Freitag, 31. März 2023

Hamburger Bothe #15

"Hamburger Bothen" durch Klick lesen
Die 15. Ausgabe des „Hamburger Bothen“ steht ganz im Zeichen der diesjährigen Hamburger Messe BuchDruckKunst im Museum der Arbeit. Nicht nur dass Klaus Raasch, der Leiter dieses Forums für die Kunst des schönen Buches, die hinführenden Worte über die Messe beiträgt, es werden zugleich wichtige Handpressen aus der Hansestadt vorgestellt – und zwar durch deren Betreiber selbst. Jedes dieser Unternehmen hat seine eigene Note, wie es aus den jeweiligen Selbstdarstellungen auch deutlich wird. Und dann gibt es auch noch die ganz einzig dastehende Booklet-Reihe bibliophiler Publikationen, die der frühere Zeichenlehrer Carl-Walter Kottnik rein mäzenatisch betreibt, fern vom Kommerz, und damit vielen Schriftstellern und bildenden Künstlern zu ganz ungewöhnlichen Büchern verhilft.
Über diesem deutlichen Schwerpunkt der neuen Nummer ist eine Besonderheit des „Bothen“ nicht vergessen, dass nämlich in jeder Ausgabe ein zeitgenössischer Autor mit Erstveröffentlichungen vorgestellt wird. Diesmal ist es Daniel Mellem, ein promovierter Physiker, der mit seinem Romanerstling „Die Erfindung des Countdowns“ für große Aufmerksamkeit gesorgt hat. Er steuert ein Stück autofiktionalen Erzählens bei.
Weitergeführt wird auch die Rubrik „Die bibliophile Empfehlung“, die von dem Berliner „Pirckheimer“ Abel Doering betreut wird. Diesmal nimmt er sich eines bedeutenden Aufklärers aus dem Kreis der französischen Enzyklopädisten um Diderot und D’Alembert an, des in Regensburg geborenen und in Gotha gestorbenen Melchior Grimm.

(Peter Engel, aus dem Editorial)

Hinweis: Interessenten erhalten den "Hamburger Bothen" auch am Stand der Pirckheimer-Gesellschaft auf der BuchDruckKunst,

BuchDruckKunst Hamburg

Heute um 17 Uhr beginnt in Hamburg die BuchDruckKunst 2023.
Detail aus dem Motiv zur diesjährigen Messe vom Leipziger Künstler Philip Janta
Auf der Ausstellungsfläche »Alte Fabrik« zeigen Künstler ihre Bücher, Grafiken und Editionen, die eine große Bandbreite von Drucktechniken wie Holzschnitt, Lithografie, Radierung und Serigrafie wiedergeben, sowie fotografische Arbeiten in aufwendigen Bucheditionen.
Die Leipziger Künstlerinnengruppe »augen:falter« wird auf der BuchDruckkunst mit einem Sonderstand angemessen gewürdigt.
Nach einer langen Pause kommt Johannes Follmer von der Papiermühle Homburg nach Barmbek. Er bringt alle benötigten Werkzeuge und Material für die Büttenproduktion mit: beim Papierschöpfen darf mitgemacht werden!
Anja Harms, Im Reich der Interpunktionen
Im Foyer der »Neuen Fabrik« sind die »Meister der Einbandkunst« mit aktuellen Werken und die Büchergilde Hamburg mit Vorzugsausgaben vertreten. Die Hamburger Traditionsfirma Schmedt wird mit einer besonderen Aktion dabei sein. Im Obergeschoß werden Lithografie, Radierung und Buchdruck von den ehrenamtlichen Fachleuten in der Grafischen Abteilung des Museums vorgeführt. Auch Schriftgießer, Setzer, Papiermacher und Buchbinder demonstrieren ihr Handwerk.
Conny Huegelschaeffer, Typokarten
Daniel Janssen erläutert am Sonnabend um 14 Uhr die Herstellung von Holzbuchstaben an der Holzletternfräse. Auch die Pirckheimer-Gesellschaft stellt sich mit ihrer Hamburger Regionalgruppe vor. Aus der Hand von Rudolf Angeli, Peter Engel und Elke Rehder wird die neueste Ausgabe ihres "Hamburger Bothen" zu haben sein.
Und Cornelia Manikowsky stellt um 15 Uhr »kleine dinge« mit Zeichnungen von Muriel Zoe vor – komplett im Stein- und Buchdruck in der Grafischen Abteilung hergestellt.
Um 16 Uhr liest Urs Heftrich aus seinem Gedichtband »Gehäuseschutt – House of Rubble« und Rainer Ehrt wird sein Buch »Figur und Kontext« präsentieren.
Präsentation der Pirckheimer-Gesellschaft, »Neuen Fabrik«, 1. Etage
Messe: 31. März - 2. April 2023

Museum der Arbeit
Wiesendamm 3, 22305 Hamburg

Marbacher Special Objects

Friedrich de la Motte-Fouqué
war ein Dichter der Romantik, sein Kunstmärchen ›Undine‹ wird noch heute gelesen. Heute fast vergessen ist seine Ehefrau Caroline, die in Berlin einen literarischen Salon unterhielt. Auf Schloss Nennhausen in der Mark Brandenburg, wo Caroline aufgewachsen war, empfing sie im Sommer prominente Gäste wie E.T.A. Hoffmann, Adelbert von Chamisso, das Ehepaar Varnhagen und Joseph von Eichendorff.
Darüber hinaus war Caroline de la Motte-Fouqué selbst literarisch produktiv: Neben zahlreichen Romanen und Erzählungen veröffentlichte sie einige Essays, darunter ›Ruf an die deutschen Frauen‹, unser heutiges Special Object. Der Text reagiert auf den Aufruf ›An mein Volk‹, mit dem König Friedrich Wilhelm II. im März 1813 um Unterstützung im Kampf gegen Napoleon bat. Im selben Jahr erscheint Caroline de la Motte-Fouqués nur 16 Seiten umfassender Text, von dessen Druck nur noch ein weiteres Exemplar in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar nachgewiesen werden kann.

