Dienstag, 31. März 2015

Sorgen der Antiquare

Das Zentrale Verzeichnis Antiquarischer Bücher ZVAB, die größte Antiquariatsplattform im deutschsprachigen Raum und seit vier Jahren im Besitz von Abebooks, der größten internationalen Antiquariatsplattform, die wiederum Amazon gehört, hat am 11. März 2015 mitgeteilt, zum Oktober 2015 auf die technische Plattform von Abebooks umzustellen. Die Marke ZVAB bleibt zwar erhalten, die Funktionen werden aber weitgehend von Abebooks übernommen. Viele Antiquare sehen dies als eine schwerwiegende Verschlechterung an und befürchten eine weitere "Amazonisierung" des Buchmarkts im Allgemeinen und des Antiquariats im Besonderen. Antiquare, die weiter ihre Bücher über ZVAB anbieten wollen, sind dann gezwungen, ihre Bücher auch über Abebooks zu listen.
Keine Bücher mehr über das ZVAB anzubieten, würde zu deutlichen Umsatzverlusten führen, dennoch erwägen zahlreiche Antiquare diesen Schritt. Es wird darüber diskutiert, ob kleinere Plattformen wie Antiquariat.de des Mitglieds der Pirckheimer-Gesellschaft, die Genossenschaft der Internet-Antiquare GIAQ, die Umsatzrückgänge wenigstens teilweise ausgleichen könnten.
Wer sich weiter informieren möchte, findet auf boersenblatt.net das Ergebnis einer Umfrage unter Antiquaren. Auch der Antiquar Rainer Friedrich Meyer hat in seinem Blog einen lesenswerten Kommentar veröffentlicht.
(Erich Bürck)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen