Mittwoch, 3. Juni 2015

Amazonien

Eine Plattform, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkle zu treiben und ewig zu binden im Lande Amazonien, wo die Schatten drohen (frei nach J.R.R. Tolkien).

Falls Sie gelegentlich oder regelmäßig Bücher über das Internet bestellen, dann wahrscheinlich über amazon, ebay, abebooks oder das ZVAB. Mit zweien dieser Plattformen, dem ZVAB und justbooks (von abebooks aufgekauft) war das Verhältnis in den ersten Jahren durchaus partnerschaftlich, wovon heute keine Rede mehr sein kann, im Gegenteil, die Antiquare, die die eigentlichen Kunden der Verkaufsplattformen sind, werden immer mehr gegängelt und drangsaliert. Die jüngste Entwicklung treibt das (vorerst) auf die Spitze. Das ZVAB ist vor vier Jahren von abebooks gekauft worden, das seinerseits schon seit Längerem zu amazon gehört. Für die Besteller ändert sich dadurch nicht viel, wenn überhaupt, für die Händler aber sehr wohl, zum Schlechteren (keine provisionsfreien Bestellungen von Kollegen mehr, Zwang zur Kreditkartenakzeptanz usw.) Absehbar ist auch, dass in zwei bis drei Jahren, wie heute schon bei abebooks, Verkaufsprovision auf Versandkosten verlangt wird oder, wie bei amazon, von den den Kunden angezeigten Versandkosten noch etwas einbehalten wird. Mir reicht es jetzt und ich werde mich zunehmend auf den Direktverkauf auf Büchermärkten, meine eigene Homepage oder den Verkauf über antiquariat.de konzentrieren, der einzigen genossenschaftlich organisierten Verkaufsplattform.

Angelika Kiel
Versandantiquariat
Kiefernstraße 25
40233 Düsseldorf

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