer. Danke!

Montag, 26. September 2022

NORDOST SÜDWEST

Caroline Tabet: The Indeterminate Space of a Constellation, Ausschn., © Caroline Tabet 2022
Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek ist Teil einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Deutschland, Polen, Bosnien, Argentinien und dem Libanon, die dieses Wochenende eröffnet wird. Das grenzüberschreitende Gesamtprojekt steht unter dem Titel NORDOST SÜDWEST. Ausgehend von den Himmelsrichtungen als älteste Orientierungsmarken der Menschheit wollen die Künstler aktuelle kulturelle und politische Bezugssysteme betrachten, traumatische Erfahrungen von Krieg, Genozid, Migration und politischem Umbruch verarbeiten und Lösungsstrategien für ein konstruktives Zusammenleben suchen. Dass die Ausstellung viele Orte miteinander verbindet, ist insofern Teil des Programms. Workshops und weitere Veranstaltungen sollen an verschiedenen Standorten in Dresden sowie auch in den Heimatorten der Künstler stattfinden.

In der SLUB werden Teile der Installation The Indeterminate Space of a Constellation (Der unbestimmte Raum einer Konstellation) gezeigt, die aus der Arbeit der libanesischen Foto- und Papierkünstlerin Caroline Tabet stammen. Die vielschichtigen Kunstwerke verbinden die traumatischen Erlebnisse von Krieg und Zerstörung in Beirut und Dresden mit zahlreichen weiteren Bildmaterialien, darunter auch mehreren Seiten aus dem Dresdner Maya-Codex, und mit Himmelskarten.

Der Codex Dresdensis ist eine von nur vier erhaltenen Handschriften der Maya und wird in der Schatzkammer der SLUB aufbewahrt und gezeigt. Die darin niedergelegten astronomischen und kosmologischen Studien der Maya sowie die sichtbaren Wasserschäden, die infolge der Kriegsereignisse 1945 an diesem einzigartigen Objekt entstanden sind, haben Caroline Tabet inspiriert, Seiten daraus in Verbindung mit weiteren Bildern aus Dresden und Beirut zu zeigen, darunter Erinnerungen an die Zeit vor dem Libanonkrieg 1975 und vor der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut 2020.

(Dominik Stoltz)

Eröffnung: 23. September 2022, 18 Uhr
Dauer der Ausstellung: unbestimmt
Caroline Tabet: The Indeterminate Space of a Constellation, Ausschn., © Caroline Tabet 2022

Sonntag, 25. September 2022

Verborgenen Schätze des Gutenberg-Museums

Kleine gedruckte grafische Kunstwerke, die Exlibris stehen im Mittelpunkt des 2. Bandes der Reihe "Verborgenen Schätze des Gutenberg-Museums": Die scheuen Primadonnen der Gebrauchsgrafik verleihen Büchern eine individuelle Note und bewahren die Namen derer, die sie in Auftrag gaben.
Am Werden und Wachsen der weltweit bekannten Sammlung hatten umfangreiche Schenkungen, Spenden und Ankäufe ihren Anteil. Ihr Entstehen ist dem unerschöpflichen Einfallreichtum und der künstlerischen Meisterschaft oft berühmter Hände zu verdanken.
Die Sammlung geht u.a. zurück auf eine Schenkung des Sammlers Richard Doetsch-Benzinger (1877–1958) und des ersten Vorsitzende der Deutschen Exlibris-Gesellschaft, Willy Tropp (1884–1972).Derzeit enthält die Exlibris-Sammlung des Gutenberg-Museums mehr als 130.000 Positionen von ca. 7.000 Künstlern.

Seit den 1980gern wird diese Sammlung wissenschaftlich aufgearbeitet, was im vorliegenden 2. Band der "Verborgenen Schätze ..." in einen ersten Überblick sowohl für Gebrauchs- als auch Sammelexlibris seinen Niederschlag findet. Damit trägt der Titel dazu bei, die Wertschätzung der Exlibris-Sammler wie der Künstler und auch der Eigner zu bewahren, um die herausragende Stellung der Sammlung des Gutenberg-Museums im internationalen Vergleich zu behaupten und die Liebe zum gedruckten Buch zum Ausdruck zu bringen.

