Samstag, 17. Dezember 2011

aus einer Erklärung des Vorstandes

"Im Sommer 2010, kurz vor einem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt, vollendete Prof. Wolfram Körner die Niederschrift seiner Lebenserinnerungen. Die Pirckheimer-Gesellschaft beschloß, diese ursprünglich für seine Familie gedachte Autobiographie als Gabe für ihre Mitglieder zu veröffentlichen. ... Dies sollte gewissermaßen auch ein Geschenk der Gesellschaft zum 90. Geburtstag am 20. November 2010 ihres Gründungsmitglieds, Ehrenmitglieds und langjährigen Vorsitzenden sein. ...
Auf Seite 126 war ein Foto aus dem Jahre 1982 zu sehen, das Wolfram Körner ... zeigt.
Unser früherer Vorsitzender Hartmut Pätzke erklärte (über eine renommierte Anwaltskanzlei), daß er dieses Foto geschaffen habe, ließ uns die weitere Verbreitung des Buchs untersagen ..., forderte eine Unterlassungs- und Verzichtserklärung, Schadensersatz ... Zusätzlich wurde uns die Übernahme der Anwaltskosten ... auferlegt. Wir mußten uns diesen Forderungen unterwerfen. (Keiner der an der Harausgabe Beteiligten hatte) ... gewußt, daß H.P. der Urheber dieses nicht gekennzeichneten Fotos war. ... In diesem Wissen hätten wir es auch niemals veröffentlicht. Wolfram Körner war ... von einem Familienfoto ausgegangen, aber offensichtlich hatte H. P. ... 1982 Wolfram Körner dieses Foto geschenkt. ...
Wir bitten alle Mitglieder, die sich mit Wolfram Körner solidarisch fühlen, um eine Spende mit dem Vermerk „Prof. Körner“ auf unser Konto Nr. 649 814 106 bei der Postbank Berlin (BLZ 10 010 010), damit die erheblichen Kosten dieses Vorgehens unseres früheren Vorsitzenden getragen werden können."

(komplett in MARGINALIEN 204 (4.211), S. 75)

2 Kommentare

Werte Pirckheimer,
es gibt Handlungsweisen, die formaljuristisch einwandfrei und trotzdem moralisch verwerflich und unverständlich sind. Das erleben wir fast täglich in der Politik. Jetzt hat ein derartiges Vorgehen auch unsere Gesellschaft erreicht – ich meine das Vorgehen von Hartmut Pätzke zu einer Photographie im Buch von Wolfram Körner. Jeder normale Mensch wäre erfreut, wenn sein Werk so gewürdigt wird und hätte höchstens darauf bestanden, daß sein Name als Autor genannt wird. Nicht so unser ehemaliger Vorsitzender, der in für ihn doch bezeichnender kleinlicher Weise die Sache selbst hochspielte, in dem er gar nicht erst einen durchaus möglichen und anzustrebenden Vergleich suchte, sondern gleich einen Anwalt damit beauftragte, den Vertrieb des Buches mit diesem Photo zu untersagen. Ein weiterer Kommentar erübrigt sich.
Ich werde 10 € zur Unterstützung von Wolfram Körner überweisen.
Mit besten Grüßen
Peter Hoffmann, Nassenheide

Es ist enorm traurig, mit was für Zeitgenossen es man heute zu tun bekommen kann. Zumal ich unsere Gesellschaft als eben sehr wohltuend nicht-kommerziell empfinde.
Dr. Ralph Aepler

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