Dienstag, 11. März 2014

Dr. Christoph Weismann (1940 - 2014)

Foto © Ufuk ArslanDr. Christoph Weismann, Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, ist am 13. Februar verstorben. Der lebensfrohe, belesene, seinen Mitmenschen und der Wissenschaft stets zugewandte Theologe ist Vielen lebhaft in Erinnerung. Er wurde in Stuttgart geboren, am 24. November 1940 - es war ein Sonntag, das hat er in seinem Lebenslauf selbst so vermerkt. Sein Vater war damals Pfarrer in Ölbronn bei Maulbronn. Aufgewachsen in einem liberalen, christlichen Haushalt war ihm früh klar, dass auch er einmal Pfarrer werden wollte. Er promovierte über den Haller Reformator Brenz. Weismanns Fachkompetenz in Sachen Spätmittelalter und Reformation - seine Bibliothek umfasste tausende Bücher - war auch bei Halls Historikern und beim Historischen Verein für Württembergisch Franken hoch geschätzt. Der frühere Kreisarchivar Hans Peter Müller würdigt ihn als bescheidene, zurückhaltende, liebenswürdige, unprätentiöse, offene und hilfsbereite Persönlichkeit mit enormem Wissen: "Man konnte ihn immer fragen."
Mit der Haller Michaelskirche, wo Brenz vor fast 500 Jahren gepredigt hatte, fühlte sich Weismann immer tief verbunden. Im Ruhestand wollte er an sein früheres Forscherleben anknüpfen, die großen Bibliotheken in Tübingen anzapfen. Denn zu seiner Dissertation sollte noch eine Bibliographie erscheinen. Bis zuletzt hat er daran gearbeitet - und konnte sie doch nicht vollenden.
(Bettina Lober)
 
Auszug aus dem Hallener Tagblatt, 18.2.2014

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