Sonntag, 7. Mai 2023

Mapping

In einer neuen Ausstellung zeigt die Galerie DRUCK & BUCH Künstlerbücher und Grafiken um Landkarten, Stadtpläne und ähnliche Systeme...
Karten können Orientierungssyteme, politische Manifeste, Planungsideen, Realitätsabgleich und Verirrung sein - und dabei ästhetische Fassungen einer wie auch immer gearteten Wirklichkeit.

Zu sehen sind u.a. Arbeiten von Henriette Leinfellner, Ulrich Wagner, Robbin Ami Silverberg, Déirdre Kelly und Burgi Kühnemann.
Henriette Leinfellner, Spazio Incognito
Henriette Leinfellner wird am 15. Juni 2023 um 19 Uhr in einem Künstlergespräch zu hören sein: Karten sind offene Systeme. Sie befinden sich im Prozess einer dauernden Überarbeitung. Das Territorium ist der existentielle Raum, die gelebte Materie - letzten Endes werden Karten konstruiert, die das eigene Territorium erweitern.

Ulrich Wagner
Ulrich Wagner - Das 2019 begonnene Projekt "Borderline" befasst sich mit den Extremformen von Grenzen: Grenzmauern! Sie bilden eine radikale, agressive Trennung. Ulrich Wagner zeigt nach der Berliner Mauer, die geplante Mauer zwischen den USA und Mexiko und hier nun den Westwall in seinen zeichen- und planorientierten Papierarbeiten auf.
Robbin Ami Silverberg - Simulacrum (oder Mapping) ist eine Antwort auf die in den Geschichten von Jorge Borges und Lewis Carroll dargestellte Idee, dass eine Karte, um der Realität zu entsprechen, notwendigerweise 1:1 sein müsste... ein brillant absurdes und offensichtlich unmögliches Konzept. Zwei Pamphlete mit diesen Texten werden von einer Reihe von Karten begleitet, die die sich ständig verändernden Grenzen der historischen und heutigen Ukraine zeigen. Sie sind ausgeschnitten und in zerrissenes Transparentpapier eingebettet, was uns an die vom Krieg zerrissene Realität dort erinnert. Sie zeigen auch, dass die Kartografie ein Diagramm von Signifikanten darstellt, die sich auf die physische Welt beziehen, und dass die Kartierung daher immer subjektiv ist.
Déirdre Kelly, ‘Meeting of the Waters’ ~ Cruinnú na n-Uiscí
- Eine neue Karte Irlands, auf der sich die Ost- und die Westküste einander annähern, um eine Art Binnensee zu schaffen, eine vom Land eingeschlossene Mischung aus Meer und Ozean. Sie nimmt uns mit auf eine Rundreise durch die Buchten, Landzungen und Landspitzen, die die irische Küstenlinie kennzeichnen. Eine Linie, die die Spannung zwischen Wasser und Land verbindet und bestimmt. Die ursprüngliche Collage wurde aus einer einzigen Landkarte Irlands erstellt, als Hommage an die innovative Verwendung der Collage durch den tschechischen bildenden Künstler und Dichter Jiří Kolář.
Der Titel ist dem Fluss Avoca in der Grafschaft Wicklow entnommen, der ursprünglich aus zwei Flüssen besteht: Avonmore (irisch: Abhainn Mhór, "Großer Fluss") und Avonbeg (irisch: Abhainn Bheag, "Kleiner Fluss"). Der Zusammenfluss dieser beiden Flüsse ist ein anerkannter Ort von großer Schönheit, daher der Name "Meeting of the Waters".
Eröffnung: 11. Mai 2023, 19 Uhr

Galerie DRUCK & BUCH
Susanne Padberg
Berggasse 21/2, A - 1090 Wien

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