Annette Ludwig, Elke Schutt-Kehm: Exlibris. Klein, nützlich, schön
Hrsg: Gutenberg-Museum (Reihe: Verborgene Schätze des Gutenberg-Museums | 2)
brosch., 160 S., 150 Abbildungen
Nünnerich-Asmus, Sept. 2022
ISBN: 978-3-96176-208-8
Vertrieb über Gutenberg-Museum Mainz, 20 €

Super BOOKS 3

Mit Super BOOKS werden nun zum dritten Mal in München autonome Künstlerpublikationen in größerem Umfang präsentiert.

Super BOOKS versteht sich in der Tradition unabhängiger, individueller Orte, die sich seit den 1960er Jahren im Umfeld der internationalen, post-avantgardistischen Kunstszene für Künstlerpublikationen und deren Rezeption gebildet haben. Nicht zufällig sind Künstlerpublikationen auch Ausdruck der emanzipatorischen Absicht, die Kunst und ihren Markt zu demokratisieren und neue Kommunikations- und Distributionsnetze aufzubauen.
Fotos Maximilian Geuter, 2021
Super BOOKS wurde 2019 erstmalig im Haus der Kunst veranstaltet und ist ein Kooperationsprojekt zwischen Haus der Kunst, AAP Archiv Künstlerpublikationen, Bayerischer Staatsbibliothek, Akademie der Bildenden Künste München und Kunsthochschule Kassel.

Bewerben können sich alle Klein-Selbst-Independent-Verleger von künstlerischen Publikationen, Büchern, Magazinen, Zines etc. Produzenten von audiovisuellen Produktionen sind ausdrücklich eingeladen, sich zu bewerben.

Super BOOKS 3 ist eine kuratierte Veranstaltung. Aus den bis 4. Oktober 2022 eingehenden Anmeldungen wird eine Auswahl getroffen.

(Hubert Kretschmer, AAP Archive Artist Publications)

Samstag, 24. September 2022

Pirckheimer-Jahrestreffen, Tag 2

Anja Harms und Eberhard Müller-Fries, vorgestellt von Corinna Roeder,
Fotos: Armin Schubert
Heute, am zweiten Tag des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft stand u.a. die Landesbibliothek Oldenburg im Mittelpunkt mit einem Vortrag zur Sammlung Feenders, einem Rundgang durch die Bibliothek und die Präsentation ihrer Bücherschätze, die Aldinen-Sammlung der Landesbibliothek, in der auch der Band aus der Bibliothek von Willibald Pirckheimer zu sehen ist, der von seinem Freund Albrecht Dürer von Hand illustriert wurde und eine Führung durch die Ausstellung "Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt" mit Buchobjekten von Anja Harms und Eberhard Müller-Fries.
Bücher aus der Pirckheimer-Bibliothek mit Einzeichnungen von Albrecht Dürer,
Foto: Robert Grieger
Am Abend wird Klaus Modick Essays zu Büchern und ihrer Entstehung lesen, u.a. die 2016 erschienene Aufsatzsammlung „Ein Bild und tausend Worte. Die Entstehungsgeschichte von ‚Konzert ohne Dichter‘ und andere Essays“. Die Lesung wird durch Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseums für Kunst- und Kulturgeschichte moderiert.

Im Anschluss findet im Ratskeller das traditionelle Festessen statt.

DAS MINSK eröffnet in Potsdam

An diesem Wochenende eröffnet DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, das jüngste Projekt und – neben dem Museum Barberini – das zweite Museum der Hasso Plattner Foundation.

Das ehemalige Terrassenrestaurant „Minsk“ – erbaut in den 1970er-Jahren im modernistischen Stil der DDR – wird zu einem Ort für Begegnungen zwischen moderner und zeitgenössischer Kunst. Hier werden künftig Kunstwerke aus der ehemaligen DDR, die Teil der Sammlung Hasso Plattner sind, in neuen Kontexten gezeigt. Die beiden Eröffnungsausstellungen („Wolfgang Mattheuer: Der Nachbar, der will fliegen“ und „Stan Douglas: Potsdamer Schrebergärten“) präsentieren zwei Künstler aus der Sammlung, die sich dem, durchaus politischen, Thema der Landschaft widmen – einem Sujet, das eine zentrale Rolle innerhalb der Sammlung einnimmt, vom Impressionismus bis in die Gegenwart.

DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam
Max-Planck-Straße 17, 14473 Potsdam

Freitag, 23. September 2022

B.B. in Oldenburg

Leider kann ich im Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft in Oldenburg in diesem Jahr nicht teilnehmen, aber ein befreundeter Pirckheimer schickte mir aus dieser Stadt zumindest Fotos zu meinem Sammelgebiet "Bertolt Brecht".
Vielen Dank dafür!

bertolt brecht im Januar 27 in oldenburg

Am 14. Januar 1927 las B.B., 29jährig als Gast der Vereinigung für junge Kunst im Oldenburger Schloss. Dort hat er sich in das Gästebuch von Ernst Breitenbach verewigt.
Eine Rarität. Ich hätte das Gästebuch also auch nicht in die Hand nehmen können, wenn ich in Oldenburg dabei wäre.

Pirckheimer im Prinzenpalais von Oldenburg, Foto: Robert Grieger

das war die Buch Berlin 2022

Klugerweise wurde die Buch Berlin 2022 bereits in den September vorverlegt. Schönes Wetter, keine Masken. Man konnte die Kollegen wieder sehen und beim Plausch verstehen. Auch diese Messe ist etwas für Wiedersehen und Gespräche.

In diesem Jahr war ich wieder mit eigenen novellistischen Büchern zur griechischen Mythologie und Lyrik, in mehreren Verlagen erschienen, vor Ort. Natürlich auch mit der inzwischen angewachsenen Bücherschar des Verlags der 9 Reiche. Meine Bücher waren an einem Gemeinschaftsstand mit dem von Ilka Hoffmann vertretenen Verlag LiteraturPlanet zu sehen, dessen edle schwarz umrahmte Festeinbände schon von weitem auf diesen Verlag hinweisen.

Die Lyrik-Edition NEUN umfasst jetzt acht Bände. Das schöne Farbenspiel der sich angenehm samtig anfühlenden Bücher mit den Porträt-Linolschnitten der Autoren von Patrick Hattenberg nach den Vorlagen von Steffen Büchner gestaltet, setzt sich fort, und der Aufsteller verrät, dass die Reihe mit weiteren Bänden fortgesetzt wird.

Wer, wie ich, die Lyrik liebt, der fand auf dieser Messe leider nur zwei weitere poetische Verlage, den Verlag Sternenblick von Stephanie Mattner und den auf japanische Haiku spezialisierten Rotkiefer-Verlag von Petra Klingl. Beide Verlegerinnen haben einen ganz eigenen Schönheitssinn für ihre Produktionen. Wer gern Haiku liest, und ein Liebhaber von Buchreihen ist, der findet hier eine Reihe kleiner Haiku-Hefte. Bisher sind fünf erschienen, besonders schön, mit rotem Kranicheinband die Neuerscheinung von Renate M. Riehemann.

Weiter auf der Suche nach auffälligen Reihen, freute es mich, nach längerer Zeit, die Edition Hamouda von Faycal Hamouda wiederzusehen, und neben den verlagstypischen Märchenbüchern auch die Festeinband-Reihe des „Kleinen Mythologischen Alphabets“, bereichert um einen neuen (den fünften) fein gestalteten Band (Buchstabe S) mit neuer Einbandgrafik von Greta Di Mauro.

Viel Zeit zum Schauen bleibt einem Aussteller nicht, der eine oder andere Stand hätte ganz sicher ebenfalls Aufmerksamkeit verdient, wie z.B. der auf nordafrikanische Literatur spezialisierte Kinzelbach Verlag.
Unbedingt erwähnen möchte ich noch die hier traditionell stark vertretene Abteilung von Ausstellern mit homoerotisch-orientierten Büchern, insbesondere den Main-Verlag, bei dem immer wieder Perlen schön gestalteter Buchgestaltung zu finden sind. Ich nenne mal drei Namen wirklich gut und einfühlsam geschriebener Romane, die zugleich die wohl schönsten Bucheinbände des Verlags haben: Jobst Mahrenholz, Hanni Fux, Dima Lubimov.

(Steffen Marciniak)

Lesung und Ausstellung bei PalmArtPress

Bei der Pirckheimerin Catharine J. Nicely stehen wieder Lesungen an. 

