Seit 1845 träumen, wüten, brennen und fliegen Struwwelpeter, Paulinchen und der verträumte Robert durch die Kinderzimmer und Bücherschränke fast aller Länder dieser Welt. Der bedeutendste Klassiker der deutschsprachigen Kinderliteratur hat darüber hinaus eine eigene literarisch-künstlerische Gattung begründet, die Struwwelpetriade. Die überwältigende Popularität des Bilderbuches ließ bereits kurze Zeit nach dem Erscheinen der Erstausgabe Nachahmungen ebenso wie politisch motivierte Struwwelpetertravestien entstehen. Später traten kritische Auseinandersetzungen mit den vermeintlichen Erziehungsidealen Hoffmanns in den Vordergrund. Nach fast 170 Jahren ist die Bilderbuchwelt Hoffmanns tief in unserem kulturellen Gedächtnis verankert, und nach dem vorläufigen Ende der politischpädagogischen Debatten wird die künstlerische Beschäftigung nun von einer Lust an spielerischer Assoziation und Dekonstruktion geprägt. Ergänzend zur ATAK-Ausstellung geben wir Ihnen einen Einblick in den Struwwelpeter-Kosmos.
Ausstellung: 18. September bis 13. November 2011
Ausstellung: 18. September bis 13. November 2011