Donnerstag, 29. Februar 2024

Das Fotoalbum der Familie Kafka

Ausstellung zu Ehren Franz Kafkas, Fotos © ad
Heute fand die Ausstellungseröffnung mit rund 100 Fotografien von Kafkas Familie statt, viele davon bislang unveröffentlicht und erstmals in dieser Zusammenstellung zu sehen.
Eingeladen hatten die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin und auch einige Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend folgten gern dieser Einladung.
Fred Schmechel (Bildmitte)
Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin, spickte seine Begrüßung mit einer Anekdote vom 29. Februar 2023 aus dem Berliner Tagebuch Franz Kafkas. Susanne Schüssler, Archiv und Verlag Klaus Wagenbach sprach das Grußwort und der Kurator der Ausstellung Hans-Gerd Koch sprach zum Thema »Nein ganz zurückgezogen von meiner Familie lebe ich nicht.«.
Ingeborg Haase und Johanna Binger
Mit der Vernissage und in Würdigung des Schriftstellers zu seinem 100. Todestag am 3. Juni erschien eine neue Edition zu Kafka im Wagenbach-Verlag mit dem Titel der Ausstellung »Kafkas Familie | Ein Fotoalbum«.
Rainer Ehrt im Gespräch mit Hans-Gerd Koch, dem Kurator der Ausstellung

25 Jahre Antiquariat Michael Eschmann

1. März 1999 - 1. März 2024
© Angelica Eschmann
Mein Geschäft wollte ich unbedingt am 1. März gründen. Weil der Monat März mein Lieblingsmonat ist – und kalendarisch wie symbolisch, kurz vor Ostern, für einen Neustart steht. Dass meine Geschäftsgründung auch noch ins letzte Jahr des 20. Jahrhunderts fiel, ist situationskomisch, wie so vieles in meinem Leben, denn ich wurde auch am 11. Dezember 1958 um 23.55 Uhr in Mannheim geboren. Man kann deshalb meine Biografie ironisch deuten: Manches ist knapp vor „Torschluss“ geschehen und vieles wäre auch „fast“ passiert, nahm dann aber im letzten Moment einen überraschenden Richtungswechsel und geschah deshalb nie. So bin ich – aus verschiedenen Gründen - kein Mitglied in einem Berufsverband oder in einem bibliophilen Verein geworden. Die Ausrichtung meines Antiquariats waren wissenschaftliche Bücher und hier wiederum eingegrenzt auf das große Gebiet der Medizin und Geschichte der Wissenschaften. Mein Interesse für Geschichte war einer der Gründe für die Spezialisierung. Aber auch meine eingeschränkten finanziellen Mittel für eine große Lagerhaltung und der entsprechend kleine, aber internationale Kundenkreis, der nie die Maximalgröße von 200 – 300 Stammkunden in all den Jahren überschritt. In den Jahren 1999 – 2005 entstanden 10 Kataloge und etwa 300 kleinere Listen, die ich mittels einer Kundenkartei verschicken konnte. Anfangs lagen die Verkaufserfolge noch bei 30% - 40% der gelisteten Titel zuletzt nur noch bei 10%. Es zeigte sich, dass die traditionelle Kundschaft, die gerne aus Katalogen bestellte, immer weniger wurden und Bestellungen aus dem Internet zunahmen. So stellte ich den Katalogversand ein, fügte dem Antiquariat eine neue Abteilung mit Grafik, speziell mit Porträts hinzu. Hier musste fast 10 Jahre lang ein ganz neuer Kundenkreis erst aufgebaut werden. Was auch gelang, denn die meisten Bestellungen kamen nun – dank dem Internet – online über die großen Datenbanken, aber auch über das damals noch existierende Portal „Antiquariate im Rhein-Main-Gebiet. Eine unabhängige Internetkooperation (2004-2018)“ initiiert durch den Frankfurter Antiquar Klaus Medeke. Der Online-Buchhandel boomte bis etwa 2003, sackte dann etwas ab und war leider immer auch stark abhängig von politischen und wirtschaftlichen Krisen. Bis zuletzt mit der Corona-Krise, wo viele Kollegen, darunter auch ich, noch einmal schöne Verkaufszahlen feiern durften. Meinen Beruf Antiquar übe ich auch weiterhin aus. Etwas eingeschränkter sicherlich und im nächsten Jahr darf ich einen Rentenantrag stellen. Falls ich das Jahr 2027 erreichen sollte, wird es auch für mich dann heißen: „50 Jahre Buchhandel – Antiquar – Autor – Buchhändler“. Bis dahin widme ich mich weiterhin einem neuen Hobby, der Schriftstellerei, hier auch wiederum speziell die Lyrik, die mich durch den Minimalismus der Worte seit meiner Jugend fasziniert. Ein Gedichtband ist in Vorbereitung, wer ihn nicht abwarten möchte, darf mich gerne auf meiner „Facebook“ Seite besuchen.

© Michael Eschmann

1 Kommentar:
Abel Doering hat gesagt… (29. Februar 2024)
Herzlichen Glückwunsch, lieber Michael, und Dank für deine langjährige Unterstützung meiner Arbeit an diesem Blog durch deine stets interessanten Hinweise!

Mittwoch, 28. Februar 2024

12. EDITIONALE Köln

Die EDITIONALE Köln ist eine Messe für Künstlerbücher, die alle zwei Jahre in Köln stattfindet. Die anwesenden Künstler haben die Bücher selbst entworfen, gestaltet oder gedruckt bzw. bestehende Bücher künstlerisch entfremdet oder aus buchfremden Materialien Bücher gestaltet. Die zu sehenden Künstlerbücher entstanden in limitierten Auflagen oder als Unikat. Zusätzlich sind Originalgrafiken und Handpressendrucke kleinerer Editionen ausgestellt.