Moderiert von Eveline Passet liest Johannes Balve aus seinem gerade erschienenen Buch "Ausflüge – Gedichte" und Raimund Petschner liest aus seinem Titel "Die Hauptadresse der Wirklichkeit".
Die in "Ausflüge" zusammengestellten Gedichte führen in verschiedene Schichten des Lebens, in die Vergangenheit und in die Zukunft, sind Reisen nach außen und nach innen. Im Traum können wir fliegen. Das Ausschwärmen ist uns in unsere Gene eingeschrieben. Wer hinausfliegt, verwandelt sich. So führen Zeitreisen zu Veränderungen, die auch unterschiedliche lyrische Formen verlangen. Auf den dichterischen Ausflügen in Weltzeiten, Lebenszeiten, Räume und Zwischenräume von Da-sein und Nicht-sein verschieben sich die Grenzen des Sagbaren.
In Petschners Prosa-Miniaturen geht es ums Ganze, um Signaturen der Welt, in der wir leben – erforscht in verschiedenen Sphären.
Petschner lotet Möglichkeiten einer kurzen, durchgestalteten Prosa aus – vom lyrischen Bild, das unversehens unaufdringlich zu einem Denkbild wird, bis zur Taucharbeit der Erinnerung und dem Spiel mit Weiterdenk-, Umdenkphantasien. Da kann die Sprache, eben noch ein archäologisches Instrument, zum beglückenden Lichtstreif werden. Zeiten schichten sich übereinander, Dinge neben- und ineinander – nicht so, daß Hören und Sehen vergehen, sondern dass sie im eigenen, durch Lektüre angeregten Denken und Wahrnehmen erwachsen.

Begleitet wird die Lesung durch eine Ausstellung mit Aquarellen und Zeichnungen von Edwin Dickman.

Lesung: 1. Oktober 2022, 19 Uhr, Eintritt 10 € (inkl. leichter Imbiss)

PalmArtPress
Pfalzburger Str. 69, 10719 Berlin

Donnerstag, 22. September 2022

Marguerite Blume-Cárdenas in der maigalerie

Im Oktober wird in Berlin die Ausstellung »Marguerite Blume-Cárdenas – Das Spiel mit dem Stein oder Der notwendige Zufall« eröffnet.
Marguerite Blume-Cárdenas, Kains Bruder, 2022, Sandstein, Foto: B. Schurian
In der Ausstellung werden neben Sandsteinskulpturen der Künstlerin, die am 31. Oktober ihren 80. Geburtstag feiert, auch Arbeiten auf Papier gezeigt.
Außerdem wird in der Ausstellung die erste Bronzegussedition der Künstlerin präsentiert.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

"Für Pirckheimer und andere Bibliophile dürfte von Interesse sein", so Andreas Wessel, "dass für eine Vorzugsausgabe des Katalogs die Künstlerin Marguerite Blume-Cárdenas eine exklusive Siebdruckgrafik geschaffen hat."

Eröffnung: 6. Oktober 2022, 19 Uhr
Ausstellung: 6. Oktober - 19. November 2022

maigalerie
Torstraße 6, 10119 Berlin

Programm des Pirckheimer-Jahrestreffens 2022

Vom 23. bis zum 25. September 2022 veranstaltet die Pirckheimer-Gesellschaft in Oldenburg ihr 49. Jahrestreffen. Am 25. September findet um 10 Uhr im Rahmen des Treffens die Mitgliederversammlung statt.
ein erster Hinweis auf das Treffen kann durch Klick auf das Bild aufgerufen werden
Das Programm des Treffens in seiner endgültigen Fassung kann hier heruntergeladen werden.

Mittwoch, 21. September 2022

21. September

Käthe Kollwitz: Nie wieder Krieg, 1924,
Plakat zum Mitteldeutschen Jugendtag
in Leipzig am 02. - 04.August 1924;
Fotonachweis: Staatliche Museen zu
Berlin, Kunstbibliothek / Dietmar Katz
Am heutigen Weltfriedenstag zeigen wir euch Käthe Kollwitz Plakat “Nie wieder Krieg” aus der Kunstbibliothek – mittlerweile eines der bekanntesten deutschen Anti-Kriegsplakate.

Die deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin war selbst überzeugte Pazifistin, nachdem sie ihren 17-jährigen Sohn im Ersten Weltkrieg verloren hatte.
Die rechte Hand der Figur ist zum Schwur erhoben, die linke auf’s Herz gelegt. Ihr Mund ist weit aufgerissen zum überzeugten Ruf “Nie wieder Krieg!”.

