Donnerstag, 22. September 2011

Straßenbenennung nach Prof. Dr. Horst Kunze

Am 22. September 2011, dem 102. Geburtstag unseres im Jahr 2000 verstorbenen Ehrenmitglieds Prof. Dr. Horst Kunze, zeigte sich um 16:00 Uhr für eine halbe Stunde die Sonne, gerade pünktlich zum Festakt anläßlich der Umbenennung der „Straße 901“ in Berlin Grünau in den „Horst-Kunze-Weg“.
Bezirksverordneter Lothar Gillner begrüßte als Initiator der Namensgebung die Anwesenden, so Familienmitglieder, Stadtrat Rainer Hölmer, den Bibliothekswissenschaftler Prof. Dr. Reimar Riese (Leipzig), ehemalige Mitarbeiter, Anwohner und alle anderen der ca. 50 Gäste der Zeremonie, darunter auch Pirckheimer.
Stadtrat Rainer Hölmer, Bezirksverordneter Lothar Gillner und Prof. Dr. Reimar Riese (v.l.n.r.)
Prof. Dr. Horst Kunze (1909-2000), der in der Regattastraße, Ecke Straße 901 wohnte, war von 1950 bis 1976 Generaldirektor der Deutschen Staatsbibliothek Unter den Linden. 1954 initiierte er die Neugründung des Instituts für Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, dem er bis 1968 als Direktor vorstand. Dieses Institut ist noch heute, so betonte Prof. Riese, die einzige universitäre Ausbildungsstätte für Bibliothekare in Deutschland. Foto © Dr. Irmtraud Jüttner1956 zählte Kunze zu den Mitbegründern der Pirckheimer-Gesellschaft im Kulturbund der DDR und gehörte deren Vorstand an. Für sein Wirken erhielt Kunze 1961 den Nationalpreis der DDR. 1964 wurde er zum Präsidenten des Bibliotheksverbands der DDR gewählt, dem er bis 1968 vorstand. 1972 erhielt den Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig. Prof. Riese würdigte vor allem die Leistung des Namensgebers des „Horst-Kunze-Weg“ für die Buch- und Bibliothekswissenschaft, welche nicht nur über die Grenzen der DDR hinaus in der Bundesrepublik, sondern weltweit Würdigung fand. So verhalf Horst Kunze als „bürgerlicher Sozialist“ sowohl Berlin als Wissenschaftsstandort als auch der DDR in der Auseinandersetzung der Gesellschaftsordnungen zu Anerkennung. Das auch, weil dem Bibliophilen Horst Kunze bei der Beschäftigung mit dem Buch und der Bibliothek immer der Mensch das eigentliche Ziel seiner Aufmerksamkeit blieb. Und diese zutiefst humanistische Haltung waren neben seiner wissenschaftlichen und auch kulturellen und kulturbewahrenden Leistung, sowie sein Schaffen für seine Heimatstadt Anlass für die Namensgebung, die die Tochter Horst Kunzes, Frau Helene Beyer, Rainer Hölmer und Lothar Gillner um 16:30 Uhr durch Enthüllung des neuen Straßennamens vornahmen.
(ad)
Foto: Manfred Krause, Archenholdstraße 63, 10315 Berlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen