Freitag, 10. Februar 2017

Robert Kiepert (1929 - 6.2.2017)

Der größte Buchhändler Berlins

Foto: Berliner Zeitung/Benjamin Pritzkuleit
... "In den Siebzigern und Achtzigern war Kiepert die größte Buchhandlung Deutschlands. Sie hatte nicht den Charme von Literatenhöhlen wie die Buchhandlung im Bahnhof Zoo, wo man als Kunde Teil einer verschworenen Gemeinschaft von Kennern wurde. Dazu war Kiepert viel zu groß, zu nüchtern und gewissermaßen zu multikulturell. Es kamen ja sogar Juristen und BWLer herein. Der Laden bot die ganze Vielfalt der Literatur, auch die des mathematischen Fachbuchs, was Lyrikliebhabern auf den Magen schlagen konnte. 
Kiepert genoss Respekt. Bei Studentendemonstrationen gingen regelmäßig die Scheiben der benachbarten Banken zu Bruch, die Buchhandlung hingegen, so will es das Gerücht, blieb immer unversehrt. Der Internethandel und die Buchhandelsketten jedoch gingen Kiepert an den Kragen. Die Intimität, die spezialisierte Händler als Trumpf gegen den anonymen Massenhandel ausspielen, konnte der Großbetrieb Kiepert nicht bieten." ...
(Harald Jähner)

© 2017 Berliner Zeitung
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