(Literaturmuseum Marbach)

Donnerstag, 30. März 2023

„O die unerhörten Möglichkeiten…“

Der Pirckheimer Kurt Idrizovic lädt zu einem literarischen Vorstadt-Spaziergang auf den Spuren Bert Brechts in Lechhausen ein. Der Spaziergangs führt an die Originalschauplätze, an denen der junge Bertolt Brecht schwamm, dichtete und liebten, vom Lech, über das Lechwehr und das „Griesle Wildwest“ bis zu den Lechauen.
Foto: Buchhandlung am Obstmarkt
Dabei kommen Texte, Gedichte und Lieder Brechts aus den frühen 1920er-Jahren zu Gehör. Zeitgeschichte wird gegenwärtig, ganz so als könnte man dem jungen Brecht mit auf die Kirchweih folgen, durch Brechts Augen die waghalsigen Seiltänzer über den Dächern Lechhausens beobachten und beim Schiffschaukeln die Schwerkraft überwinden. Auch Aufschlussreiches aus der aktuellen Lechhauser Brechtforschung wird geboten.

2. April 2023, 10 Uhr, Anmeldung: Buchhandlung am Obstmarkt, Tel. 0821 51 88 0

Treffpunkt: Projektschmiede Lechhausen, Neuburgerstraße 4

Mitteilungen der ÖEG

Die Mitteilungen der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft 1/2023 sind erschienen.

In reduziertem Umfang (10 Seiten), wie erklärt wird, aufgrund umfangreicher Vorbereitungen für einen Sonderband der Mitteilungen zum 120-Jahr-Jubiläum der ÖEG.

Das ist auch der das Titelthema des Heftes von Tillfried Cernajsek, dem Vorsitzenden der Gesellschaft. Ein zweiter Beitrag widmet sich "Drei Exlibris von Raymond Prévost für Aristide Bruant" von Georg Nemeth. Neben weiteren Informationen zu einem Exlibris von Alois Kolb und einer Sonderausstellung zum 100. Geburtstag von Rolf Totter findet sich im Heft auch das Programm und Informationen zur Doppel-Jubiläumstagung 120 Jahre ÖEG und 5. Wienerwaldtagung.

Tagung: 28. - 30. April 2023

Marienhof
Unterkirchbach 32, 3413 Sankt Andrä-Wördern

Fliessen – Giessen – Geniessen

Die Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft zeigt in einer Gastaustellung der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich "Vom alltäglichen Gebrauch des Wassers" im Max-Frisch-Archiv.
Die Gruppe Rara und Karten der ETH-Bibliothek präsentiert in dieser Ausstellung die genussvollen Seiten des Elements Wasser.
Anhand ausgewählter alter Drucke und Karten wird gezeigt, wie Wasser als Getränk genossen wurde, in Form von Kaffee, Tee, Bier oder auch in einer Wasserpfeife. Das Zeremoniell des Kaffee- und Teetrinkens wurde nicht nur in der Privatsphäre genossen, sondern oft auch in öffentlichen Bädern, wo warmes Wasser zudem für Badegenuss und Erholung sorgte. Auch die sprudelnden Fontänen, dekorativen Kaskaden und Zierbrunnen, die oft in Schlossgärten wie z. B. Versailles entstanden, sind ohne Wasser undenkbar.
Karten vom Ende des 19. Jahrhunderts zeigen außerdem, wie das Zürcher Seebecken zu einem Erholungsgebiet umfunktioniert werden sollte.

Ausstellung: 3. April - 12. Mai 2023

Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek
ETH-Hauptgebäude, H-Stock, Raum H 26

Mittwoch, 29. März 2023

Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft zum 250. Geburtstag von Novalis

Die Jahresgabe 2022 der Pirckheimer-Gesellschaft sind vom Literaturhaus Halle anlässlich seines 250. Geburtstages im Jahr 2022 herausgegebene Texte zu Novalis unter dem Titel "Wovon man spricht, das hat man nicht".
Diese Annäherung und "Lustvolle Deutung" an den tradierten Autor mit Texten von Martin Becker, Eike Goreczka, Jens Jessen, Clemens Meyer, Karl-Heinz Ott, Torsten Schulz, Katrin Schumacher und Greta Taubert enthält für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft zusätzlich einen Originalabzug eines  Novalis-Motivs des Halleschen Malers und Grafikers Sven Großkreutz, von dem auch eine Radierung von Novalis nach historischen Vorbildern im Buch stammt.

In diesem Buch begeben such acht deutschsprachige Gegenwartsautoren auf eine Spurensuche. Was bleibt von Novalis, der vor 250 Jahren in Wiederstedt (im heutigen Sachsen-Anhalt) geboren wurde? Wo liegt seine unbedingte Modernität?
Als Ergebnis dieser Recherche entstanden essayistische Näherungen, fiktive Erzählungen und Übersetzungsversuche des Œuvres von Novalis, die den „Kosmos“ des Dichtens in vielerlei Richtungen ausleuchten. In den Deutungen führen die Wege führen von Novalis zu Klimaproblematik, Krautrock und Ukraine-Krieg, aber auch zu ihm selbst, zum Mythos der „Blauen Blume“ zurück.

Hardcover
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2022
116 S. mit s/w-Abbildungen
12.3 x 20.1 cm
ISBN 978-3-96311-752-7

Anm.: Die Jahresgabe wurde auf der Homepage der Pirckheimer-Gesellschaft zwar schon vor Monatsfrist vorgestellt und kann dort bestellt werden, aufgrund verschiedener Nachfragen sei jedoch darauf hingewiesen, dass sie an die Mitglieder der Gesellschaft erst in 14 Tagen gemeinsam mit den Marginalien #248 versandt wird.

Mermaid Day

Heute ist Mermaid Day! Zur Feier des Tages hier nicht nur eine Meerfrau/Nereide, sondern auch ein prächtiges Meerpferd aus Friedrich Justin Bertuchs "Bilderbuch für Kinder".

