Donnerstag, 29. September 2022

Zwei Ausstellungen mit Pirckheimer-Unterstützung

Im September 1522 wurde die von Martin Luther auf der Wartburg erstellte und in Wittenberg gedruckte Übersetzung des Neuen Testaments, auch Septembertestament genannt, veröffentlicht. Zur großen Popularität dieser Publikation trugen sicher auch die 21 Holzschnitte bei, die Lucas Cranach d.Ä. und dessen Werkstatt für das letzte Buchkapitel, die Offenbarung (griech. apokalypsis) des Johannes schuf.
Aus Anlass dieses 500jährigen Jubiläums zeigt die Wittenberger Cranach-Stiftung im ehemaligen Wohnhaus der Malerfamilie Cranach die Ausstellung „Apokalypse - ein Blick in den Abgrund und darüber hinaus“.
Holzschnitte Albrecht Dürers zur „Apokalypse“, an der Stirnwand Gegenüberstellung der Illustrationen Cranachs, Dürers und Beckmann zu den jeweiligen Textstellen der „Apokalypse“
In etwa 60 Exponaten werden neben den berühmten Apokalypse-Darstellungen Albrechts Dürers Kunstwerke des 20. und 21. Jh. gezeigt, in denen das Thema wieder aufgegriffen und die existenzielle Bedrohung der Menschheit verbildlicht wird. Eine zentrale Rolle spielen hierbei die Lithographien Max Beckmanns, die er nach seiner Flucht vor den Nazis während des Gräuels des Zweiten Weltkrieges in Amsterdam schuf.
Lithographien Max Beckmanns zur „Apokalypse“
Unser Pirckheimer Dr. Gerd Gruber unterstützt die Ausstellung mit mehreren Werken seiner Sammlung, so von Santos Balmori, Werner Drewes, Alfred Frank, Hans Grundig, Alfredo Mereles, Erich Mueller-Kraus und Michal Tillner.
v. l. n. r.: Werke von Erich Mueller-Kraus, Werner Drewes, Hans Grundig
Gegenüber den berühmten apokalyptischen Reitern von Dürer ist Balmoris Schabblatt von 1938 ausgestellt, auf dem die Reiter de Gesichtszüge von Hitler, Franco, Mussolini und dem japanischen General Tojo Hideki tragen. Rechts neben diesem Werk der apokalyptische Reiter von Mereles, in dem, wie auch in Werken zeitgenössischer Künstler der Ausstellung, aktuelle Themen, wie Atomgefahr, Dominanz des Großkapitals und Umweltzerstörung, angesprochen werden.
v. l. n. r.: Werke von Hans Grundig, Santos Balmori, Alfredo Mereles, Fotos: Gerd Gruber

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Format A4, 48 Seiten, 74 Abb., 8 Euro).

Die Ausstellung ist bis zum 11. Dezember 2022 zu sehen, danach bis 31. Januar 2023 ohne die Werke Dürers und Beckmanns.

Cranach-Stiftung Wittenberg
Markt 4, 06886 Lutherstadt Wittenberg

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Neben dieser Ausstellung unterstützte Gerd Gruber auch die Ausstellung „Paul Busch. Zeichenlehrer und Künstler“ der Städtischen Sammlungen Cottbus mit Leihgaben. Paul Busch, nur wenigen Kunstfreunden bekannt, hatte enge Kontakte zu Herwarth Waldens „Sturm“ in Berlin. Er war über Jahre hinweg in den „Sturm“- Ausstellungen vertreten und der als Sonderheft 2022 der „Cottbuser Blätter“ erschienene Ausstellungskatalog (124 Seiten, zahl. Abb., Regia-Verlag, 14.90 Euro) ist die erste und vor allem sehr akribisch recherchierte Veröffentlichung über diesen Künstler.

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