Die EDITIONALE Köln wurde 2000 von Elisabeth Broel und Gernot Cepl, beide selbst Buchkünstler, gegründet.

Zur 12. EDITIONALE wird u.a. Susanne PadbergGalerie DRUCK & BUCH Wien, neue Arbeiten von Ulrich Wagner / Veronika Schäpers / Jule Claudia Mahn / Burgi Kühnemann / Anja Harms / Clifton Meador / Robbin Silverberg / Tricia Treacy / Wolfgang Buchta / Emily McVarish und vielen anderen mehr vorstellen.

Messe: 8. - 10. März 2024

Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln
Heinrich-Böll-Platz/Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln

Ausleihsperre für Bücher aus dem 19. Jhd.

Wegen des Verdachts auf Arsenbelastung hat die Universitätsbibliothek Bielefeld zehntausende Bücher für die Ausleihe gesperrt.
(imago/UIG)
Wie viele der 60.000 Bände tatsächlich betroffen sind, sei unklar, teilte die Bibliothek mit. Vermutlich seien es weniger als zehn Prozent. Arsen belastete Bücher werden dann zum Problem, wenn Leser Staub einatmen oder wenn belastete Seiten angefasst und umgeblättert werden.

Das giftige und krebserregende Arsen kann in grünen Farbstoffen vorkommen. Daher gelten Bücher aus dem 19. Jahrhundert mit grünen Einbänden, Buchschnitten, Titelschildern, Spiegeln oder Vorsatzblättern ohne Überprüfung grundsätzlich als verdächtig.

(nach einer Meldung der Universität Bielefeld)

1 Kommentar:
 Abel Doering hat gesagt… (28.02.2024)
Nö, wie sagte schon einer unserer Altvorderen: "Mit Bücherstaub lebt man länger" (Horst Kunze, ehem. Ltr. der Staatsbibliothek Berlin)

Dienstag, 27. Februar 2024

Blatt für Blatt

Im Magazin der BuchDruckKunst, welches zur gleichlautenden Messe in Hamburg herausgegeben wird, findet sich unter dem Titel "Blatt für Blatt – Die Pirckheimer-Gesellschaft trägt die Lust auf Buchkunst ins Land" u.a. ein Beitrag von Till Schröder über zwei Initiativen der Pirckheimer-Gesellschaft.Der Autor, stellv. Vorsitzender der Pirckheimer und Chefredakteur der Marginalien, berichtet in dem Artikel zum Einen über die Arbeit der Bücherkinder Brandenburg, die diese Gesellschaft unterstützt, und zum anderen über die von der Gesellschaft herausgegeben Graphikmappen Edition Pirckheimer.Der Artikel kann durch Klick auf die Abb. aufgerufen werden.

Tag der Offenen Archive in München

18 Archive öffnen am in ganz München ihre Türen, so auch das AAP des Pirckheimers Hubert Kretschmer.

Das AAP aber hat aber nicht nur am Tag der Offenen Archive, sondern gleich an 2 Tagen am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Um 12, 14, 16 und 18 Uhr findet ein Unboxing statt. Es wird um Anmeldung für eine Uhrzeit der eigenen Wahl an: mail@artistbooks.de.

In der AAP-Ausstellung werden vielfältige Beispiele zum bundesweiten Thema Essen und Trinken gezeigt. Und Besucher können in Münchner independent Magazinen blättern.
Türkenstraße 60 Hinterhof im Untergeschoss.

2./3. März 2024

Archive Artist Publications
Türkenstraße 60 UG, 80799 München

Montag, 26. Februar 2024

Treffen der Pirckheimer im Norden

Bei einem Treffen der Pirckheimer-Regionalgruppe Nord ging es um die Entwicklung der Drucktechnik in den letzten 60 Jahren, um Antiquariatsthemen, um Bibliophiles und wie sich der Lesermarkt verändert hat.
Auf dem Podium vor einem sehr interessierten Publikum in Hamburg-Altona am 25.2.2024: Maren Schönfeld, Autorin (Journalistin, DAP), Ralf Plenz (Verleger der Perlenbibliothek) und Rudolf Angeli (Verleger Angeli & Engel).

An einige Ausstellungstischen konnten besondere Bücher in die Hand genommen, begutachtet und ggf. gekauft werden, Ausnahmen bildeten einige bibliophile Schätze.

(Ralf Plenz)

Titi Zaadnoordijk ist in Borken dabei

Linoleum, 35x25cm, 2019, 29,95
Es ist fast Frühling. Die Vögel zwitschern schon, aber mein Gemüsegarten ist noch viel zu nass und ich arbeite weiter in meinem Atelier.
Dort kann ich die Sonne scheinen lassen und ich habe das neunte Bild in meiner Serie zur guten Laune gemacht.

Nächsten Wochenende habe ich ein Stand auf der 36. Deutsch-Niederländische Grafikbörse in Borken, ich flüstre Gedichte und zeige meine Sachen.

(Titi Zaadnoordijk)

Grafikbörse: 1. - 3 März 2024

36. Deutsch-Niederländische Grafikbörse
Am Vennehof 1, 46325 Borken,

Sonntag, 25. Februar 2024

Ausstellung im Museum für Steindruck Wurzbach

Das Kunsthaus Müller zeigt Werke von Eugen Gomringer, Nora Gomringer und Stefan Gomringer. Bibliophilen werden sich sicher gern an die Jahresgabe der Maximilian-Gesellschaft 2015 von Nora Gomringer erinnern.