Das mit zahlreichen Stichen illustriertes Sach- und Lehrbuch (1790-1830) fasste enzyklopädisch das Wissen seiner Zeit zusammen, das Kindern nicht nur die Welt, sondern auch gewisse Fabelwesen näherbrachte. Die nicht kolorierte Ausgabe war übrigens ebenso Ausmalbuch!
Herausgegeben wurde das monumentale Werk von dem Weimarer Verleger Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), der geübte Zeichner und Stecher sowie diverse Autoren für die Erläuterungen beschäftigte. Von 1790 bis 1830 erschienen insgesamt 1.185 Bildtafeln mit rund 6.000 einzelnen Kupferstichen, eine lebendige, repräsentative Auswahl herausragender Bild- und Textseiten aus den Gebieten Natur und Mensch, Baukunst, Altertümer und Vermischtes. Neben bekannten Objekten stehen spektakuläre technische Neuheiten, Exotica aus fremden Ländern, ja sogar Wunder- und Fabelwesen.

Dienstag, 28. März 2023

2. Buchkunst Trier

Künstler und Künstlerinnen, sowie Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen werden in der lichtdurchfluteten Kunsthalle in Trier ihre Arbeiten der Buchkunst aus den Bereichen Kalligraphie, Graphik, Illustration und Einbandkunst zeigen ...: „Die Vielfalt der Gewerke macht die Buchkunst-Trier aus“.
Anja Harms ©: Dachbewohner, 1991, 21 Linolschnitte
Einunddreißig Künstler aus Deutschland und Luxemburg präsentieren ihre Werke, darunter auch John Gerard, Anja Harms und Eberhard Müller-Fries, sowie aus der Partnerstadt der Verkaufsmesse Weimar Julian Herstatt und Gudrun Illert – Thüringen ist 2023 das Gastland der Buchkunst Trier, die nun schon das zweite Mal von Edy Willems, Buchbindermeister, gemeinsam mit der Europäischen Kunstakademie Trier ausgerichtet wird.

5. bis 7. Mai 2023

Europäischen Kunstakademie Trier
Kunstgalerie
54294 Trier, Aachener Straße 63

Typoésien. Heinz Waibl – Siegfried Höllrigl

Unter dem Titel Typoésien zeigt Kunst Meran in Italien eine Doppelausstellung mit Arbeiten des Grafikdesigners Heinz Waibl (1931–2020) und des Typographen und Setzerpoeten Siegfried Höllrigl.
Zu sehen sind Entwürfe und Arbeitsergebnisse der beiden Schrift-Künstler; im dritten Stock des Kunsthauses wurde zudem eine temporäre Druckwerkstatt eingerichtet. Hier werden in Workshops alle möglichen Spielarten des handwerklichen Druckens gezeigt und unterrichtet.
Für Heinz Waibl wurden Mailand, Chicago und Johannesburg zu Zentren seines beruflichen Werdegangs. Er verstand es, die Tradition der Bauhaus-Ästethik mit der heiteren Leichtigkeit italienischer Gebrauchsgrafik der Fünfziger Jahre zu verbinden.
Siegfried Höllrigl gründete 1985 in Meran seine Werkstatt für Literatur, Typographie und Graphik, die seit 1993 als Offizin S. firmiert. Mit Einblattdrucken, bibliophilen Broschüren und Büchern machte sich die Werkstatt bald über die Grenzen hinaus einen Namen, vor allem mit Lyrik, zuletzt mit den 101 Gedichtplakaten. Zu den Autorinnen und Autoren gehören unter anderem Roberta Dapunt, Kurt Drawert, Elfriede Jelinek, Sarah Kirsch, Michael Krüger, Friederike Mayröcker, Cees Nooteboom.

Zur Ausstellung erschien ein Katalog: Typoésien. Heinz Waibl – Siegfried Höllrigl, ISBN 9 788894 541 137, € 28.

Ausstellung: 25. Februar -  4. Juni 2023

Kunst Meran im Haus der Sparkasse
Laubengasse 163, 39012 Meran

Montag, 27. März 2023

Grafikwerkstatt Dresden

1958 (!) gründeten die gerade von der Kunsthochschule gekommenen Dresdner Künstler Werner Wittich und Claus Weidensdorfer auf eigene Faust eine Druckwerkstatt, die sie auch für andere Künstler öffneten. Später übernahm der Künstlerverband die Führung und stellte hauptamtliche Drucker ein. 1991 übernahm die Dresdner Bezirksbehörde für Bildende Kunst Personal und Werkstatt, die seit 1997 eine 600 qm große Etage des Technik-Museums bespielen kann und damit zu den größten Grafikdruckwerkstätten Europas mit drei fest angestellten Druckern gehört, die auch kontinuierlich internationale Künstler-Austauschprogramme organisiert.

Dreiflügelige Kassette, bezogen mit einer
Originalgrafik von Stefanie Schilling. 
Die Druckgrafik spielt in Dresden traditionell eine besondere Rolle. So gibt es mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen eines der wichtigsten Kunstmuseen für Zeichnungen, druckgrafische Werke und Fotografien in der Welt. Die Grafikwerkstatt befördert, dass sich das Kupferstichkabinett auch in der Zukunft bei jungen Künstlern nach sammlungswerten Druckgrafiken umsehen kann. Das muss sein, denn die Druckgrafik bildet auch einen Teil der Geschichte der Alltagskultur einer Gesellschaft.

2005 kam es auch zu einer Gemeinschaftsproduktion von Büchergilde artclub und der Grafikwerkstatt in deren Reihe „Handpressendrucke“: In dieser waren ab 1994 grafische Mappen erschienen, aufwändig hergestellte drei-flügelige Kassetten, die rundherum von einem Künstler originalgrafisch gestaltet wurden und 4 bis 5 weitere Orig.-Grafiken enthalten.

(Wolfgang Grätz248. Grafikbrief)

Plakate - Einladungen 1988 - 2023

Die neue Ausstellung im Kunsthaus Müller zeigt eine Auswahl von Plakaten und der zugehörigen Einladungskarten der Jahre 1988 - 2023.

