Mittwoch, 23. Dezember 2015

Zentenar-Fraktur

Mit allen guten Wünschen für ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr 2016
(Eckehart SchumacherGebler)

Das Talent Schneidlers, die sprühende Lust am kalligraphischen Fabulieren, die überschäumende Phantasie, all das kommt erst bei den Initialen der Zentenar-Fraktur ganz zur Geltung. Schwünge werden sichtbar, die an den Formenreichtum eines Geoffroy Tory oder Robert Granjon aus dem 16.Jahrhundert erinnern.
F. H. Ernst Schneidler (er starb vor 60 Jahren am 7.1.1956) war Kalligraph, Maler und Lehrer - in erster Linie aber ein begnadeter Schriftentwerfer. Unter den zahlreichen von ihm geschaffenen Schriften zeigt die »Zentenar-Fraktur« in besonderer Weise dessen große Begabung. Das Gitterwerk der Gemeinen; es atmet »spätgotisches Formenempfinden« und die Versalien zeigen neben einfacheren auch stärker verzierte, barocke Varianten. Die Schrift ist 1937 im Jubiläumsjahr der Bauerschen Gießerei herausgekommen, das Ereignis hat ihr ihren Namen verliehen. Sie wurde als das »großartige Aufleuchten« einer langen Tradition begrüßt und gefeiert.
Die Initialen wurden in vier Graden mit je 23 Buchstaben (ohne I; X und Y) angeboten, dazu 17 Sonderfiguren. Sie sind nicht als Bleilettern gegossen; sondern von Hand in Holz gestochen worden. Von den Original-Holzstichen wurden Galvanos für den Verkauf gefertigt. - Es war ein Glück für unser Haus, diese Originale erwerben zu können.

Max Caflisch, Albert Kapr, Eckehart SchumacherGebler, Antonia Weiss und Hans Peter Willberg
»F. H. Ernst Schneidler – Schriftentwerfer, Lehrer, Kalligraph«,
SchumacherGebler 2015
Format 24 × 34 cm – 352 Seiten – Halbgewebeband.
ISBN 9783-920856-29-2

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