Zur Ausstellung erscheint eine Vorzugsgraphik, ein Text von Nora Gomringer „Man siehts„ in einer Auflage von 40 Exemplaren, eine Offsetreproduktion in der Handanlage gedruckt von Christian Müller, Büttenpapier, Blattgröße 40 x 50 cm, signiert, nummerierte, Vorzugspreis 30 €, nach der Ausstellung 60 €.
„Narziß und Echo" © Nora Gomringer und Computergrafik © Stefan Gomringer
Ausstellung: 2. März - 11.Mai 2024
Museumsgespräch: 13. April 2024, 14 Uhr, mit Stefan Gomringer

Kunsthaus Müller
è
Kunsthaus Müller
Museum für Steindruck
Markt 6, 07343 Wurzbach/Thüringen

Samstag, 24. Februar 2024

Geschichte einer Zürcher Titelvignette um 1770

Vom «Scheiszuber» zum Vaterlandsaltar
Fragmente aus der Geschichte einer Zürcher Titelvignette um 1770,
nebst einigen Zugaben über Vignetten mit Migrationshintergrund

Beitrag von Andreas Moser, der hier in einer ergänzten Version mit zahlreichen weiteren Abbildungen nachgelesen werden kann.

Der Artikel wurde in einer gekürzten Fassung in der Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft, Librarium. #67 (2024), Heft 1, S. 20–39 abgedruckt.

Das Early Printing Museum Cheongju zu Gast in Offenbach

Im Anfang war … Jikji. Koreas Urknall der Druckgeschichte

Eine bahnbrechende Erfindung der Menschheit hat ihren eigentlichen Ursprung in Korea. Das Buch Jikji ist das älteste mit beweglichen, in Metall gegossenen Schriftzeichen gedruckte Buch. Es entstand 1377, also mehr als 50 Jahre vor der Gutenberg-Bibel, in der Stadt Cheongju im heutigen Südkorea. Das Buch Jikji enthält eine Sammlung buddhistischer Texte. Nur ein einziges Exemplar ist erhalten, es wird in der Bibliothèque Nationale in Paris aufbewahrt. Erst in den letzten Jahren wurde einem Team koreanischer Forschenden gestattet, weiterführende Untersuchungen zur materialen Beschaffenheit des Buches vorzunehmen. Diese fließen ein in die Ausstellung, die jetzt das Early Printing Museum in Cheongju (Südkorea) erarbeitete und dem Klingspor Museum zur Präsentation überlässt. Das Museum am Entstehungsort von Jikji widmet sich der Erforschung und der Verbreitung von der Kunde um den koreanischen Frühdruck.

Bild: Stefan Soltek

Die Stadt Offenbach als ein bedeutender Ort der Schrift- und Druckgeschichte schätzt sich glücklich, das Early Printing Museum zu Gast zu haben und mit ihm eine erlesene Präsentation zur Geschichte von Jikji. Gezeigt werden neue Faksimiles des Buches Jikji und die Technik des koreanischen Schriftzeichen-Gusses. Einen weiteren Schwerpunkt bildet Hanji, das ganz besondere Papier aus der Rinde des schwarzen Maulbeerbaums. Das vielfältig einsetzbare Papier war die Voraussetzung für den koreanischen Zeichenendruck und gilt als wesentliches Kulturgut Koreas.

Eröffnung: 28. April 2024, 11.30 Uhr
Ausstellung: 28. April - 30. Juni 2024

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Freitag, 23. Februar 2024

BücherBoxx am Gleis 17

S-Bahnhof Grunewald, Deportationsort für Berliner Juden 1941-45: Heute Wiederaufstellung der (im vergangenen Jahr durch Brandanschlag zerstörten) "BücherBoxx am Gleis 17" auf dem Bahnhofsvorplatz.

Der Entwurf von Rainer Ehrt wurde in Zusammenarbeit mit den berufspädagogischen Werkstätten Berlin realisiert.

125. Geburtstag von Erich Kästner

Aus Anlass des heutigen Geburtstages von Erich Kästner wird hiermit nochmals die Jahresgabe des Berliner Bibliophilen Abend vorgestellt, mit welcher der BBA diesen Autor und seinen Einsatz am Vorabend des Deutschen Faschismus und gegen das Weiterleben dieser Ideologie in der BRD würdigte.
Der Dresdener Künstler Steffen Büchner schuf für diese auf 25 Exemplare limitierten und nummerierten Jahresgabe eine Suite von 3 Porträts des Autors in einer Auflage von jeweils 15 Exemplaren, die von Hendrik Liersch (Corvinus Presse Berlin) gedruckt wurde.

Goßmanns Wandbild

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Donnerstag, 22. Februar 2024

zurück auf der Leipziger Messe in Halle 5

Abb. © ad
Die Leipziger Antiquariatsmesse ist wieder auf der Buchmesse präsent. Die Verbindung des Vergangenen mit der Gegenwart, das Erhalten unseres gedruckten Erbes, der Schrift-, Druck- und Buchkunst ist eine wichtige Aufgabe der Antiquariate. Welchen besseren Platz, dies im heutigen Literaturbetrieb und Buchmarkt sichtbar zu machen, könnte es dafür geben als die Leipziger Buchmesse?

Der Katalog zur 30. Leipziger Antiquariatsmesse, herausgegeben von abooks.de / Marianne Fleischer-Bartsch & Stefan Lenzen GbR, kann gegen eine Schutzgebühr von 5 € hier angefordert werden. Und hier kann man vorab schon einmal einen Blick auf ausgewählte Angebote werfen.