Das „Kunsthaus Müller" feierte im Jahr 2015 drei Geburtstage: 475. des Gebäudes, 35. des Betriebes (1980 begann alles mit der Werkstatt für Keramik) und 10 Jahre Betriebsstätte in Wurzbach. Aus diesem Anlass gründeten wir das Museum für Steindruck. 
Steindruck von Tilmann Röhner
Seitdem hat das Ausstellungskonzept den „Steindruck" als Schwerpunkt. In der ersten Etage erweiterten wir für die Präsentationen der ständigen Ausstellung zur Technik und Geschichte des Steindruckes. Während im Erdgeschoß, im größten Raum die Wechselausstellungen stattfinden. In den übrigen Räumlichkeiten zeigt die Galerie für zeitgenössische Kunst in „bunter" Reihe ständig einen Querschnitt von Werken der Malerei, Graphik und Plastik von den zahlreichen Künstlern unserer Galerie.
Die Vorzugsgraphik zur Ausstellung zeichnete Tilmann Röhner auf Stein und Christian Müller druckte an der Hand­presse. Titel „Gute Geister - Steindruck hebt ab", Motivgröße 50 x 38 cm, Blattgröße 57 x 44 cm, Auflage 40 Exemplare, Vor­zugspreis während der Ausstellung 90 Euro, danach 180 Euro.

Sonntag, 26. März 2023

Buchdruckmuseum Krakow am See

Hans Hilmar Koch betreibt in der Altern Schule in Krakow am See Mecklenburgs Buchdruckmuseum, die „Offizin Schwarze Kunst“. [...]
Die Berlin-Brandenburger Regionalgruppe besuchte das Museum 2010.
„Ich möchte den Menschen vermitteln, dass Drucken eine Kulturleistung ist“, sagt der gebürtige Bernburger, der seit Mitte der Achtziger Jahre in Mecklenburg lebt und arbeitet.
Hans Hilmar Koch [traf sich in den vergangenen Monaten] an drei Tagen in der Woche in seiner „Offizin Schwarze Kunst“ in der Alten Schule in Krakow am See mit Arndt Weigend. Der Drucker und der Holzgestalter und Bildhauer, der aus dem Osterzgebirge stammt und jetzt in der Region wohnt, gestalten gemeinsam die jährliche Ausgabe des [Ringelnatz-]Kalenders, der jeweils mit maximal 200 Exemplaren erscheint und vor allem an Stammkunden verkauft wird. [...] „Arndt ist der künstlerische Direktor. Er kreiert die Holzschnitte zu den Gedichten. Ich setze den Text. Die Gedichte wählen wir gemeinsam aus“, erläutert Hans Hilmar Koch, während er eine Seite für den sechsten Monat des Jahres aus der Druckpresse zieht. „Der Holzschnitt ist fünffarbig – damit kommen wir pro Auflage auf etwa 13.000 Druckgänge“, fügt er hinzu und beginnt, mit einem Lappen, getränkt in Reinigungslösung, die Farbe Blau von den Walzen abzuwischen. Demnächst wird er den Druckvorgang mit einer anderen Farbe aus dem Spektrum fortsetzen. Gemeinsam prüfen Koch und Weigend zuvor mit kritischem Blick, ob die bisherigen Farben sauber übereinander liegen. „Zur Leipziger Buchmesse sollen die Kalender fertig sein“, kommentiert der Drucker. Der Ringelnatz-Kalender ist ein Unikat und begehrt ...

... weiterlesen auf Müritzportal

Positionen zur Figuration

Klaus Fußmann, Maler, Grafiker und Essayist, wurde 1974 mit nur 36 Jahren als Professor für Malerei an die Hochschule der Künste Berlin (heute UdK Berlin) berufen und hat eine beachtliche Zahl von heute erfolgreichen Künstlerinnen und Künstlern ausgebildet. Noch lange nach seiner Emeritierung im Jahre 2005 hat Klaus Fußmann seine Schüler betreut und ist mit vielen in einem offenen und kollegialen Dialog geblieben.

Zum 85. Geburtstag des Meisters möchten einige seiner Schülerinnen und Schüler Klaus Fußmann mit einer Gruppenaustellung würdigen. Eine Besonderheit im Wirken Fußmanns ist, dass er unabhängig von Moden in der Kunst stets fest an die Bedeutung der Figuration geglaubt hat.
Archi Galentz: Drachenreiten am Teufelsberg, 2008
Die Arbeiten Fußmanns werden von denen seiner Schülerinnen und Schüler flankiert, Arbeiten von Gunther Baumgart, Hans-Joachim Billib, Sibylla Weisweiler, Thomas Kaemmerer, Philipp Mager, Hermann Reimer, Georgi Tchaidze, Michael Waitz, Christine Weber, der Pirckheimer Archi Galentz und Katja Krouppa treten in einen Dialog mit denen des Meisters.

Eine Broschüre mit Abbildungen der ausgestellten Werke, Biografien der Künstler und mit Essays zur Rolle des Lehrers in der Entwicklung der eigenen künstlerischen Ausdrucksweise wird zur Finissage der Ausstellung erscheinen.

Eröffnung. 31. März 2023, !9 Uhr
Ausstellung: 31: März - 21. Mai 2023

Galerie Wolf & Galentz
Wollankstraße 112a, 13187 Berlin

Samstag, 25. März 2023

Buchliebhaberei im Verein?

Das sieht nach einer Piefkerei aus, ist aber in Wahrheit eine Kultur, der eine immer größere Bedeutung bei der Herausgabe von Pressendrucken und anspruchsvoller Publikationen zukommt. Denn mit dem Abtreten einer Generation bedeutender Pressendruck-Verleger wie Reinhard Scheuble („Quetsche“), Thomas Günther (Edition Dechamps) und Jens Henkel (burgart presse) gibt es eigentlich fast nur noch Handpressen einzelner Künstler, die dann mit eigenen Originalgrafiken illustrierte und im Hochdruck gedruckte Texte vorlegen – gäbe es eben nicht die Bibliophilen-Vereinigungen, die von den biografischen Begrenztheiten Einzelner unabhängig Bücher auf hohem Niveau edieren. Und sich übrigens zunehmend dabei engagieren, Kindern und Jugendlichen Kenntnis und Verständnis von und für Buchkunst zu vermitteln...
Im Büchergilde Magazin des ersten Quartals 23 wird die Bibliophile Vereinigung Pirckheimer-Gesellschaft vorgestellt. [...] Noch etwas älter sind aber die Anfang des 20. Jahrhunderts gegründeten bibliophilen Vereinigungen wie der Leipziger Bibliophilen-Abend, der auf ein Bestehen seit 1904 zurückschauen kann, und den ich – Mitglied in beiden genannten Vereinigungen – hier ergänzend vorstellen will.

