Sigrid Wege eröffnete im Literaturhaus Magdeburg die Ausstellung des Vereins der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburger Pirckheimer „Worte und Bilder“ mit Werken von
Horst Dieter Gölzenleuchter. Es ist für den aus Bochum angereisten Künstler die erste Ausstellung in Magdeburg und damit für die Mehrzahl der rund 40 anwesenden Kunstfreunde auch die erste Begegnung mit dem 81-jährigen Graphiker, Maler, Bildhauer, Drucker, Fotograf, Schriftsteller, Dichter, Büchermacher und Verleger und sein Werk war.
Die Ausstellung kann nur einen Ausschnitt aus seinem Œuvre zeigen, dafür gelingt es ihr, diesen Ausschnitt so breit zu fächern, dass die Besucher einen fundierten Eindruck des Gesamtwerkes bekommen, von den Anfängen seines künstlerischen Schaffens der von ihm 1968 gegründeten „Proletenpresse“ über die „Edition Wort und Bild“, die er 1979 ins Leben gerufen hat, bis hin zu aktuellen Werken.
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| v.l.n.r,: Jürgen Wilke,Dr. Gerd Gruber, Sigrid Wege, Horst Dieter Gölzenleuchter, Foto © Ralf Wege |
Einen fundierten Einblick in das Schaffen des Künstlers vermittelte Dr.
Gerd Gruber in einem einführenden Vortrag, den eine 50-jährige Freundschaft mit dem Künstler verbindet. Dabei beleuchtete er nicht nur die künstlerischen Aspekte des Schaffens von Gölzenleuchter, sondern auch dessen politisches Engagement. Er habe zwar 1975 den Radierzyklus „
Der Künstler in der Gesellschaft“, darunter das Blatt „
Der Künstler im Elfenbeinturm“, geschaffen, so Gruber, aber „
nein, ein solcher Künstler wollte Gölzenleuchter niemals sein. Er will wirken in der Zeit, so wie es die Kollwitz, eines seiner großen Vorbilder, einmal sagte.“ Er ging mit seiner politischen und künstlerischen Sichtweise nicht nur mittels eigener Ausstellungen in die Öffentlichkeit, sondern war auch Mitorganisator zentraler Ausstellungen, wie solchen in Erinnerung an
Carl von Ossietzky, über die
Bücherverbrennung der Nazis, zum
Bergbau im Spiegel der Bildenden Kunst und „V
om Schmerz der Geschichte“, eine Ausstellung gegen Nationalismus und Rassismus. Darüber hinaus zeigen einige der Holzschnitte in der Ausstellung auch die Verantwortung für die Umwelt, wie sie Gölzenleuchter empfindet.
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