Messe: 21. - 24. März 2024

Leipziger Buchmesse, Halle 5
Messe-Allee 1 · 04356 Leipzig

Mittwoch, 21. Februar 2024

Der Umtrieb #4

Von dieser, "den Underground feiernden Zeitschrift", ist bereits die Nummer Vier erschienen.
Das Covermotiv ist von Ana Maria Blanco.
Bereits in Der Umtrieb #3 schrieb der Gründer dieser Reihe Armin Dreyer: "Passt gut auf dieses Heftchen auf, denn es wird irgendwann mal Sammlerwert haben. Gebt ihm einen Ehrenplatz im Regal und freut euch, dass ihr jederzeit darin herumblättern könnt."

Diesmal dabei sind Andrea Nieswand, Jesse Falzoi, Oliver Kai Knütter, Fabian Lenthe, Sigune Schnabel, Florian Günther, Christian Knieps, Marlies Blauth, Marianne Schaufler, Abel Doering, Katja Richter, Michael Eschmann, Tom Riebe, Wolfgang Weinberger, Markus Prem, Ron Hard, Armin Dreyer, Ronald Adelmann, Ana Maria Blanco, Boris Greff, Werner Weimar-Mazur, Manuela Bibrach und Michael Georg Bregel.

Edition der Notizbücher von Bertolt Brecht

Eine weitere wichtige Edition zu Bertolt Brecht konnte mit der Veröffentlichung seiner Notizbücher bei Suhrkamp zur Hälfte abgeschlossen werden. Dokumentiert, transkribiert und analysiert wurden hierfür Brechts Notizbücher 21 bis 23 vom Juli 1927 bis März 1929 .
Brecht hat seine Notizbücher nicht einfach hintereinander weg benutzt und selten oder nie Kalenderdaten festgehalten, die teils per indirekter Datierung ermittelt werden mussten. Auch die Flüchtigkeit der Notizen macht die Entzifferung kompliziert.

Im Zentrum dieses Bandes steht Brechts Theaterstück Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer. Bei kaum einem anderen Projekt gestaltete sich der Schreibprozess derart komplex. Alles geriet, eben erst entworfen, wieder in Bewegung: die Akteure (Kriegsheimkehrer oder Deserteure), Zeit und Kontext der Handlung (im oder nach dem Ersten Weltkrieg, Hoffen auf die Revolution oder krumme Geschäfte im Schwarzhandel), Poetologie (Handlungsdramatik, Lehrstück oder »Sex-Stück«). Zum unvollendetes Fatzer-Projekt kann man von den Herausgebern im vom Brecht-Kreis Augsburg herausgegebenen DREIGROSCHENHEFT 1/2024, S. 34ff Näheres erfahren.

Einige Motive sprangen in den Notizbüchern auf andere Projekte über und umgekehrt, so bei Brechts pornografischer Gedichtsammlung Augsburger Sonette oder seinem Aufruf für den Schriftsteller Henri Guilbeaux, der in Frankreich wegen seiner pazifistischen Haltung verurteilt worden war.

Bertolt Brecht, Notizbücher Band 6
Herausgegeben von Martin Kölbel und Peter Villwock
Suhrkamp Verlag, 2023
78 €, ISBN 978-3-518-43102-3

Dienstag, 20. Februar 2024

Ausstellungen in Frankfurt (Oder)

Zwei kommende Ausstellungen in Frankfurt (Oder) sind u.a. auch dem Einsatz des Pirckheimers Ralf Parkner zu verdanken.
Visitenkarte von Steffen Faust für Ralf  Parkner, teilw. unkenntlich
Im März wird sich eine Ausstellung den Arbeiten von Steffen Faust zu E.T.A. Hoffmann widmen. 
Und im Juli wird Ralf Parkner Stücke aus seiner Sammlung des Graphikers und Illustrators Gerhard Goßmann (1912 - 1994) vorstellen.
Schutzumschläge von Gerhard Goßmann 
Ausstellung Steffen Faust: 2. - 30. März 2024
Ausstellung Gerhard Go0mann: 6.Juli - 3.August 2024

Spectrum Galerie
Baumschulenweg 48, 15236 Frankfurt (Oder)

Montag, 19. Februar 2024

BuchDruckKunst 2024: Unterwegs im Büchermeer

Die neuen Magazine mit dem wunderbaren Motiv von Anja Harms sind im Museum der Arbeit eingetroffen!
Hamburg als Austragungsort der Messe für Erlesenes auf Papier legt es nahe, Motive mit maritimen Bezug zu gestalten. In diesem Jahr ist es ein abstrakt gehaltenes Gefährt, das über die sonnen(oder mond?)beschienene Wasseroberfläche gleitet. Ein Horizont ist nicht erkennbar, das Boot – oder sind es aufgeschlagene Buchseiten? – schwebt direkt in das Blickfeld des Betrachters.
Anja Harms setzt damit Anliegen der Messe in eine poetische, stark abstrahierende und dennoch konkrete Form um, die typisch für die Arbeitsweise der Künstlerin ist. Die Grafik-Designerin erhielt für ihre Buchgestaltungen zahlreiche Preise und Auszeichnungen, ihre Künstlerbücher sind in vielen nationalen und internationalen Sammlungen vertreten, u.a. in der Tate Gallery, dem Victoria & Albert Museum und der Bibliothek des Museum of Modern Art.

Alle Besucher der BuchDruckKunst erhalten mit dem Eintritt ein kostenloses Exemplar. Wer nicht bis zur Messe warten möchte, kann sein Exemplar schon jetzt im Shop Klaus Raasch bestellen …
64 Seiten, bester farbiger Offsetdruck auf Naturpapier im Format 17 x 24 cm, Fadenheftung mit Klappenbroschur.

Messe: 5. - 7. April 2024

Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
D – 22305 Hamburg

»An Patricia Petibon - Traumbriefe aus Berlin«

Der Künstler Gerd Sonntag schrieb den Text der »Traumbriefe aus Berlin«, fertigte die Zeichnungen und schuf die gläsernen Objekte.

