Samstag, 19. März 2016

bodoni

Gestern war ich auf der Leipziger Buchmesse, wie immer mit meiner Tochter und wie immer wählte ich ein Buch aus, welches in Erinnerung an diesen Besuch meine Bibliothek bereichert. Diesmal eine Wiederentdeckung, es ist kein aktueller Titel und es ist ein Verlag und ein Museum, es ist eine Edition, es sind Freunde der Druckkunst und Kultur, die ich schon aus den Augen verloren hatte: bodoni.
Bodoni ist es Anliegen, dass die alte Buchkunst in Verbindung mit zeitgenössischer Literatur weiter einen Platz in unserer Gesellschaft hat. Nicht zuletzt durch die Aufrechterhaltung des Erbes von Giambattista Bodoni zeichnet BODONI ein Bild der Aufklärung und des Humanismus, das uns Europäer bis in die Gegenwart prägt.
Bei dem Buch handelt es sich um ein Essay von Johanan Trilse-Finkelstein - Heinrich Heine und Kurt Tucholsky in Paris, eingebunden in Heinrich Heine - Texte (Gedichte und Prosa), erschienen 1880/1890 und Kurt Tucholsky - Deutschland, Deutschland - unter anderen, Volk und Welt 1958. Und wenn ich sage, eingebunden, ist das kein falscher Zungenschlag, das Thema wurde nicht nur im Schuber durch ein Fenster miteinander verbunden, das Essay von Trilse-Finkelstein wurde in die Texte von Heine und Tucholsky ein- und damit mit diesen verbunden - verschiedene Papiere und jeweils zeitgenössische Typografie spannen damit den Bogen über drei Jahrhunderte. Eine typografisch gelungene Idee. Das Essay selbst ist ein Vortrag anlässlich einer gemeinsamen Tagung 2008 der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft und der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Paris.
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