Dienstag, 30. März 2010

Max Lingner (1888 – 1959)

Ein Abend im Rahmen der Ausstellung "Grafik und Zeichnungen aus den Beständen der Max-Lingner-Stiftung" am Sonntag, d. 18. April 2010 um 18.00.

Max Lingner: Mutter und Kind, Pinsel und Tusche, Paris 1943, Handdrucke der Max-Lingner-Stiftung, 2009, Aufl. je 20 Stück, mit rücks. Stempel. Davon sind noch wenige Exemplare vorrätig.In Leipzig 1888 geboren, hat er von 1908-1914 Malerei bei Professor Carl Bantzer in Dresden studiert. Für das Gemälde „Abendlied/Singendes Mädchen“ erhielt er den Sächsischen Staatspreis.
Von 1914-1918 ist er Soldat im Ersten Weltkrieg, wird zum „Asienkorps“ und später zur Seefliegerabteilung versetzt und mehrfach verletzt. Er nimmt am Kieler Matrosenaufstand teil, zieht sich kurzzeitig auf den Bauernhof in Born/Darß zurück, um 1922 dann nach Weißenfels, der Geburtsstadt seiner Frau Lisa Arsand, zu ziehen, die er 1913 geheiratet hatte. Er malt, was er sieht: Bauern, Fischer, Fabrikarbeiter, Landarbeiter und Frauen bei der Arbeit.
Auf Anraten von Käthe Kollwitz siedelt er 1928 mit seiner Frau nach Paris über. In den Jahren 1931-1935 zeichnet er für die Wochenzeitung „Monde“ und von 1936 - 1939 für die kommunistische Jugend-Zeitung L’Avant-Garde sowie für l’Humanité. Mit dem „Kopf eines sterbenden französischen Soldaten greift Lingner zunehmend politische Themen auf und wird 1934 Mitglied der französischen kommunistischen Partei. Im Jahre 1933 hat er seine erste, 1939 seine zweite Personalausstellung in Paris. “Seinen Schwarz-Weiß-Arbeiten sind von jenem sozialen Unterton getragen, wie er einer Kollwitz, einem Masereel und Grosz eigentümlich ist“ (Pariser Illustrierte Zeitung).
1940 Verhaftung und Internierung in französischen Lagern Cépoy, Les Milles und Gurs, kann dort entkommen und schließt sich der französischen Résistance an.
Nach 1945 wendet er sich intensiv der Malerei zu. Es entstehen ca. 50 Gemälde. Bekannt werden seine Bilder französicher Frauen, die für Lingner sehr aktiv, sehr charmant und sehr umworben sind, aber auch mutig und kämpferisch.
Max Lingner kehrt 1949 in die DDR zurück (Berlin) und übergibt 40 Gemälde und Zeichnungen als „Schenkung an das Volk“. 1950 wird er Professor für Malerei an der Kunsthochschule Weißensee. 1952 zieht er in das Wohn- und Atelierhaus in
Niederschönhausen, heute Sitz der 2007 gegründeten Max-Lingner-Stiftung. Er beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen, z.B. in Moskau, London, Helsinki, Stockholm, Erfurt.
Die Akademie der Künste, deren Gründungsmitglied er war, veranstaltet eine Ausstellung zum 70. Geburtstag.
Am 14. März 1959 stirbt Max Lingner in Berlin.

Einführung: Martin Groh, Vorstandsmitglied der Max-Lingner-Stiftung, im Gespräch mit Zeitzeugen
Helus Hercygier und Alexandra Gotthardt singen und spielen Texte und Lieder von Kurt Tucholsk (1890 – 1935)

Anschließender Umtrunk, ein Kostenbeitrag von 10,-- € ist willkommen. Wegen des begrenzten Platzes wird unbedingt um rechtzeitige Anmeldung gebeten.


Stubengalerie KunstStücke Grunewald

Gaby und Konrad Kutt
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