Samstag, 17. Februar 2024

75 Jahre SINN UND FORM

Als Peter Huchel zum Chefredakteur der 1949 gegründeten Zeitschrift SINN UND FORM berufen wurde, setzte er von Anfang an auf ein unverwechselbares Profil: Auswahl der besten Autoren und Beiträge, besondere Sorgfalt in der Redaktion und Komposition der Hefte sowie breite Vielfalt der Themen und Gattungen. Die vornehme Gestalt und entschiedene Haltung der »Beiträge zur Literatur« begründeten nicht nur ihren legendären Ruf, sie sind auch das Geheimnis ihrer Dauer.

Der 1. Jahrgangs enthält Beiträgen u.a. von Theodor W. Adorno, Louis Aragon, Johannes R. Becher, Walter Benjamin, Ernst Bloch, Bertolt Brecht, Hermann Broch, Oskar Maria Graf, Gerhart Hauptmann, Stephan Hermlin, Wieland Herzfelde, Max Horkheimer, Hans Henny Jahnn, Georg Kaiser, Hermann Kasack, Gertrud Kolmar, Werner Krauss, Oskar Loerke, Garcia Lorca, Georg Lukacs, Hans Mayer, Ernst Niekisch, Ramuz, Anna Seghers, Anton Tschechow, Mao Tse Tung.
SINN UND FORM, Nachdruck des ersten Jahrzehnts, Rütten & Loening 1988
Seit fünfundsiebzig Jahren zählt SINN UND FORM international zu den renommiertesten und anspruchsvollsten literarischen Zeitschriften. Zu ihrem ganz eigenen Stil gehört das Unzeitgemäße, nicht vordergründig Aktuelle, gehören das hohe sprachliche Niveau der Texte und ihre überraschende Zusammenstellung. Archiventdeckungen stehen neben literarischen Debüts, Erstveröffentlichungen neben Klassikern, Gespräche und Gedichte neben Briefeditionen, Essays, Erinnerungen und Erzählungen.

In der von der Akademie der Künste herausgegebenen traditionsreichen Zeitschrift mit der farbigen Bauchbinde trifft die Literatur auf alle ihr benachbarten Gebiete, wie Philosophie und Anthropologie, Theologie, Philologie, Kunstgeschichte und Musik. Neue Denkwege zu eröffnen und besondere Leseerlebnisse zu ermöglichen: Das macht weiterhin ihren Reiz und ihre Bedeutung aus.

(Matthias Weichelt, Chefredakteur)

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