Der Wiener Schauspieler Wolfram Berger, bekannt u.a. durch seine ungekürzte Lesung von Robert Musils »Der Mann ohne Eigenschaften«, las die Traumbriefe auf CD ein. Hier kann der Text bereits vorab angehört werden.

In wenige Tagen erscheint die neue Ausgabe der Marginalien mit einem Beitrag, der diese Lesung betrifft.

Sonntag, 18. Februar 2024

Offene Werkstatt der Tabor Presse

Die Tabor Presse Berlin lädt zu einem Blick auf die laufende Produktion ein!
Grace Weaver o.T. zweifarbige Lithografie, 69x57cm, Aufl. 30 Exemplare, 1.300 €
Am Donnerstag öffnen sie ihre Werkstatt von 17 - 20 Uhr. Es wird die neue Edition mit der Malerin Grace Weaver gezeigt, deren Bilder aktuell u.a. im Neuen Museum Nürnberg zu sehen sind.
Und wer die vier Arbeiten unserer Reihe "Berliner Mischung" mit den MalerInnen Monika Michalko, Pius Fox, Matthias Beckmann, Christopher Lehmpfuhl noch nicht gesehen hat, kann es jetzt ebenfalls nachholen.

(Jan Pelkofer, Paul Klös und Klaus Büscher)

Offene Werkstatt: 29. Februar 2024

è Tabor Presse Berlin
Taborstr.22, 10997 Berlin

Drei Farben, drei Geschichten

>Die Ausstellung RGB – Rot Grün Blau. Color Stories ist eine Schau zur Mediengeschichte der drei Lichtfarben. Die Ausstellung taucht ein in den Farbraum der Bildschirme, in dem jedes Bild aus einer Mischung von Rot, Grün und Blau entsteht. In über sechzig Objekten – Gemälden, Druckgrafiken, Fotografien, Filmen, Spielen, Reklame, Büchern – wird den vielfältigen Anwendungsweisen, Wirkungen und symbolischen Bedeutungen dieser drei Farben nachgespürt. Warum ist das Veroneser Grün dramatisch? Stephen Kings Leidenschaft rot? Die Schwermut bei Maggie Nelson blau?

Maggie Nelson, Muscle de Hmprimerie
et de la Cornmunication graphique Lyon
Was ist eine Farbe? Ein Sinnesreiz, reines Gefühl oder sprechendes Zeichen? Die Ausstellung rückt ein Medium in den Mittelpunkt, das zu den ältesten der Menschheitsgeschichte zählt. Exponate aus den Sammlungen des Musée de l’Imprimerie et de la Communication graphique, des Museums für Druckkunst Leipzig, des Museums im Wilhelm Ostwald Park in Grimma und des Schloss- und Spielkartenmuseums Altenburg veranschaulichen seine facettenreiche Kultur- und Wissensgeschichte – als Spektralfarbe in der Optik, als Pigment in der Malerei und der Drucktechnik oder als Bildsymbol. Am Beispiel von Rot, Grün und Blau vermittelt die Ausstellung auf sinnliche und spielerische Weise, wie individuelles Farbempfinden und kulturelle Farbcodierung stets Hand in Hand gehen.

Die Ausstellung wurde bereits von April bis September 2023 Feier des sechzigsten Jahrestags des Élysée-Vertrags in Lyon gezeigt.

3. Februar - 9. Juni 2024

Museum für Druckkunst Leipzig

Samstag, 17. Februar 2024

75 Jahre SINN UND FORM

Als Peter Huchel zum Chefredakteur der 1949 gegründeten Zeitschrift SINN UND FORM berufen wurde, setzte er von Anfang an auf ein unverwechselbares Profil: Auswahl der besten Autoren und Beiträge, besondere Sorgfalt in der Redaktion und Komposition der Hefte sowie breite Vielfalt der Themen und Gattungen. Die vornehme Gestalt und entschiedene Haltung der »Beiträge zur Literatur« begründeten nicht nur ihren legendären Ruf, sie sind auch das Geheimnis ihrer Dauer.

Der 1. Jahrgangs enthält Beiträgen u.a. von Theodor W. Adorno, Louis Aragon, Johannes R. Becher, Walter Benjamin, Ernst Bloch, Bertolt Brecht, Hermann Broch, Oskar Maria Graf, Gerhart Hauptmann, Stephan Hermlin, Wieland Herzfelde, Max Horkheimer, Hans Henny Jahnn, Georg Kaiser, Hermann Kasack, Gertrud Kolmar, Werner Krauss, Oskar Loerke, Garcia Lorca, Georg Lukacs, Hans Mayer, Ernst Niekisch, Ramuz, Anna Seghers, Anton Tschechow, Mao Tse Tung.
SINN UND FORM, Nachdruck des ersten Jahrzehnts, Rütten & Loening 1988
Seit fünfundsiebzig Jahren zählt SINN UND FORM international zu den renommiertesten und anspruchsvollsten literarischen Zeitschriften. Zu ihrem ganz eigenen Stil gehört das Unzeitgemäße, nicht vordergründig Aktuelle, gehören das hohe sprachliche Niveau der Texte und ihre überraschende Zusammenstellung. Archiventdeckungen stehen neben literarischen Debüts, Erstveröffentlichungen neben Klassikern, Gespräche und Gedichte neben Briefeditionen, Essays, Erinnerungen und Erzählungen.

In der von der Akademie der Künste herausgegebenen traditionsreichen Zeitschrift mit der farbigen Bauchbinde trifft die Literatur auf alle ihr benachbarten Gebiete, wie Philosophie und Anthropologie, Theologie, Philologie, Kunstgeschichte und Musik. Neue Denkwege zu eröffnen und besondere Leseerlebnisse zu ermöglichen: Das macht weiterhin ihren Reiz und ihre Bedeutung aus.

