Dienstag, 27. Mai 2025

Albert Kapr – Der Typograf von Grieshabers „Totentanz“

Am 31. März dieses Jahres war sein 30. Todestag. Zugegeben, das ist rund und doch wieder nicht so richtig eines der gängigen Jubiläumsjahre, wir wollen es dennoch zum Anlass nehmen, an den großen Künstler und Typografen, der u.a. Grieshabers „Totentanz“ eindrucksvoll „beschriftet“ hat, zu erinnern, zumal wir über rare Original-Holzschnitte Kaprs aus der unmittelbaren Nachkriegszeit im Schwäbischen verfügen.
Albert Kapr, Ballade vom angenehmen Leben, Holzschnitt, 63 x 48 cm, Aufl. 90 Expl.
Am 20. Juli 1918 in Stuttgart geboren, war Kapr auch Schriftgestalter, Kalligraf, Typograf und Hochschullehrer. 1936 wurde er wegen „Beihilfe der Vorbereitung zum Hochverrat“ – er hatte in Stuttgart eine Statue mit den Worten „Hitler = Krieg“ beschriftet – zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Dennoch konnte er ab 1938 an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart studieren. 1948 wurde Kapr an die Hochschule für bildende Kunst (seit 1996 Bauhaus-Universität) Weimar berufen. Ab 1951 war er Professor für Schrift- und Buchgestaltung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, als solcher bestimmte er die Entwicklung der Schrift- und Buchkunst der DDR maßgeblich mit. Für die Büchergilde schuf er u.a. den Zweiten Gutenberg Pressendruck. Kapr starb 1995 in Leipzig.

(Wolfgang Grätz)

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