(Deutsche Kunstbibliothek)

Trauer um Konrad Hawlitzki

Im Kreis seiner engen Freunde hieß er „Conny“. Wir Berlin-Brandenburger Pirckheimer kannten Konrad Hawlitzki schon lange bevor er Mitglied unserer Gesellschaft wurde. Zu DDR-Zeiten trafen wir uns zu unsern bibliophilen Abenden mit Vorträgen, Buchvorstellungen, Gesprächsrunden in der Regel im Berliner Club der Kulturschaffenden „Johannes R. Becher“ in der Jägerstraße, damals Otto-Nuschke-Straße. In diesem Hause befand sich auch die vorzüglich ausgestattete Bibliothek des Kulturbundes. Ihr Leiter: Konrad Hawlitzki, der in seiner Bibliothek ein reiches Programm kultureller Veranstaltungen zum Leuchten brachte: vielfältige Begegnungen mit Schriftstellern, Lesungen aus ihren Werken, lebhafte Diskussionen über ihr Schaffen. Wenn es seine Zeit erlaubte, nahm er als Gast an den Pirckheimer-Veranstaltungen teil, und wir Pirckheimer besuchten mit großem geistigen Gewinn die interessanten Abende in seiner Bibliothek.

1995 trat er der Pirckheimer-Gesellschaft bei und wirkte bald jahrelang engagiert in ihrem Vorstand mit. Gleichzeitig bereicherte er mit seinem großen literarischen Wissen auch das Leben anderer Kulturgesellschaften – des Berliner Bibliophilen Abends und der Gesellschaft, die sich seinem geliebten E.T.A. Hoffmann widmet.

In den Marginalien der letzten Jahrzehnte finden wir eine Fülle von Beiträgen aus seiner Feder, darunter die viel gerühmten Berichte über sämtliche Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft von 1999 (Saalfeld) bis 2012 (Ingolstadt und Eichstätt), viele Berichte aus dem Leben der Berlin-Brandenburger Pirckheimer, der E.T.A.-Hoffmann-Gesellschaft, auch des Berliner Bibliophilen Abends, und 27 Rezensionen, in denen er Neuerscheinungen aus der Welt des Buchwissens vorstellte.

Konrad Hawlitzki, der Literaturfreund, der Bücherfreund, würzte unsere bibliophilen Veranstaltungen mit originellen Beiträgen, die aus seiner persönlichen Bekanntschaft mit vielen Schriftstellern und Künstlern, aus seinem unerschöpflichen Kenntnisborn von Anekdoten aus dem Schriftstellerleben resultierten.

Am 13. September ist er nach langer schwerer Krankheit verstorben. Zum großen Trauerzug, der ihm am 13. Oktober, seinem 87. Geburtstag, das letzte Geleit gab, gehörten auch wir bibliophilen Freunde.

Wenn wir uns künftig seiner erinnern werden – voller Bewunderung für sein enzyklopädisches Wissen, für seine Fähigkeit, jeder ernsten Diskussion einige Tropfen Heiterkeit beizumischen -, so werden unsere Gedanken, unsere Gespräche immer von einem dankbaren leisen Schmunzeln begleitet sein.

(Fritz Jüttner)

Dienstag, 20. September 2022

100 Sächsischen Grafiken - UNTER NULL

Heute eröffnet mit einer Preisverleihung die Ausstellung 100 Sächsischen Grafiken, an der auch nicht wenige Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft oder des Leipziger Bibliophilen-Abend beteiligt sind.
Steffen Büchner, Pirckheimer
Mit "unter Null" möchte die diesjährige Grafikbiennale den Blick auf untergründige gesellschaftliche Prozesse lenken, die zunehmende Kälte des gesellschaftlichen Klimas ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und auf den Nullpunkt als Umkehrpunkt und gleichzeitigen Teil einer Skala für prozessuale Wahrnehmungen verweisen.