(Matthias Weichelt, Chefredakteur)

... noch haben wir keine Förderzusage

Zu unserem Buch der Bücherkinder Brandenburg an der Evangelischen Grundschule mit dem Noah–Versprechen besuchten wir am 12. Februar die Munch-Ausstellung im Barberini, um dann unser Texte schreiben. Eva aus dem Paradies gilt als Aufklärerin, die sich Erkenntnisse nicht verbieten ließ. Solche Frauen fehlen in jeder Gesellschaft. Es gibt sie.
Mit den Bücherkindern hatten wir gestern ein Gespräch zur Rolle der Erkenntnisse, weil Eva wegen des Erkennen Wollens aus dem Paradies vertrieben wurde.
Es gab die Smartphon-Wichtigkeit zum Super Bowl in den USA. Ja und? Ist das eine Erkenntnis? Was wird noch berichtet? Es wurden wieder Menschen erschossen oder angeschossen.

Das gab eine Debatte zur Erfindung von Dynamit und Alfred Nobel etc.

Mehr erfährt man, wenn Weihnachten 2024 unser Buch erscheinen wird. (Die Bücherkinder Brandenburg wurden in der Vergangenheit durch die Pirckheimer-Gesellschaft unterstützt.)

Noch haben wir keine Förderzusage.

(nach einer Information von Armin Schubert)

Freitag, 16. Februar 2024

Frank Eißner in der Galerie Sonnensegel

Noch bis zum 8. März 2024 zeigt die Galerie „Sonnensegel“ in Brandenburg a.d. Havel Arbeiten von Line Hoeven, eine Woche später werden dort grafische Arbeiten von Frank Eißner zu sehen sein.
Zur Ausstellung aus Anlass „35 Jahre Fran Eißner Handpresse“ wird es zwei zwei Plakate geben, eines, für den der Künstler den Druckstock selbst in verlorener Form geschnitten und gedruckt hat, welches in kleiner Auflage und, der Technik geschuldet, nicht nachdruckbar ist. Ein weiteres entstand komplett in Eigenregie in der Gutenberg-Druckerei der Galerie Sonnensegel im Hochdruck (Abb.).

Der Berliner Bibliophilen Abend wird die Kinder- und Jugendgalerie „Sonnensegel“ in seiner diesjährigen Exkursion zur Vernissage der Ausstellung besuchen.

Vernissage: 16. März 2024, 16 Uhr

Kinder- und Jugendgalerie „Sonnensegel“
Gotthardtkirchplatz, Brandenburg a.d. Havel

Bibliophiler Heringsschmaus

Die Wiener Bibliophilen-Gesellschaft lud am 14. Februar wieder zum bibliophilen Heringsschmaus ein, Das Café Museum hielt einen „klassischen Wiener Heringssalat“ bereit, es war aber selbstverständlich möglich, sich für ein anderes Gericht zu entscheiden.

Wie immer wurde das gesellige Zusammensein – nach dem Schmaus - mit einem „Vorzeigen“ verbunden.

Die nächste Veranstaltung wird am Mittwoch, den 13. März, 14.00 Uhr ein Besuch der Wiener Spielkartenfabrik Piatnik & Söhne sein.

(Ernst Fischer)

Donnerstag, 15. Februar 2024

Ohren gespitzt! 100 Jahre Häschenschule

In Deutschland wurde 1919 die allgemeinen Schulpflicht eingeführt. Und dank der Häschenschule von Albert Sixtus wissen wir, dass nicht nur Menschen-, sondern auch Hasenkinder die Schulbank drücken müssen. Anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Bilderbuchklassikers Die Häschenschule widmet sich das Bilderbuchmuseum den Illustrationen von Fritz Koch-Gotha und behandelt zugleich das Thema „Schule im Laufe der Zeit".

Sein Sohn Wolfgang wollte immer wieder neue Märchen über Hasen hören. Als Albert Sixtus die Geschichten ausgingen, begann er selbst welche zu erfinden und zu erzählen. Diese inspirierten ihn 1922 zu den Versen der Häschenschule. 1924 wurde die Geschichte um die Hasenkinder erstmalig mit den Illustrationen von Fritz Koch-Gotha herausgegeben. Diese Originalillustrationen sind genauso wie die Druckplatten im zweiten Weltkrieg verlorengegangen, wurden aber aufgrund ihrer großen Beliebtheit schon kurz nach dem Krieg rekonstruiert.

Eröffnung: 23. Februar 2024, 18 Uhr, Begrüßung: Alexander Biber, Bürgermeister der Stadt Troisdorf
Einführung: Bernhard Schmitz, anschließend wird eine Führung durch die historischen Klassenzimmer (Remise) mit den Kuratorinnen Bernadett Fischer und Bianca van Hasselt
Ausstellung: 23. Februar - 14. April 2024

Burg Wissem - Bilderbuchmuseum
Burgallee1, 53840 Troisdorf

110 Jahre Staatsbibliothek zu Berlin

Fast alle Türen in und um die Lesesäle stehen offen und mit Führungen kann man am 110. Geburtstag der Staatsbibliothek zu Berlin bis ins Innerste schauen: Magazine, Buchförderanlage, Restaurierungswerkstatt u.v.m.

Für einige besondere Bücher kann man vor Ort Buchpatenschaften übernehmen und so die professionelle Restaurierung sicherstellen.

In der Buchbinderei stellen sich Handwerkstechniken vor und man kann erleben mit, wie ein persönliches Lesezeichen entsteht. Workshops zur Kunst der Einbandgestaltung vertiefen den handwerklichen Aspekt und anschließend kann man in einem Quiz Bibliothekswissen auf die Probe stellen oder bei der Tombola nicht nur unseren beflügelnden Stabi-Merch gewinnen, sondern auch Führungen hinter die Kulissen. Auf Kinder wartet ein eigenes Programm.

Den Abschluss des Tages bildet ab 19 Uhr ein lebendiges Abendprogramm im Humboldt-Saal: Man kann mit dem Literarischen Quartett diskutieren oder sich an der Bar bedienen, um dann mit einem kühlen Getränk dem DJ zu lauschen.
Tag der Offenen Tür: 16. März 2024, 14 - 22 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin, Haus 1
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Mittwoch, 14. Februar 2024

Ortsverlegung

Der Berliner Bibliophilen Abend kommt im Mai nicht, wie ursprünglich vorgesehen, im Antiquariat Carl Wegner seines Mitglieds Mathias Proksch zusammen, da dort umfangreiche Arbeiten anstehen.

Die Veranstaltung zur Vorstellung des Hamburger Verlags Angeli & Engel wird, eine alte Tradition des BBA aufgreifend, in der Privatwohnung eines Mitglieds des BBA stattfinden, bei Susanne Rothe und Ulrich Goerdten. Und, was bislang nicht im Programm steht, der Abend wird ein weiteres Upgrade erhalten, eine Lesung eines der Autoren und Illustratoren der vorgestellten Editionen, Prof. Urs Heftrich aus Heidelberg.

11. Mai 2024, 15 Uhr

Adresse  auf Anfrage

Kleine Drucke 115

Die Internationale Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V. hat den aktuellen, 115. Band ihrer traditionsreichen Reihe ›Kleine Drucke‹ wieder in vortrefflicher Buchdruck-Qualität von Daniel Klotz drucken lassen.
Inhalt und Gestaltung stammen von Judith Schalansky, die ihre Antrittsrede anlässlich ihrer Ernennung zur Mainzer Stadtschreiberin im Jahr 2014 überaus originell und attraktiv als Schriftprobe gesetzt hat.

(Markus Kohz)

Dienstag, 13. Februar 2024

Schwarze Kunst

Rückblick auf den Druck der Karte zum Jubiläumsjahr des Vereins für die Schwarze Kunst. Nyloprints von Daniel Klotz, Druck der Klischees auf dem Tiegel von Karl Kretschmer, Bleisatz und Handpressendrucke von Willi Beck.
365 Linien für jeden Tag im Jahr, sie werden von Tag zu Tag kürzer, bis das ganze Jahr vorüber ist. Nyloprint mit dem Laser hergestellt.
Einrichten des zweiten Klischees für den Druck der zweiten Farbe.
Texte gesetzt und in 4 x 4 cicero Sätzen gefertigt, damit die Texte leicht und genau positioniert werden können.
Der fertige Druck.

Terminabsage

Der Abend der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft am Donnerstag "Joachim Möller: Miltons Paradise Lost (1667) und zum Heilsspiegel" kann leider nicht stattfinden, da der Referent wegen Krankheit kurzfristig absagen musste.

Montag, 12. Februar 2024

Trauerstunde für Elke Lang

Egbert Herfurth:
Ill. zu Paul Gerhardt, "Deutsche Lieder"

Am 16. Januar 2024 ist Elke Lang für immer eingeschlafen.

Wir wollen ihrer in einer Trauerstunde gedenken und laden ein für Sonnabend, den 2. März, 11 Uhr, in die Kirche „Zum guten Hirten" in Grünheide (Mark). Im Anschluss findet die Bestattung auf dem Friedhof Spreeau-Spreewerder statt.

Juliane Burbaum, Till Sailer,
Steffen Dehnel und Familie

Immanuel Kant (1724 - 1804)

Heute vor 220 Jahren starb 79jährig im Preußischen Königsberg der bedeutende Philosoph Immanuel Kant. In Königsberg, er hat seine Geburtsstadt nur zu wenigen Anlässen verlassen, wurde Immanuel Kant vor 300 Jahren geboren, diesen Tag begehen wir am 22. April.

Vor einem Jahr wurde hier mit Blick auf das Kant-Jahr 2024 eine hochaktuelle Schrift des zu ehrenden Philosophen vorgestellt, welche in der Folge zwar immer wieder neu aufgelegt wurde, welche von der Politik leider in eben diesem Maße ignoriert, wie es von der Philosophie rezipiert wurde:
Hier kann der Text zur vorgestellte Ausgabe nochmals nachgelesen werden.

1 Kommentar:
Bernd Friedrich Schulz hat gesagt… (13. Februar 2024)
Wenige der erwähnten Blätter mit dem ausgewählten Kant-Zitat, die zugunsten der Weltungerhilfe gedruckt wurden, sind noch zu erwerben

