Klaus G. Saur hat die Pirckheimer zu seiner Abschiedsveranstaltung als Vorsitzender der Freunde der Staatsbibliothek eingeladen. Er wird einen Vortrag »Verlage im Nationalsozialismus« halten.
Klaus G. Saur, geboren 1941 in Pullach, absolvierte zunächst Handelsschule und Buchhändlerausbildung, bevor er begann, den väterlichen »Verlag Dokumentation« unter dem Namen K. G. Saur Verlag zu einem international tätigen und bedeutenden Wissenschaftsverlag auszubauen.
Mit der Veröffentlichung des Verzeichnis lieferbarer Bücher und des Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums« in den Abteilungen 1700 bis 1910 und 1911 bis 1965 demonstrierte er, wie Großprojekte dieser Art mit wirtschaftlichem Erfolg zu realisieren sind. Als eine der größten verlegerischen Herausforderungen bezeichnet er selbst die Herausgabe des »Allgemeinen Künstlerlexikons«, das mittlerweile auf mehr als 100 Bände angewachsen ist.
Im Verlagsprogramm von Klaus G. Saur nahmen Werke zu Nationalsozialismus, Exil und Widerstand einen wichtigen Platz ein. Die Dokumentation und die Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte in seiner ganzen Breite ist Klau G. Saur immer ein großes Anliegen gewesen. Angefangen von der Bibliographie ^Widerstand« aus dem Jahr 1934 über die Mikrofiche-Edition »Widerstand als Hochverrat 1933-1945« erschienen ab 1994 bis hin zur Publikation
der Tagebücher von Joseph Goebbels, deren erster Band 1998 erschien. Die Pflicht zur Erinnerung ist hierbei weit höher anzusetzen als verlegerisches Gewinnstreben.
Nur folgerichtig engagiert sich Klaus G. Saur in der historischen Kommission des Börsenvereins auch für die Geschichte der Branche. Seit 1996 ist er Vorsitzender dieser Kommission, deren Langzeitvorhaben die "Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhunderts« er mit vorantreibt. Im Sommer 2015 wird der erste Teilband zur Zeit des Nationalsozialismus erscheinen.
Acht Jahre, von 2006 bis 2014, stand Klaus G. Saur dem Verein »Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V.« als Vorsitzender vor. In dieser Funktion warb er Gelder ein, gewann Mäzenen wie Georg Siebeck und die Familie Ruprecht, die die Archive ihrer Verlage Mohr Siebeck und Vandenhoeck & Ruprecht der Staatsbibliothek als Geschenk übergaben, und bereicherte das Veranstaltungsprogramm mit Gesprächsabenden, Buchvorstellungen, Ausstellungen und einem Kolloquium. An diesem Abend ist er erstmals der Hauptredner.
Für seine Verdienste erhielt Klaus G. Saur zahlreiche Auszeichnungen wie jüngst die seltene Ehrenmitgliedschaft des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Veranstaltung: 1. September 2015, 19:00
Staatsbibliothek zu Berlin
Otto-Braun-Saal
Haus Potsdamer Str. 33, 10785 Berlin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen