Montag, 17. September 2012

Julius Stindes Nachahmer und Plagiatoren

 
Vor dem Berliner Bibliophilen Abend berichtete heute in der Villa Oppenheim unser Mitglied Ulrich Goerdten über "Unbekannte Episoden der literarischen Piraterie". So hörten wir über die Familie Buchholz, die kurz nach dem erfolgreichen Erscheinen der "Buchholzens in Italien" (Verlag Freund & Jeckel) auch unautorisiert als "Buchholtzens in Paris" (geschrieben mit "tz", Arthur Mennell im Verlag Unflad) auftauchten und weshalb sich Julius Stinde gegen weitere Nachahmer wehren musste, die die Familie Buchholz u.a. in Breslau, im Riesengebirge oder in Amerika auftauchen ließen oder sie dorthin schicken wollten und den Stoff als Boulevardstück ins Theater brachten. Bei einer letzten Ankündigung der "Wilhelmine Buchholz in Königsberg" handelt es sich dann vermutlich um einen Jux von Stinde selbst, der den Literaturwissenschaftlern lange zu schaffen machte.
Der Vortrag wurde durch zahlreiche Titel und Zimelien aus der Bibliothek Goerdten illustriert und Interessenten konnten neben weiteren Editionen eine vom Referenten herausgegebene Neuausgabe eines frühen Romans von Stinde erwerben: "In eiserner Faust. Ein Polizeiroman aus der neuesten Zeit".

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