Donnerstag, 13. Oktober 2022

Geschichte des Buches

In der Reihe "C.H. Beck Wissen", die "anspruchsvoll, knapp und kompetent informieren" (C.H. Beck) möchte, ist jetzt der Titel "Geschichte des Buches" von Helmut Hilz erschienen.

Angesprochen ist mit diesem Titel, der sich bewusst wie ein ausführlicher Lexikon-Beitrag in 8 Abschnitten liest, ein Publikum, welches sich bislang nicht mit diesem Thema beschäftigt hat, so dass es nicht verwundert, dass sich für Bibliophile kaum Unbekanntes findet, aber auch diese können in dem Büchlein Neues oder auch Vergessenes entdecken.

Der Bibliophile vermisst dennoch einiges, was gerade "das Buch" für den Liebhaber interessant macht, nämlich das "Buch als Kulturgut".
Die Geschichte des Buches wird vornehmlich als Geschichte der Buchproduktion und deren Vermarktung dargestellt, weniger als ideengeschichtliche Entwicklung, als materialisiertes ideelles und kulturelles Gedächtnis der Menschheit. Beide Seiten gehören jedoch untrennbar zusammen.
So erscheinen auch gerademal anderthalb Seiten zum Thema "Industrieproduktion und Buchkunstbewegung" etwas wenig, um das moderne Buch als Kulturgut zu beschreiben, auch ist die Beschränkung auf die Kategorien "gedrucktes Buch" und seine "digitale Form" kaum ausreichend, die Frage zu beantworten "Hat das gedruckte Buch noch eine Zukunft?", denn das Künstlerbuch, der Pressendruck, der sicher in bedeutendem Maß den Erhalt des Buches als Kulturgut befördert, bleibt in der Abhandlung (und auch im Sachregister) genau wie die Bedeutung von Bibliotheken und Sammlungen unberücksichtigt.

Ungeachtet dieser Anmerkungen, wie sie von Seiten eines Bibliophilen nicht ausbleiben können, ist dieser Titel ein weiterer gelungener Baustein in dieser "wunderbar handliche Reihe C.H.BECK WISSEN" (Süddeutscher Zeitung).

Helmut Hilz, Geschichte des Buches
Reihe: C.H. Beck Wissen
C.H. Beck, München 2022
brosch., 128 S., 7 S/w-Abb., oktav
978-3-406-78810-9
12 €

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