Sonntag, 11. Februar 2024

Antiquariat Bucherhalle schließt: „Büchersammler sterben aus.“

Nach 38 Jahren schließt das beliebte Antiquariat nahe dem Kleistpark [in Berlin...]. „Wegen „finanzieller Schwierigkeiten“ sei jetzt [...] Ende der Fahnenstange“ – nach 38 Jahren.
[...]
„Nächste Woche ist Schluss, am Samstag ist der letzte Tag“, sagt der Inhaber. Am 17. Februar soll die Bücherhalle also das letzte Mal ihre Türen öffnen. Zwei Stammkunden sieht man den Schock an. Doch Grömling scheint sich [...] dieser Sache sicher zu sein.
© Corinna von Bodisco
Zwar hätte er gern noch ein paar Jahre weiter gemacht, versucht hätten er und sein Partner Peter Schwarz vieles. Etwa habe Grömling sein gesamtes Erbe, eine viertel Million Euro, in den Laden gesteckt. Doch seit fünf Jahren ginge es ständig bergab – wahrscheinlich auch wegen der Pandemie, darüber habe er noch nicht nachgedacht.
Den Hauptgrund sieht der 73-Jährige aber darin: „Büchersammler sterben aus. 
[...] Und Linksintellektuelle werden auch nicht jünger“, schiebt er noch nach.
[...]
Eine weitere Vermutung, warum der Laden nicht mehr gut läuft, hat Grömling: „Leute unter 50 haben nicht mehr viel mit Büchern am Hut. Die bestellen alles bei Amazon.“ Sprich: die Digitalisierung. [...]
Doch was klar ist: Zahlen lügen nicht und Bücher sind keine Produkte wie Smartphones.
Hinter der Kasse auf den Regalen kleben Plakate auf gelbem Papier. Darauf stehen Zitate wie „Es gibt nur eine Klasse in der Gesellschaft, die mehr an Geld denkt, als die Reichen. Das sind die Armen“ des Schriftstellers
Oscar Wilde oder „Ich wünschte, dass mein lieber Karl mehr Zeit damit verbracht hätte, Kapital anzuhäufen, statt nur darüber zu schreiben“ von Jenny Marx, Ehefrau von Karl Marx.

Grömling sei damals so reingerutscht in das Antiquariatsgeschäft, sagt er. Vor der TU Berlin, wo er als Student auf einem Tapetentisch gebrauchte Bücher verkaufte, hat es angefangen. Sein Studienfach Erwachsenenbildung war ihm bald zu langweilig geworden, eher konzentrierte er sich auf ein Studium Generale.
[...] Ein kleiner Trost: Der Jutebeutel mit dem Slogan der Bücherhalle „DU sollst mehr lesen“ ist ausverkauft.

(Corinna von Bodisco, im Tagespiegel, 10. 3.2024)

Samstag, 10. Februar 2024

Bertolt Brecht (1898 - 1956)

Heute vor 126 Jahren wurde Bertolt Brecht geboren.
In Erinnerung an diesen bedeutenden Autor des 20. Jahrhunderts erschienen 3 Jahre nach seinem Tod in einer Auflage von 400 Exemplaren die "GESCHICHTEN VOM HERRN KEUNER" mit allen damals bekannten Keuner-Geschichten mit Illustrationen von Gerhard Kurt Müller, von denen 125 nummerierte Exemplare für die Pirckheimer-Gesellschaft als Jahresgabe 1960 ausgereicht wurden (Abb.),
Die erste „Erste vollständige Ausgabe aller 121 Geschichten“ erschien 2006 bei Suhrkamp.
Gesetzt wurde das Buch im Institut für Buchgestaltung Leipzig aus der Fleischmann-Antiqua und der Super-Grotesk, gedruckt wurde es in den Werkstätten der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig.

Freitag, 9. Februar 2024

Freikarten zur Leipziger Buchmesse

Lesern der "Informationen eines Pirckheimers" können auch in diesem Jahr wieder Freikarten für die Leipziger Buchmesse angeboten werden.
Die Freikarten werden diesmal vom Berliner Bibliophilen Abend zur Verfügung gestellt, der allerdings auf der Leipziger Buchmesse nicht vertreten ist.
Besucher werden auf der Messe jedoch die Pirckheimer-Gesellschaft und den Leipziger Bibliophilen-Abend in Halle 2 im Bereich des Marktplatzes Druckgrafik finden.
Der Berliner Bibliophilen Abend wird sich erst im September auf der Messe BUCHBERLIN vorstellen, auch dafür werden zu gegebener Zeit Freikarten verlost.

Wenn Sie an einer der zwei kostenlose Dauerkarten, personengebunden und nicht übertragbar, interessiert sind, schreiben Sie bitte eine Mail mit dem Betreff "Informationen eines Pirckheimers", sowie Name und Adresse an info @ berliner-bibliophilen-abend.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

Achtung: Die Freikarten sind vergeben!
Nachdem innerhalb von 24 Stunden eine ausreichende Anzahl an Bewerbungen eingegangen war, wurden sie jetzt verlost. Die Freikarten gingen an Renate S., Leipzig^, Reiner K., Cottbus und Udo H., Neuenhagen.

Messe: 21. - 24. März 2024

Messegelände Leipzig

Donnerstag, 8. Februar 2024

Der Input-Verlag war Gast des BBA

Gestern war der Hamburger Verleger und Autor Ralf Plenz (Input-Verlag) zu Gast beim Berliner Bibliophilen Abend in der Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz.
Thema des Abends war die von ihm herausgegebene Reihe "Perlen der Literatur", in der bisher zu einem 25 Titel erschienen, alle neu lektoriert und in attraktiver Ausstattung im Leinen-Einband mit jeweils individueller Typografie und Bachbinde, sowie speziell gestaltetem Vorsatzpapier und enthalten sorgfältig erarbeitete Vor- und Nachworte.
Ralf Plenz stellte im Besonderen drei Bände aus der Reihe vor: Christian Morgenstern (Palmström, Palma Kunkel, Der Gingganz), Felix Salten (Bambi) und E.T.A. Hoffmann (Meister Floh). Der Verleger brachte die teilweise sehr seltenen frühen Ausgaben mit und analysiert sie. Auch anhand von etlichen Fotos zeigt er, wie in seinem Neuauflagen dieser Bücher entstehen.
Alle, die diesen interessanten Abend versäumen mussten, können diese diese Ausführungen nochmals nachzuhören, allerdings dann ohne die vorgestellten Bücher oder das Bildmaterial zu sehen.