Donnerstag, 31. Mai 2012

Beate Eismann

Druck und Schmuck
Klischee aus der Sammlung des Museum für Druckkunst, 2. H. 20. Jh.
Die Ausstellung im Museum für Druckkunst Leipzig verbindet zwei gegensätzliche Bereiche der angewandten Kunst.
Ausgangsobjekte der Schmuckkünstlerin Beate Eismann aus Halle/Saale sind Zeugen einer vergangenen Zeit: Druckvorlagen aus Holz oder Metall, sogenannte Klischees. Auf ihrer Oberfläche tragen sie ein erhaben gearbeitetes, seitenverkehrtes Bildmotiv. Mit Klischees wurden einst v.a. Illustrationen im Buchdruck umgesetzt. Industriell hergestellt wurden sie in spezialisierten Klischeeanstalten und ermöglichten somit die Reproduktion von Bildern in hohen Auflagen. Druckklischees waren notwendig, da Schrift und Bild lange Zeit nur getrennt voneinander für den Druck aufbereitet werden konnten.
Beate Eismann verleiht diesen historischen Druckformen durch ihre Arbeiten eine neue Funktion. Mittels Abformung oder räumlicher 3D-Transformation entstehen aus Druckklischees nun Schmuckobjekte. Die Relikte historischer Druckkunst überführt sie dabei in eine neue Bedeutungsebene und macht die ursprünglich industriell gefertigten Druckvorlagen zu künstlerischen Unikaten.
Anlässlich der Ausstellung entsteht eine limitierte Edition von Silber-Broschen auf der Grundlage von Klischees aus dem Museum.
Beate Eismann, geb. 1969 in Halle/Saale, studierte im Fachgebiet Schmuck an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle/Saale und war dort von 2000 bis 2006 als künstlerische Assistentin im Fachgebiet Schmuck tätig. Seit 1998 ist sie freiberuflich tätig. Nach diversen Stipendien und Arbeitsaufenthalten war Beate Eismann von 2010 bis 2011 Artist-in-Residence am Institute for Research in Applied Arts, Fachbereich Design an der Fachhochschule Düsseldorf. Die Schmuckkünstlerin wurde 2010 und 2011 mit einem der Grassipreise ausgezeichnet.

Ausstellung: 7. Juni bis 31. August 2012,
Eröffnung: 6. Juni 2012, 18 Uhr

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

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