Die Bezeichnung „Leipziger Bibliophilen-Abend“ (LBA) geht auf den von 1904 bis 1933 in Leipzig tätigen Vorgängerverein gleichen Namens zurück, der seinerzeit zu den angesehensten und wirkungsreichsten bibliophilen Vereinen Deutschlands gehörte. Er stellte seine Arbeit, einer Zwangsauflösung wegen seiner vielen jüdischen Mitglieder zuvorkommend, 1933 selbst ein. Von 1956 bis 1990 gab es dann eine sehr rege Leipziger Ortsvereinigung der „Pirckheimer-Gesellschaft im Kulturbund der DDR“, und nach dem Fall der Mauer setzte man diese Tradition 1991 durch Wiedergründung des Leipziger Bibliophilen-Abend fort.

Der LBA ist bekannt für ein unglaublich facettenreiches Editionsprogramm von Pressendrucken, der Sitz in Leipzig mit seiner großen Druck- und Druckgrafiktradition ist eindeutig ein Standortvorteil. Wir geben unten einen kleinen Einblick in die Produktionen des LBA, wollen aber nicht vergessen, darauf hinzuweisen, dass man gerne dort Mitglied werden kann. Auch wenn die Stadt Leipzig im Namen geführt wird, steht die Mitgliedschaft für jede/n offen und kostet nur ganze 35 Euro Jahresbeitrag.

(Wolfgang Grätz, 248. Frankfurter Grafikbrief

Handschrift auf Palmblatt

Die Unibibliothek Tübingen zeigt zeigen eine Handschrift, die auf einem ganz besonderen Beschreibstoff beschrieben wurde. Hierbei handelt es sich um eine indische Handschrift, die um etwa 1850 entstanden und auf Palmblättern angefertigt ist. Festgehalten werden die einzelnen Palmblätter durch ein Bändchen in der Mitte und durch ein dickeres Holzstück am Anfang und Ende, was man als "Cover" deuten könnte und die einzelnen Seiten schützt.
Dieses Fundstück ist aus dem Rara-Bestand der UB und im Katalog unter der Ma I Signatur zu finden.

Freitag, 24. März 2023

BilderBuchKunst

Der Katalog 68 (Frühjahr / Sommer 2023) des Antiquariats der Pirckheimerin Sabine Keune enthält 114 Positionen auf 74 Seiten, darunter bibliophile und rare Titel oder Illustrationen von Manfred Bofinger, Susanne Ehmcke, die Gebr. Grimm oder der Edition Einstein des Pirckheimers Hans Witte).
rechts: 3 der 7 enthaltenen Positionen der Edition Einstein
Der Katalog kann gegen eine Schutzgebühr von 10 € beim Antiquariat Sabine Keune angefordert werden.

Antiquariat Sabine Keune
Kupferstraße 15, 52070 Aachen

Aus dem Antiquariat 1/2023

Im neuesten Heft stellt Thomas Reinecke in der Rubrik Bibliophiles die Halkyonische Akademie für unangewandte Wissenschaften zu Salò und ihre Drucke vor, Wolfgang Christian Schneider berichtet unter der Überschrift "Bibliophilie zwischen Trümmern und Inflation, sowjetischem Druck und Luftbrücke." über Blaschker-Drucke von 1948 und 1949. Unter den Artikeln der Rubrik Antiquariat stellt Björn Biester eine Korrespondenz zwischen Emil Offenbacher und Karl H. Pressler vor und gibt einen Vorgeschmack auf die Leipziger Antiquariatsmesse im April 2023. Der ehemalige Vorsitzende der Pirckheimer-Gesellschaft Ulrich Goerdten stellt, gewohnt ausgezeichnet recherchiert, den raren Druck "Ei love you" vor, eine vor 50 Jahren erschienen Broschüre zu einer Aktion der (West)Berliner Galerie von Jule Hammer.
Im Heft finden sich darüber hinaus Rezensionen, u.a. von Caroline Jessen zu hier bereits vorgestellten Leipziger Sammlungsgeschichten.

Donnerstag, 23. März 2023

Alexandre Dumas bei den Pirckheimern

Robert Grieger, Pirckheimer, bekannt für seine Leidenschaft für Hannes Hegen und Whisky, zeigte sich gestern den Berlin-Brandenburger Pirckheimern als profunder Kenner und ernsthafter Sammler eines bedeutenden französischen Literaten und Lebemanns: er machte mit Alexandre Dumas bekannt.
Die drei Musketiere oder Der Graf von Monte Christo kennt natürlich jeder, man hatte es als Jugendlicher gelesen und zu Hauf im Fernsehen gesehen.
Die Biografie, das Schaffen und die Nachwirkung des Alexandre Dumas geht aber weit über das Allgemeinwissen hinaus, wie der Referent anschaulich und unterhaltsam darstellte - mit Geschichten vom Schwarzen General bis hin zu den drei Beerdigungen des Autors, über Dumas als selbst inszenierte Marke für Zigarren und Fleischprodukte und als ewiges Objekt der Filmindustrie.
In Frankreich ist der Ruhm des Alexandre Dumas ungebrochen, in Deutschland gerät er eventuell in den Hintergrund und in Hollywood ersteht er periodisch auf.
Fotos © ad
Zu seinem Vortrag schreibt Robert Grieger:
"Er war einer der Menschen, die zehn Leben gelebt haben, während andere sich mühsam durch eines kämpften." (A.D. d.j.)
Ich hatte gestern Abend das Vergnügen einen Vortrag für die Pirckheimer-Gesellschaft e.V. zu halten zu einem geliebten Thema von mir: Alexandre Dumas (der Ältere).
Nicht nur seine 3 Beerdigungen waren Thema (mit Überführung ins Pantheon), sondern auch sein Leben und Werk in der Literatur und Geschichte.
Dazu die bewegende Geschichte Frankreichs welche parallel vorbeizog.
"Ich schreibe nicht meine Memoiren, ich schreibe die Memoiren aller großen Persönlichkeiten Frankreichs die ich kenne. Und da ich alle kenne, schreibe ich die Memoiren Frankreichs." (A.D. d.ä.)

6. April - 145. Geburtstag von Erich Mühsam

Bislang gab es in den Medien keinen Hinweis auf dieses Jubiläum, erst das soeben Heft ausgelieferte 2. Heft 2023 der Büchergilde Gutenberg machte auf den bevorstehenden 145. Geburtstag des bedeutenden Literaten Erich Mühsam am 6. April aufmerksam, den Schriftsteller, Bohemien, Anarchisten, Spiritus Rector der „Bairischen Räterepublik“, Freund von Frank Wedekind, Else Lasker-Schüler, Emmy Hennings und Rainer Maria Rilke, ermordet 1934 im KZ Oranienburg.

Ein großer Denker in seiner Zeit, der den Siegeszug des aufkommenden Faschismus bereits Ende 1919 prognostiziert, der die Anfänge alternativer Lebensweisen wie Vegetarismus, Spiritualismus oder Fitnesswahn im untergehenden Kaiserreich mit beißendem Spott analysierte und die Niederschlagung der Revolution als Geburtshilfe für den deutschen Faschismus genauso kennzeichnete wie er die autoritäre Gleichschaltung linker Ideen durch die KPD, aus der später das bürokratische Zwangssystem des real existierenden Sozialismus werden sollte, kritisierte.
Volk und Buch Verlag Leipzig, 1949 | Mühsam-Gesellschaften Berlin und Lübeck | Malik-Verlag 1924 | Verlag Volk und Welt Berlin 1958/1961 | Verbrecher Verlag Berlin, 2014 | Impuls Verlag Bremen, 1975
Den bisher erschienen Büchern kann nunmehr aus Anlass seines Geburtstages ein weiterer Titel der Büchergilde Gutenberg hinzugefügt werden: der bereits vor über 10 Jahren im Verbrecher Verlag in anderer Ausstattung erschiene Titel "Das seid ihr Hunde wert!", herausgegeben von Manja Präkels und Markus Lisk.
Büchergilde Gutenberg 2023
Erich Mühsam; Das seid ihr Hunde wert!
Ein Lesebuch
hrsg.: Manja Präkels, Markus Liske
Steifbroschur mit einer Skizze von Erich Mühsam
352 Seiten, Einbandgestaltung: Cosima Schneider
Preis für Mitglieder 24 €

Bibliotheksreise nach München

In diesem Jahr wird die Kölnische Bibliotheksgesellschaft die Tradition der exklusiven Bibliotheksreisen wieder aufleben lassen. 

Die ursprünglich für 2020 geplante Reise wird nachgeholt und nach München führen. Dort werfen die Teilnehmer, man könnte fast meinen, auf den Spuren des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft 2016, einen Blick hinter die Kulissen der Bayerischen Staatsbibliothek sowie der Universitätsbibliothek. Natürlich stehen auch die Monacensia und die Bibliothek des Deutschen Museums auf dem Besuchsprogramm. Auch ein Ausflug ins Umland wird es geben und ein Besuch der Studienbibliothek Dillingen sowie die Staatliche Bibliothek in Neuburg an der Donau.

Nähere Angaben können dem Reiseprogramm entnommen werden. Anmeldung über das Anmeldeformular des Reisebüros, mit dem man sich sich damit auch bei „INO Reisen“ für die Fahrt anmelden kann.

München: 22. bis 26. Mai 2023

Mittwoch, 22. März 2023

LIBRARIVM

Heft 1/2023 der Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft  "Librarium" ist erschienen.
Brigitte Duvillard schreibt über die Duineser Elegien für Yvonne von Wattenwyl, Michael Schläfli stellt die Büchersammlung der Bernischen Museum- und Lesegesellschaft vor, Saeedeh Setayesh und Johannes Thomann schreiben über Sophie von Wyss' Illustrationen im Geburtstagsbuch der Wera von Württemberg, Tilo Richter über Burkhard Mangold als Buchillustrator und Elisabeth Rickenbacher über die Zürcher Malerin und Grafikerin Dora Hauth-Trachsler (1874-1957). Über den Kongress der Internationalen Bibliophilen-Gesellschaft in Neapel vom 11. - 20. September 2022 berichtet Alex Rübel.

Galerie Sonnensegel in der Märkischen Allgemeinen

Matthias Frohl eröffnete die Ausstellung über Elfriede und Eberhard Binder.
© Quelle: Lisa Westphal
„Eigentlich habe ich keinen Bezug zu den Geschichten oder den Bildern, ich bin mehr oder weniger zufällig hierhergekommen, aber es ist wirklich schön gemacht, und ich finde es cool, dass es sich die Treppe entlangzieht“, sagt Jan Müller, Besucher der Ausstellung.
Nicht oft gezeigte farbige Linolschnitte veranschaulichen die weltberühmten Geschichten Homers Ilias, Odyssee und auch das Nibelungenlied. „Geschichten und Geschichten“, die diesjährige Frühjahrsausstellung der Galerie Sonnensegel zeigt Buchillustrationen des Grafiker-Ehepaars Elfriede und Eberhard Binder, die zu den bedeutendsten Buchillustratoren der DDR gehören.

„Wir freuen uns übers Wetter, über jeden Besucher, die Musik war auch toll und das passt doch alles ganz gut zu den Bildern“, findet Matthias Frohl, Galerieleiter und Geschäftsführer der Galerie Sonnensegel.
Frodewin Hoyer und Aaron Müller, zwei Schüler der Vicco-von-Bülow-Musikschule in Brandenburg an der Havel, eröffnen mit lebhafter Gitarren- und Violinen-Musik und gemeinsam mit einer Begrüßung durch Matthias Frohl die Ausstellung am Samstagnachmittag.

