Freitag, 19. Mai 2023

Exlibris- Sammlung der DNB

Im Deutschen Buch- und Schriftmuseum ist das Exlibris als Sammelobjekt anfangs wenig vertreten. 1910 kann eine größere Anzahl von Exlibris des 15. bis 18. Jahrhunderts erworben werden und Albert Schramm bemüht sich um eine ständige Erweiterung des Bestandes. Exlibris-Künstler werden systematisch angeschrieben und um Exemplare gebeten. So kommt bald eine umfangreiche Sammlung zustande.
Während des Zweiten Weltkrieges verliert das Deutsche Buch- und Schriftmuseum durch den Bombenangriff im Dezember 1943 den größten Teil seines Bestandes. Noch im gleichen Monat veröffentlicht der Deutsche Buchgewerbeverein als Träger des Museums einen Aufruf und bittet Vereinsmitglieder und Freunde um Hilfe beim Wiederaufbau. Daraufhin gehen zahlreiche, z.T. umfangreiche Spenden von Institutionen und Privatpersonen ein. Für die Blattsammlungen gelangt im August 1945 ein umfangreicher Neuzugang in das Museum: Der ehemalige Mitbesitzer der Druckerei Oscar Brandstetter in Leipzig, Raymund Schmidt, übergibt dem Museum seine private Exlibris-Sammlung. […]
Als um die Jahrhundertwende der Buchschmuck an Bedeutung gewinnt und der Jugendstil das Bücherzeichen „wiederentdeckt“, erlebt die Exlibris-Kunst einen Aufschwung. In den 1890er Jahren gründen sich die ersten Exlibris-Gesellschaften in Deutschland, England und den USA; sie widmen sich der Kunst der Herstellung, ihrer Geschichte und Entwicklung. Das Exlibris wird zum Sammel- und Tauschobjekt. In dieser Zeit beginnt auch Raymund Schmidt mit dem Sammeln von Exlibris. Nachdem er im August 1945 seine Sammlung dem Museum übergeben hat, stirbt er bereits im Februar 1946.
Exlibris aus der Sammlung Raymund Schmidt. Foto: DNB, Laura Stein
Die Sammlung umfasst 53 Schatullen mit insgesamt ca. 3.500 Exlibris, geordnet nach Ländern und alphabetisch nach Exlibris-Künstlern. […]
Diese Schenkung bildet den Grundstock für den Aufbau einer neuen Exlibris-Sammlung im Museum, die bis heute durch Ankäufe und Schenkungen weiter gewachsen ist. […]

Die Exlibris-Sammlungen sind Teil der Grafischen Sammlung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums und im Online-Katalog der Deutschen Nationalbibliothek zu finden.

(Julia Rinck, kompletter Beitrag im Blog der DNB)

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