Sonntag, 1. Juni 2025

Wege und Ziele der Bücherpflege

Bibliophiles des Monats Juni, gleichzeitig die bibliophile Empfehlung des Hamburger Bohten  ist ein in 350 Exemplaren von »M. DuMont Schauberg, Köln« gedruckter Vortrag von Rudolf Alexander Schröder, gehalten aus Anlass der Gründung der Kölner Bibliophilen-Gesellschaft am 23. März 1930: „Wege und Ziele der Bücherpflege“.
Der vielseitige Autor, Übersetzer, Architekt und Maler, der u.a. auch eine Ausgabe der Werke Jean Pauls betreute, war 1911 Mitbegründer der bibliophilen Privatpresse »Bremer Presse« und 1927 Gründungspräsident der Bremer Bibliophilen-Gesellschaft.

Das 27 x 19,5 cm große, fadengebundene, ursprünglich nicht aufgeschnittene 20seitige Heft, 1931 gedruckt, wurde von Kommerzienrat Dr. h.c. Alfred Neven DuMont gestiftet. Als Schrift wurde von Prof. Heinrich Hußmann aus Köln die Unger-Fraktur gewählt. Er gestaltete auch den Umschlag mit dem, von zwei Grazien gehaltenen Logo der Bibliophilen-Gesellschaft Köln (siehe Abb.). Das Papier für den Umschlag stiftete »Handgeschöpft Bütten J. W. Zanders, Bergisch Gladbach« und für den Text »« »Zerkall-Bütten Papierfabrik Renker & Söhne, Zerkall bei Düren«.

Als bibliophile Empfehlung wird hier das Exemplar Nr. 156 aus dem Archiv des Berliner Bibliophilen Abend vorgestellt. Dieser Druck wurde von den Kölner Bibliophilen den Teilnehmern zum 30. Stiftungsfest des Berliner Bibliophilen-Abend am 16. März 1935 überreicht. Dem BBA, der bereits 1933 mit Hitlers Machtergreifung unter das Dach der Gesellschaft der Bibliophilen eingegliedert wurde und der damit schon nicht mehr als eigenständige Bibliophilen-Vereinigung bestand, gehörten 1930, also in seinen besten Jahren, über 160 Mitglieder an, er hatte zum besagten Gründungsfest 1935 nur noch 44 Mitglieder. Trotzdem finden sich im Archiv eingeklebte Hinweise zu Stiftungen aus diesem Anlass in erstaunlich vielen anderen Exemplaren von bibliophilen Partnergesellschaften, Druckereien und Verlagen. Auch dieses Widmungsblatt machte den vorgestellten Druck zur bibliophilen Empfehlung, gibt es doch einen Hinweis auf das erste Logo des BBA.
1988 erschien ein Faksimile-Druck dieser Schrift der Bibliophilen-Gesellschaft Köln, die Gesellschaft selbst hat die Zeiten jedoch nicht überstanden. Sie löste sich nach 80 Jahren endgültig auf und ihre Tradition wird seitdem vom neugegründete »Studienkreis Buchkultur« der Kölnischen Bibliotheksgesellschaft fortgeführt.

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