Bücherwürmer aufgepasst: Das Spektrum der illustrierten Werke umfasst die gesamte Bandbreite der klassischen Kinder- und Jugendliteratur. Viele Leser werden sicherlich „Die Abenteuer des Tom Sawyer", „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ oder „Die drei Musketiere“ mit der Bildfindung der Binders in Verbindung bringen.
Matthias Frohl bezeichnet das Ehepaar Binder als die „bekanntesten Unbekannten Ostdeutschlands“. Zum Beispiel als Illustrator bekannt für „Der Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum. Aber trotz der großen Bandbreite an Themen und der hochwertigen, oft preisgekrönten, grafischen Arbeit legen die Künstler immer einen sehr bescheidenen Schritt hinter ihre Arbeit.

Über das Leben von Elfriede und Eberhard Binder ist daher leider wenig bekannt. Dies ist ein weiterer Grund, ihre Illustrationen in einer kleinen Ausstellung darzustellen, meint Frohl.
Ziel des Ehepaars war es nicht, eine zusätzliche Ebene des Geschichtenerzählens hinzuzufügen. Die Illustrationen sollte das Verständnis des Textes nur verbessern. Das Geschehen und die wichtigen Momente der Geschichte unterstreichen.

Ab 1954 bis zu seinem Tod hat Eberhard Binder rund 800 Bücher illustriert, von denen einige mehr als 30-mal zum „Schönsten Buch des Jahres“ gewählt wurden. Zusammen mit seiner Frau Elfriede Binder gestaltete er die Buchtitel von rund 250 Büchern.

(Lisa Westphal, gesamter Beitrag hier)

Dienstag, 21. März 2023

Nachtrag ...

... zum Post vom10. März 2023: "Schenkung von Rainer Ehrt an die Staatsbibliothek zu Berlin".
Mit Freude stellte ich fest, dass in min. 9:31 auch ein Foto verwendet wurde, welches ich 2021 anlässlich einer Lesung von Rainer Ehrt vor der Pirckheimer-Gesellschaft machen durfte. (ad)

Erinnerung an die London Original Print Fair

Die Pirckheimer Elisabeth und Nikolaus Topic-Matutin stellen des Lesern dieses Blogs hiermit noch einmal die Geschichte eines Buches, eigentlich eines Buch- oder Faltobjektes, vor.

Es sind 7 Radierungen, Ansichten von New York, die Nieves Salzmann in der Neuhauser Kunstmühle schuf. Die Reihenfolge ist Teil der künstlerischen Aussage, und Nieves wollte von Anfang an ein Objekt, das man zusammenlegen, aber auch in seiner ganzen Länge zu einer Art von Panorama auseinanderfalten und aufstellen kann.
So wurde in diesem Fall einen festen Karton als Trägermaterial gewählt und die Buchbinderin des Hauses verband die einzelnen Teile mit Leinengelenken. Deren gute Funktion hatten die Künstler ja schon beim Projekt „Sterntaler“ kennengelernt.
Details können durch Klick auf das Bild aufgerufen werden …
Die Arbeit war fertiggestellt, aber noch nicht signiert, als die Neuhauser Kunstmühle im Frühjahr 2014 zur London Original Print Fair, damals noch in der Royal Academy, aufbrach. Am ersten Tag der Messe legten sie auf einem großen Tisch alle 20 Exemplare aus. Nieves S., die in Paris lebt kam mit dem Eurostar nach London und war kurz nach Messebeginn da. Sie begann, von uns unterstützt, sofort zu signieren. Ein zahlreiches Publikum sammelte sich um den Tisch, und kaum hatte sie das letzte Exemplar nummeriert und signiert, hatte auch schon ein Werk seinen Sammler gefunden.

Wie haben sich die Zeiten seither gewandelt, gerade in England! Heute gibt es kaum noch Aussteller vom europäischen Kontinent auf dieser wunderschönen und engagierten Messe.

Schloss Burgk

Schloss Burgk | Jens-Fietje Dwars (r.)
Dass sich Detlef Ignasiak und Jens-Fietje Dwars Schloss Burgk ausgesucht haben, um hier ihre Jubiläumsausstellung „Im Zeichen der Palme“ zu 30 Jahren Literaturzeitschrift „Palmbaum“ zu zeigen, ist kein Zufall. Seit 1981, als Lothar Lang die Neue Galerie und das Pirckheimer-Kabinett eingerichtet hatte, wird hier Kunst gezeigt, die auf dem Territorium der DDR entstanden ist. Der Museumsdirektorin Sabine Schemmrich ist es zu verdanken, dass diese Tradition bis heute weiterlebt. Jens-Fietje Dwars hatte die von Detlef Ignasiak gegründete Zeitschrift 2005 als Redakteur übernommen und die Einbände mit Arbeiten von Künstlern gestalten lassen, unter denen sich beispielsweise Gerhard Altenbourg, Max Uhlig, Angela Hampel, Moritz Götze, Gerda Lepke, Gerd Mackensen, Uwe Pfeifer und Baldwin Zettl befinden. Diese Buchumschläge sind nun auf Schloss Burgk zu sehen und dazu die Originalarbeiten der Künstler, auch originale handschriftliche Künstlerbriefe sind darunter, Manuskripte und Autografen. Da es sich um eine Literaturzeitschrift handelt, sind auch Autografen von Volker Braun, Reiner Kunze und Wulf Kirsten sowie erstpublizierte Autografen von Gottfried Benn, Gabriele Reuter und Paul Scheerbart dabei. Grafik-Mappen und Beilagen der Marginalien sind im Pirckheimer-Kabinett zu sehen, und es gibt ein erotisches Kabinett, das Zeichnung von Gerd Mackensen präsentiert.
Schloss Burgk | Sabine Schemmrich und Jens-Fietje Dwars
Zur Eröffnung der Ausstellung durch Sabine Schemmrich führten Matthias von Hintzenstern und Jens-Fietje Dwars mit viel Humor in die Literatur und Musik des Dada ein.