Auch die Kunst selbst ist anfällig geworden für Schieflagen, für das Abhandenkommen der Maßstäbe und Perspektiven. Die Diskussion um Werke und Konzepte auf der Dokumenta15 hat es für alle sichtbar ans Licht gehoben.
Welche Funktionen kann die Kunst, können die Künstler hier übernehmen? Einhundert Werke dieser Ausstellung geben den vielstimmigen Versuch einer Annäherung. Die Arbeiten von sieben Künstler konnten für ihre pointierte Position und ihre künstlerische Lösung mit einem Grafikpreis bedacht werden: Julia Weck, Wolfgang Henne, Harald Alff, Christoph Feist, Susann Hoch, Bettina Haller und Stefan Knechtel.
Vier von sieben Preisträgern: Bettina Haller und Stefan Knechtel (außen) sowie Susann Hoch und Harald Alff.
Die Grafikbiennale stellt einmal mehr die Entwicklung der Druckgrafik zu großen Formaten in geringsten Auflagen mit aufwendigen Technologiekombinationen in den Blickpunkt. Parallel lässt sich ein starker Fokus auf den klassischen Linolschnitt in allen Größen beobachten, dessen Ursachen vielfältiger Natur sein können. Er passt zu einem politischen Thema mit klarer Positionierung, er ist flexibel zu handhaben und günstig zu produzieren. Bilden sich auch hier gesellschaftliche Prozesse in der kleinen Blase der Künstlerschaft ab?

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Abbildung aller ausgewählten Grafiken.

Vernissage: 20. September 2022, 19.30 Uhr
Ausstellung: 20. September - 20. November 2022

Neue Sächsische Galerie
Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz

Montag, 19. September 2022

ODERFLUSS

Das Oderbruch im Osten Brandenburgs ist etwas Besonderes. Schwer zu beschreiben. Heller und weiter (aber auch nebliger) als andere Landschaften. Vielleicht durch die Reflektionen auf den Wasserflächen oder aufgrund der schnell ziehenden Wolken.
Constanze Kreiser (lks.) und Christiane Wartenberg
Wir sind von Olga Tokarcuks Roman 'Unrast' begeistert, der zu Beginn diese Landschaft beschreibt und sie in größere Lebenszusammenhänge stellt: Helligkeit und Dunkelheit, Werden und Vergehen, Reisen und Stillstand werden mit der Oder verknüpft.
Unsere schwarz-weißen Drucke lassen die Breite der Oder, das Verspielte ihrer Polder, die Vielfältigkeit der Wasseroberflächen aufscheinen, wollen zum Innehalten anregen. Christiane Wartenberg hat einige Sätze aus dem Beginn des Romans destilliert, die lange nachklingen.

'Oderfluss' (2020-2022) ist der gemeinsamer Versuch der Pirckheimerin Constanze Kreiser und von Christiane Wartenberg, dieser - auch geschichtlich - bewegten Kulturlandschaft etwas Typisches abzutrotzen.

(Constanze Kreiser)  
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11 Landschaftsbilder im Handabrieb von Constanze Kreiser,
10 Wort- und 2 Wasserbilder als Holzstiche, Weißdruck mit Handpresse von Christiane Wartenberg, versch. kleinere Drucke auf Transparent.
Auf den Wortbildern stehen Zitate aus dem Roman Unrast von Olga Tokarczuk, deutsche Übersetzung von Esther Kinsky, 2009 Schöffling & Co.
Echt-Bütten Karton Hahnemühle 150 g, Offsetpapier gestrichen, Plotterpapier 100 g, Transparentpapier 90 g
Hartcover, Klebebindung Buchbinderei Chr. Klünder, Berlin
5 Unikate mit 23 Originalgraphiken, 5 Digitalprints, 28 cm x 56 cm, (2022 Letschin/Brandenburg)

Sonntag, 18. September 2022

Rainer Schade. Scherzgrenzen

Die gegenwärtige Ausstellung des SATIRICUMs im Sommerpalais in Greiz zeigt einen Überblick über 50 Jahre des satirischen Schaffens von Rainer Schade.

Der 1951 geborene Leipziger gehört zu den prägenden satirischen Zeichnern der späten DDR und der Nachwendezeit. In ihm wurde frühzeitig ein aufmerksamer Beobachter erkannt, der es verstand, mal in subtiler Doppelbödigkeit, mal in konfrontativer Offenheit die Ziele seines Spotts anzugehen. Zunächst als Assistent für Grafik, nach der Wende als Professor für Malerei/Grafik war er an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle unter anderem für die Grundlagenausbildung im Fach Kunst zuständig. Neben seiner freiberuflichen Tätigkeit setzte und setzt er sich für die Leipziger Kunstszene ein.

Bereits in den 1980er Jahren war Schade auf den von Harald Kretzschmar initiierten Greizer Biennalen der Karikatur vertreten. Wiederholt wurden Werke für das SATIRICUM angekauft.

10. September 2022 - 5. März 2023

è SATIRICUM Sommerpalais Greiz
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