Donnerstag, 1. Dezember 2016

Die Taschenbuchreihen der 1950er Jahre. Vom Büchersammeln

Von Reinhard Klimmt und Patrick Rössler herausgegeben erschien "Reihenweise. Die Taschenbücher der 1950er Jahre und ih­re Gestalter" Auf LitteratA heist es zu dieser bedeutenden Edition:
"Die Dokumentation reicht über die en­gen Grenzen der Publikationsgeschichte weit in die Geschichte der Alltagskultur des deutsch­spra­chi­gen Raumes hin­ein. Ein be­son­de­res Merkmal der Untersuchung be­steht dar­in, dass die DDR-Taschenbuchreihengeschichte im Gesamtzusammenhang mit Bundesrepublik, Österreich und Schweiz dar­ge­stellt wird. Das ist 26 Jahre nach der Wiedervereinigung bei­der deut­scher Staaten im­mer no­ch die Ausnahme. Reinhard Klimmt ver­weist an entscheiden­der Stelle dar­auf, dass der DDR-Buchmarkt die Entwicklung des Taschenbuches am Ende ein­fach mit­ma­chen musste: »Sie (die Taschenbücher) bie­ten in ih­rer dis­pa­ra­ten Gesamtheit ei­ne klei­ne Kulturgeschichte der Nachkriegszeit. Sie spie­geln die Gesellschaft und die si­ch aus ihr voll­zie­hen­den Änderungen wi­der. Wer ge­n­au hin­schaut, spürt dies in der ge­sam­ten deutsch­spra­chi­gen Taschenbuchliteratur, in Österreich wie in der Schweiz, auch in der DDR, so ge­lenkt sie ge­we­sen sein moch­te. Und wenn wir uns vom rei­nen Inhalt ein we­nig ent­fer­nen und die Taschenbücher als Designobjekte be­trach­ten, die nach ei­gen­wil­li­gen und doch letzt­li­ch plau­si­blen und den Zeitgeist wi­der­spie­geln­den äs­the­ti­schen Prinzipien ge­stal­tet wur­den, kann man an ih­rem Beispiel ei­ne klei­ne Geschichte des Buchdesigns die­ser Jahre er­stel­len.« .....
Die zwei Bände Taschebuchgeschichte sind des­halb heu­te von be­son­de­rem geis­ti­gen Gewicht, ge­gen das die 5,6 Kilogramm phy­si­schen Gewichtes in kei­nem Verhältnis ste­hen. Die Darstellung der Geschichte der Literatur, in die­sem Fall die des Taschenbuches im deutsch­spra­chi­gen Raum, kann un­se­ren Glauben an die Bildung zur Humanität stär­ken und Hoffnung für die Zukunft stif­ten. In ei­ner Welt, in der si­ch al­les im Umbruch be­fin­det, und von des­sen Dimension wir dem Anschein nach no­ch nicht ein­mal deut­li­che Ahnungen ha­ben, ist die­ses Unternehmen der Herausgeber und Autoren nicht hoch ge­nug zu schät­zen. Vielleicht ist es auch ei­ne Reminiszenz an so­zi­al­de­mo­kra­ti­sche Bildungsideale? Wie dem auch sei, oh­ne Bildung und hu­ma­ne in­ne­re Bilder ist un­se­re Kultur ver­lo­ren. »Ohne kul­tu­rel­le Kompetenz kei­ne in­ter­kul­tu­rel­le Kompetenz. Ohne in­ter­kul­tu­rel­le Kompetenz kei­ne Offenheit.« (Matthias Theodor Vogt) Herausgebern und Verlag ge­bührt Dank!"
(Johannes Eichenthal)
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Reinhard Klimmt und Patrick Rössler: Reihenweise. Die Taschenbücher der 1950er Jahre und ih­re Gestalter.
Mitarbeit von Jane Langforth, Mirko Schädel und Andrea van Dülmen.
2 Bände im Schuber, Leinen, ge­bun­den, Fadenheftung, Kapitalband, Lesebändchen, zahl­rei­che far­bi­ge Abbildungen.
249,00 Euro
Achilla Presse; ISBN 978-3-00-052234-5

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