(Elke Lang, Text und Fotos)
  • Ausstellung: 11. März - 25. Juni 2023
  • 1. Mai 2023: Das neue Palmbaum-Heft „Reichtum für alle!“ mit Henning Hacke, der das Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ spielt, sowie Frieder W. Bergner mit der Jazzposaune. Anschließend Buchpremiere "Ateliergespräche. Porträts ostdeutscher Bildermacher".
  • 18. Juni 2023: „Entdeckung eines kastrierten Klassikers“ mit Romy Gehrke, der aus Goethes „Erotica“ liest, und Gespräch mit Gerd Mackensen über erotische Kunst. Matthias von Hintzenstern spielt Cello.
è Museum Schloss Burgk
07907 Burgk/Saale

Montag, 20. März 2023

Bücherkinder im Meetingpoint Brandenburg

Auch die regionale Presse berichtet über die Vorstellung der "Farben der Kindheit" der Bücherkinder Brandenburg.
Der Artikel kann durch Klick auf die Abbildung aufgerufen werden. Für den Fall, dass er von der Redaktion nicht mehr zur Verfügung steht, ist er auch auf bücherkinder-brandenburg.de zu finden.

neue Perlen der Literatur

Der Kalligraph bei der Arbeit, Foto privat
Ralf Plenz
, Pirckheimer, auf der nebenstehenden Abbildung an Goethes Stehpult kündigt die nächsten 5 "Perlen der Literatur" des Input-Verlags Hamburg an.

Liebhaber dieser Reihe können sich auf  Jenny von Sigrid Undset als Band 21 freuen, als Band 22 erscheint Friedrich Nietzsches Moral, Band 23 wird Das Jahr des Gärtners von Karel Čapek sein, Band 24 Die missbrauchten Liebesbriefe von Gottfried Keller und als Band 25 wird von Maria Montessori Das Geheimnis der Kindheit erscheinen.

Diese Bände können wie gewohnt auch in den Vorzugsausgaben "Gold" und "Platin" erworben werden.

Nähere Angaben zu den Neuerscheinungen hier.

94. Geburtstag von Christa Wolf

Einführende Worte: Armin Schubert
Die Bücherkinder Brandenburg stellten am 18. März in der Brandenburg Dom-Aula zu Ehren des 94. Geburtstages von Christa Wolf ihr Buchprojekt des vergangenen Jahres "Die Farben der Kindheit" vor. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung waren auch zahlreiche Mitglieder der Christa und Gerhard Wolf Gesellschaft, sowie Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft.
Till Schröder überbringt die Grußworte der Pirckheimer-Gesellschaft, Fotos © ad
Die Bücherkinder beschäftigen sich mit ihrem Buch neben der Kindheits-Biographie von Christa Wolf auch mit der von Franz Fühmann, Jurek Becker und Günter Grass, so dass der Besuch in Brandenburg an diesem Tag auch für Fühmann-Freunde besonders lohnend war, da in der nahegelegenen Galerie Sonnensegel am selben Tag die Frühjahrsausstellung mit Buchillustrationen von Elfriede und Eberhard Binder eröffnet wurde, ein Künstler-Ehepaar, welches vielen Bücherfreunden besonders durch die Illustrationen zu diesem Autor im Gedächtnis ist.

Weitere Bilder von der Veranstaltung sind auf bücherkinder-brandenburg.de zu finden.

Sonntag, 19. März 2023

Vorschau


Besucher der gestrigen Ausstellungseröffnung in der Galerie Sonnensegel, die den Buchillustrationen von Elfriede und Eberhard Binder gewidmet ist, konnten schon mal einen vorläufiger Blick auf den ersten Andruck von Sven Märkisch des 3. Brandenburger Bilderbogens aus dem Gutenberg Druckladen werfen.

Vernissage in der Brandenburger Galerie Sonnensegel

Gestern wurde die Frühjahrsausstellung in der Kinder- und Jugendgalerie "Sonnensegel e.V." mit Buchillustrationen von Elfriede und Eberhard Binder eröffnet.
Die Eröffnung wurde durch Frodewin Hoyer und Aaron Müller Schüler der Vicco-von-Bülow-Musikschule in Brandenburg an der Havel mit Stücken von Nicolò Paganini und einem argentinischen Tango begleitet.
"Wenn in den einleitenden Versen des Nibelungenliedes von „helden lobebæren" und „grôzer arebeit" gesprochen wird, ist das ziemlich euphemistisch formuliert. Schließlich beziehen sich die Zeilen auf ein Epos, das eine Mischung von Liebe Verrat und Tod sowie kriegerische Auseinandersetzungen beschreibt, die mit dem Untergang des burgundischen Reichs enden. Was macht ein solcher Stoff mit einem Grafiker, der als junger Mann nur mit Glück Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft überlebt hat und nun den Auftrag bekommt, das „Nibelungenlied" zu illustrieren. Eberhard Binder und seiner Ehefrau Elfriede Binder gestalteten 1971 für eine von Franz Fühmann besorgte Nacherzählung des mittelalterlichen Textes großformatige, mehrfarbige Linolschnitt-Grafiken, die bis heute ihre Wirkung nicht verfehlen, eine frische und moderne Ausstrahlung haben. [...]
Einführende Worte: Matthias Frohl
Auch mit dem Abstand von mehreren Jahrzehnten nötigt der Aufwand, den Autor, Illustratoren und der Verlag (Neues Leben, Berlin) für diese Kinder- bzw. Jugendbücher betrieben haben, großen Respekt ab. Überhaupt die Klassiker: nicht unerwähnt darf bleiben, dass das Grafiker-Paar mit dem vom Kinderbuchverlag herausgegebenen und bis heute immer wieder aufgelegten Kinderlexikon "Von Anton bis Zylinder" einen weiteren geschaffen hat und dass sich die ersten großen Erfolge des jungen Grafikers Eberhard Binder mit der Illustration von „klassischer" Abenteuer- bzw. Kinder- und Jugendbuchliteratur (u.a. Gebrüder Grimm, Alexandre Dumas, Mark Twain, James Fenimore Cooper, Jules Verne) einstellten. Die Binder-Zeichnungen, welche die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn, den vier Musketieren oder von Wildtoter und seinem Freund Chingachgook zeigen, offenbaren andere grafische Facetten als die Linolschnitte."

(Matthias Frohl)

Fotos © ad