Sonntag, 10. April 2016

Shakespeare in der Staatsbibliothek

Ein Abend in drei Akten aus Anlass seines 400. Todestages
William Shakespeare: The Tragedie of Julius Caesar: Newly Printed from the First Folio of 1623. London, 1925. SBB-PK: Abt. Historische Drucke, 4° Zc 5841-6: Kd
Shakespeare - der Untote? Prof. Dr. Sabine Schülting (Freie Universität Berlin)
2016 wird an den 400. Todestag Shakespeares erinnert – ein weiteres Shakespeare-Jahr nach den Feierlichkeiten zu seinem 450. Geburtstag im Jahr 2014. Der Vortrag wirft einen kritischen Blick auf Geschichte und Gegenwart der internationalen Bardolatrie, der quasi-religiösen Verehrung Shakespeares als ein die Zeiten überdauerndes Universalgenie. "Shakespeare Lives" – "Shakespeare lebt" lautet das Motto der zahllosen Veranstaltungen, die unter der Federführung des British Council in diesem Jahr in rund 70 Ländern der Welt stattfinden. Aber ist Shakespeare tatsächlich ein globaler Autor? Ist er unser Zeitgenosse? Und ist er wirklich unsterblich?
Sabine Schülting ist Professorin für Englische Philologie an der Freien Universität Berlin. Sie ist die Herausgeberin des Shakespeare Jahrbuchs und Mitglied des Vorstands der Deutschen Shakespeare Gesellschaft.
Nur Wort' und Worte – die Shakespeare-Folios der Staatsbibliothek zu Berlin, Andreas Wittenberg (Staatsbibliothek zu Berlin – Abteilung Historische Drucke)
Die Folio-Ausgaben von Shakespeares Werken gehören zu den großen Highlights unter den Beständen der Bibliotheken. Auch die Preußische Staatsbibliothek zu Berlin gehörte einst zu den stolzen Besitzern aller vier Ausgaben. Doch die Verlagerung der Bücher während des Zweiten Weltkriegs und die in der Folge entstandenen Verluste, die auch die Sondersammlungen betrafen, haben große und zum Teil bis heute noch nicht wieder geschlossene Lücken gerissen.Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die drei Ausgaben, die heute wieder in der Bibliothek vorhandenen sind - eine Ausgabe, the second version, konnte bisher noch nicht wieder erworben werden. Informationen über die Sammlungen sowie die exemplarspezifischen Merkmale der Bücher, ihre Drucker, Provenienzen und Einbände werden näher vorgestellt.
Zum Abschluss illustrieren Beispiele aus der Sammlung Künstlerische Drucke, wie sich Buchkünstler immer wieder neu von den Werken Shakespeares inspirieren ließen.
Abenteuerliche Reise in Shakespeares Sprachwunderwelten, Frank Günther (freier Übersetzer)
Der Sprachkünstler Shakespeare hat in seinen Werken "a great feast of language" angerichtet, wie es in Verlorene Liebesmüh heißt – ein Festmahl der Sprache. Die Rezepte hat Shakespeare neu ersonnen, seine spezifischen Zutaten stammen vom reichen Acker der englischen Sprache: Ein Schlemmermahl des Englischen. Rezepte kann man nachkochen - aber wie kocht man in einer Übersetzung Shakespeares Festmähler nach, wenn die Zutaten aus dem deutschen Sprachgemüsegarten kommen müssen? Die ganz anders schmecken als die englischen? Der Shakespeare-Übersetzer Frank Günther berichtet.
Frank Günther ist seit mehr als vier Jahrzehnten Übersetzer des Gesamtwerks von William Shakespeare ins Deutsche. Seine vielfach ausgezeichneten Übersetzungen sind bei dtv und in einer bibliophilen Ausgabe bei Ars Vivendi erschienen. 2014 erschienen von ihm Unser Shakespeare sowie Shakespeares Wort-Schätze.
Präsentation der Folio-ausgaben der Staatsbibliothek zu Berlin

Vorträge und Präsentation: 26. April 2016, 17 – 20 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin
Haus Potsdamer Straße 33
Dietrich-Bonhoeffer-Saal

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